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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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dritte Datei zeigte einen Überweisungsbeleg. »Elektronischer Transfer. Viele, viele Nullen.«
    »Fünfzig Riesen dürften ausreichen, um sich eine Menge Falschaussagen unter Eid zu kaufen.«
    »Aber auch, um eine Frau zu töten, die etwas darüber herausgefunden hat?«, fragte Paige.
    »Ich habe schon Mörder kennengelernt, die für weniger getötet hätten. Hör mal, ich weiß, dass du mir von diesem Fall erzählt hast, als du ihn vor ungefähr einem Monat übernommen hast, aber ich kann mich nur noch erinnern, dass Ramon wegen Mordes verurteilt wurde und seine Mutter ihn für unschuldig hält. Tu mir den Gefallen und klär mich noch einmal auf. Wen soll Ramon umgebracht haben?«
    »Eine Studentin. Crystal Jones. Sie war bei einer Party, die auf dem Grundstück von Ramon Muñoz’ Arbeitgeber stattfand. Ramon war dort als Gärtner beschäftigt. Das Mädchen wurde im Gärtnerschuppen gefunden: Man hatte es gewürgt und erstochen. Eine Baumschere fehlte, die schließlich im Schlafzimmer von Ramon und Elena entdeckt wurde. Zwar war das Blut weitgehend abgewischt worden, aber es reichte noch für einen DNS-Abgleich, der auf das tote Mädchen verwies. Außerdem wurde ein Haar von Ramon auf ihrem Kleid gefunden.«
    »Ziemlich eindeutig.«
    »O ja. Bei der Leiche fand man eine Notiz. ›Gärtnerschuppen um Mitternacht‹, gezeichnet R. M. Ramon leugnete, das geschrieben zu haben, der Schriftvergleich erbrachte keine eindeutigen Ergebnisse. Ramon behauptete, er sei unschuldig und habe ein Alibi, aber niemand wollte das bestätigen.«
    »Also verhalf die DNS auf der Waffe der Anklage zu einem todsicheren Sieg.«
    »Richtig. Ramon war Gärtner und hatte Zugang zum Schuppen und der Schere.«
    »Hat er auf dem Grundstück gewohnt?«
    »Nein, eine Wohnung gehörte nicht zum Anstellungsvertrag. Er und Elena lebten in einem Apartment ungefähr eine Meile von Marias Haus entfernt. Aber er hatte einen Schlüssel für das hintere Tor und somit Zugang zu dem Gelände. Der Staatsanwalt stellte Ramon als Schürzenjäger dar, der die Frau tötete, weil sie ihn angeblich angemacht und dann zurückgewiesen habe. Die Geschworenen tagten ein paar Stunden, und als sie zurückkamen, sprachen sie ihn in allen Punkten schuldig. Als ich herzog, lernte ich Maria kennen. Eines Morgens traf ich sie beim Putzen, und wir kamen ins Gespräch. Als sie erfuhr, dass ich Privatermittlerin bin …«
    »In der Ausbildung«, unterbrach Clay.
    »Privatermittlerin in der Ausbildung«, verbesserte Paige nachsichtig, »baten sie und Elena mich, ihnen zu helfen. Sie waren absolut überzeugt davon, dass Ramon als Sündenbock den Kopf hatte hinhalten müssen. Und dass die Polizei etwas damit zu tun hatte. Elena wollte das beweisen. Sie hat Wort gehalten.«
    »Und wie sind die beiden auf die Idee gekommen, die Polizei hätte etwas mit der Sache zu tun?«
    »Maria meinte, die Leute in ihrer Gegend seien ihr nach Ramons Verhaftung aus dem Weg gegangen. Bald schon kursierten Gerüchte, dass der eine oder andere von Polizisten eingeschüchtert worden sei, damit er ja den Mund hielt, aber niemand wollte ihr etwas Genaues sagen. Elena war sich sicher, dass man Ramon den Zettel mit der Botschaft und die blutige Baumschere untergeschoben hatte.«
    »Wie hießen die Detectives, die mit dem Fall betraut waren?«
    »Gillespie und Morton. Das war vor sechs Jahren. Morton ist noch immer bei der Mordkommission, Gillespie ist in Rente gegangen.«
    Clays Blick flackerte einen winzigen Moment. »Und wer hat die Anklage vertreten?«
    »Das war Staatsanwalt Grayson Smith.«
    »Von ihm habe ich schon gehört, bin ihm aber bisher nicht persönlich begegnet.«
    »So geht’s mir auch. Allerdings habe ich Erkundigungen über ihn eingezogen. Smith hat die beste Verurteilungsrate im Büro der Staatsanwaltschaft. In diesem Fall musste er sich allerdings nicht besonders anstrengen. Alles deutete auf Ramon als Schuldigen hin.«
    »Und wie geht’s jetzt weiter?«
    Paige verschob alle drei Bilddateien von Elenas USB-Stick auf die Festplatte ihres alten Computers, dann zog sie das Speichermedium ab und ließ es wieder in ihre Tasche gleiten. »Ich schließe das Laptop in den Safe und stecke meinen Mantel in eine Plastiktüte. Sollte ich mich entschließen, den Beweis an die Polizei weiterzuleiten, kann ich behaupten, ich hätte den Mantel in die Reinigung bringen wollen und den Stick erst beim Ausleeren der Taschen gefunden.«
    Sie suchte nach einer Tüte und biss sich auf die Lippe. »Ich

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