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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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auch sie war erschüttert. »Rex wurde zu viel Freiheit gelassen, fürchte ich. Seine Mutter war … oft beschäftigt. Zu beschäftigt.«
    »Claire hat sich um die Geschäfte gekümmert«, sagte der Senator beschwichtigend.
    Mrs. McCloud schürzte die Lippen und schwieg. Offenbar war dies ein Streitpunkt zwischen den beiden.
    Der Senator betrachtete seinen Enkel mit einer Mischung aus Ärger, Kummer und Frustration. »In Gottes Namen, was hast du getan, Rex?«
    »Nichts«, fauchte Rex zurück. »Ich habe nichts getan.«
    »Nein, du hast nie etwas getan«, murmelte Mrs. McCloud. »Immer war ein anderer schuld.« Sie straffte die Schultern. »Aber Rex’ Alibi zu diskutieren ist müßig, Mr. Smith. So schlimm wir es damals fanden, Ramon ist verurteilt worden. Die Beweise, die dem Gericht vorgelegt wurden, waren zwingend. Selbst wenn Rex die Videos ausgetauscht hat, hat er das Mädchen nicht getötet.«
    »Ich habe keine Videos ausgetauscht«, beharrte Rex wütend. »Der Kerl lügt.«
    »Rex, das reicht!«, sagte der Senator. »Mr. Smith, Sie erinnern sich an den Fall. Das Mädchen hat sich Zutritt zur Party meines Enkels erschwindelt. Sie hat einen falschen Namen genannt und auch in Bezug auf andere Dinge, ihren Beruf beispielsweise, gelogen. Sie hat den Gärtner verführt und ist unglücklicherweise getötet worden. Ein solches Verhalten muss irgendwann zwangsläufig böse enden, das war nur eine Frage der Zeit. Wir hatten nichts damit zu tun, und doch wurde unser guter Name in den Schmutz gezogen, weil die Tat ausgerechnet auf unserem Grund und Boden geschah.«
    Mit anderen Worten, Crystal hat ihre Ermordung provoziert. Grayson spürte Zorn in sich aufsteigen, doch er drängte ihn zurück. »Ich entschuldige mich für jede negative Publicity, die Sie ertragen mussten, aber ich muss diesen Fall noch einmal in Augenschein nehmen. Ich habe Grund zu der Annahme, dass Ramon Muñoz unschuldig ist.«
    Mrs. McCloud schnappte hörbar nach Luft. »Aber das kann doch nicht sein! Jim, dann geht alles von vorne los! Die Reporter und Fotografen … Nein. Das muss aufhören. Ich will keinen neuen Skandal!«
    »Wir werden es nicht dazu kommen lassen«, sagte der Senator und sah Grayson warnend an. »Ganz sicher gibt es jemanden im Büro der Staatsanwaltschaft, der Mr. Smith klarmachen kann, dass er sich irrt.«
    Grayson hatte gewusst, dass sich die McClouds über seinen Besuch bei Rex beschweren würden. Er war bereit, die Konsequenzen zu tragen, wie immer sie aussehen würden. Dennoch …
    Mrs. McClouds Worte hatten Erinnerungen in ihm geweckt. Reporter und Fotografen hatten damals auch ihn und seine Mutter bedrängt. Sie belästigt. Mir höllische Angst eingejagt. Und das würde wieder geschehen, wenn Anderson das Geheimnis enthüllte, das sie so lange bewahrt hatten.
    Na und? Was dann? Die Wahrheit traf ihn wie ein Ziegelstein zwischen die Augen und zerschmetterte seine Furcht. Es spielt keine Rolle. Selbst wenn das einen Skandal auslöst, ändert es nichts an dem, was ich bin. Zu schweigen jedoch schon. Und das kam für ihn nicht in Frage.
    Er sah dem Senator direkt in die Augen. »Sir, haben Sie gehört, was ich gesagt habe? Ein unschuldiger Mann – einer Ihrer ehemaligen Angestellten – hat vielleicht jahrelang für eine Tat, die er nicht begangen hat, im Gefängnis gesessen. Das kann Ihnen doch nicht vollkommen egal sein.«
    Das Gesicht des alten McCloud lief rot an, ob aus Zorn oder Verlegenheit, hätte Grayson nicht sagen können. »Natürlich ist es das nicht, und wenn Roberto wirklich unschuldig ist, dann muss der Schuldige bestraft werden.«
    »Ramon«, sagte Paige leise. »Er heißt Ramon.«
    »Dann eben Ramon«, fuhr der Senator ungeduldig fort. »Wenn Ramon unschuldig ist, dann soll er um Himmels willen rehabilitiert werden. Aber sehen Sie zu, dass Sie sich ganz sicher sind, bevor meine Familie so etwas ein zweites Mal durchmachen muss. Meine Frau erträgt das nur schwer. Sie besitzt ein großes Herz, aber es ist nicht mehr so stark wie einst.«
    »Jim«, sagte Mrs. McCloud leise. »Bitte nicht. Das geht hier niemanden was an.«
    »Doch, Dianna, er muss es wissen. Wenn er sich in diese Sache verbeißt und dir geschieht etwas …« Der Senator zog scharf die Luft ein. »Das könnte ich nicht ertragen. Es wäre mein Ende. Du bist mein Herz.«
    Mrs. McCloud lächelte schwach. »Jim.«
    Grayson war sich nicht sicher, ob man ihm drohte, ihn anflehte oder ihn einwickelte. »Wir werden uns bemühen, die

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