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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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war.« Grayson sah auf seine Uhr. »Es ist fast elf. Statten wir Brittany einen Besuch ab.«
    »Wenn man ihr am Empfang sagt, dass wir kommen, haut sie ab. Wir müssen uns etwas zurechtlegen. Eine List.«
    Seine Lippen zuckten unerwartet. »Eine List.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Machst du dich etwa über mich lustig?«
    »Nur ein ganz klein bisschen. Also, Watson, wie soll denn unsere ›List‹ aussehen?«
    »Wieso gehst du eigentlich davon aus, dass du Sherlock sein darfst?«, wollte Paige wissen.
    »Gute Frage. Okay, du darfst, wenn du willst.«
    »Falls irgendeiner uns von dem verdammten Nachrichtenvideo erkennt, müssen wir halt als wir selbst gehen. Wenn nicht, bin ich eine Freundin aus der Schule und du mein Freund.«
    Mein Freund. Er spürte einen Anflug von alberner Freude. »Und wieso gehst du davon aus, dass ich nicht auf dieselbe Schule gegangen bin? Das ist sexistisch.«
    »Nein, nur realistisch. Welcher Mann, der sich zum Altenpfleger ausbilden lässt, kann sich schon so einen Anzug leisten, wie du ihn trägst?«
    »Außerdem willst du bloß, dass ich dein Freund bin«, neckte er sie.
    Nun waren es ihre Augen, die traurig wurden. »Ja, das würde ich gerne.« Abrupt drückte sie die Autotür auf. »Gehen wir. Ich will wissen, wie Crystal zu der McCloud-Medaille gekommen ist.«
    Der Empfang des Pflegeheims war im typischen Anstaltsweiß gehalten. Hinter der Theke saß eine Frau, auf deren Namensschild »Sue« stand.
    Paige blieb vor ihr stehen. »Hi. Ist Brittany Jones schon hier?«
    Sues Augen verengten sich misstrauisch. »Was wollen Sie denn von ihr?«
    »Wir machen die Ausbildung zusammen. Ich habe einen Tag gefehlt, und sie wollte mir ihre Unterlagen geben.«
    »Ihr Name?«
    »Olivia Hunter.«
    Sue sah fragend zu Grayson hinüber. »Und er?«
    Paige legte ihm besitzergreifend den Arm um die Taille. »Mein Freund David.«
    »Ma’am«, sagte Grayson, dem die Bedeutung ihrer Namenswahl nicht entgangen war: Es handelte sich um das glückliche Pärchen in ihrem Freundeskreis, das einander gefunden hatte und dem sie nacheifern wollte. Er legte ihr seinen Arm um die Schultern.
    »Ich schau mal eben nach, ob Brittany kommen kann.« Sie funkte Brittany über Pager an, dann deutete sie auf eine Reihe von Plastikstühlen. »Sie können dort warten.«
    Mittwoch, 6. April, 23.20 Uhr
    Silas zog die Stirn kraus. Im Grunde hatte er geahnt, wer sein Zielobjekt werden würde, dennoch brodelte sein Zorn auf, als er an dem silbernen Nissan Infiniti auf dem Parkplatz des Pflegeheims vorbeifuhr. Das war Grayson Smiths Wagen. Und Silas zweifelte nicht daran, dass Paige Holden bei ihm war.
    Es war ein verdammter Test.
    Was bedeutete, dass sein Auftraggeber wahrscheinlich in der Nähe war und ihn beobachtete. Mistkerl.
    Moment. Wenn sein Auftraggeber tatsächlich in der Nähe war … Silas’ Gewehr hatte ein Nachtsichtgerät. Wenn er herausfand, wo der Bastard sich verbarg, konnte er dem Ganzen jetzt schon ein Ende machen.
    Und dann würde er seine Familie weit, weit wegbringen, auch wenn ihr das anfangs natürlich nicht gefallen würde. Seine Frau würde die Stadt und ihre Freunde vermissen, Violet ihre Schule und die Spielzeuge, die sie zu Hause gelassen hatte. Aber sie würden am Leben und zusammen sein. An alles andere konnte man sich gewöhnen.
    Er fuhr zum Ende des Parkplatzes und suchte die Hügelkuppen ab. Hier gab es viele Möglichkeiten, sich zu verstecken. Wenn der Bastard dort oben war, würde es nicht leicht werden, ihn zu finden. Dann muss ich eben dafür sorgen, dass er zu mir kommt. Wie er das allerdings anstellen sollte, wusste er noch nicht.
    Und wenn er sein Zielfernrohr auf dich ausgerichtet hat? Der Gedanke war lachhaft. Der Mistkerl konnte sich nicht einmal aus einer Papiertüte freischießen. Deswegen hat er ja mich »engagiert«. Wenn er vorhatte, Silas auszuschalten, würde er es nur aus nächster Nähe tun. Aber ich bin darauf vorbereitet.
    Silas fuhr um den Parkplatz herum. Keine Sicherheitskameras, was gut war. Er verließ den Parkplatz. Er würde nicht hier warten. Er hatte nicht vor, Paige Holden und Grayson Smith zu töten, aber er würde es wenigstens so aussehen lassen, als ob er es versuchte. Sobald Schüsse abgefeuert würden, kämen Leute herbeigerannt. Keinesfalls durfte er hier parken.
    Er hatte auf dem Weg hierher eine weitere Zugangsstraße entdeckt. Dort würde er den Wagen abstellen und zwischen den Bäumen einen geeigneten Platz suchen, um seine Opfer ins Visier zu

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