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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Sicherheit war. Später … habe ich ihr nicht erlaubt, etwas zu verraten. Ich wollte nicht, dass es jemand erfährt. Und das tut mir nun sehr leid.« Er schloss die Augen. »Ich weiß nicht einmal, wie ich anfangen soll.«
    Betretenes Schweigen breitete sich aus. Dann räusperte sich Jack. »Wie wär’s mit: ›Es war einmal in Miami‹?«
    Graysons Lider flogen auf. Sechs Augenpaare betrachteten ihn. Liebevoll. Nicht überrascht. Scheinbar eine Ewigkeit brachte er kein Wort heraus. Dann fragte er heiser: »Ihr wusstet es?«
    Katherine lächelte. »Schon bevor ich deiner Mutter die Stelle als Kindermädchen angeboten habe. Glaubst du wirklich, ich hätte einfach irgendjemandem meine Kinder anvertraut? Für was für eine Mutter hältst du mich denn?«
    »Ihr wusstet es?«, wiederholte er. »Und es hat euch nicht gekümmert?«
    »Natürlich hat es uns gekümmert«, fuhr Jack fort. »Du und Judy wart uns wichtig. Was geschehen war, war ja nicht eure Schuld. Du wolltest es uns nicht sagen, und das konnten wir verstehen. Das war damals. Nun gehörst du zu unserer Familie, und wir kümmern uns um die Unseren.«
    Langsam ließ sich Grayson auf seinen Stuhl sinken. Sein Herz hämmerte schmerzhaft in seiner Brust. »Wie habt ihr es herausgefunden?«
    »Als ihr aus Miami verschwunden seid, war das bundesweit in den Nachrichten«, sagte Jack. »Judy ließ sich ihr Haar schneiden, aber dein Aussehen konnte sie nicht großartig verändern. Als sie zum Bewerbungsgespräch kam, brachte sie dich mit. Katherine hat euch sofort erkannt.«
    Katherine schüttelte bei der Erinnerung den Kopf. »Du warst ein vollkommen verängstigtes Kind mit großen grünen Augen und hattest Dinge gesehen, die niemand sehen sollte. Deine Mutter war verzweifelt. Wir hatten die Möglichkeit, euch in unsere Obhut zu nehmen. Also taten wir es.«
    Graysons Kehle schnürte sich zusammen. Tränen brannten in seinen Augen. »Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Mom und Dad erzählten uns das Wichtigste, kurz nachdem ihr bei uns eingezogen wart«, fuhr Joseph fort. »Wir passten in der Schule auf dich auf und sorgten zum Beispiel dafür, dass du nie fotografiert wurdest. Aber als du dann irgendwann jede zweite Woche in den Nachrichten zu sehen warst, um ›Kein Kommentar‹ zu sagen, fanden wir, du könntest jetzt langsam selbst auf dich aufpassen.«
    Lisa verdrehte die Augen. »Und dann schaffst du es gestern quasi über Nacht, eine Berühmtheit auf YouTube zu werden. Wenn das keine Ironie ist.«
    Sie lachten, und Grayson spürte, wie ihm eine Zentnerlast von den Schultern rutschte. »Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich habe mich seit meinem Highschool-Abschluss nicht mehr dafür interessiert, ob ich fotografiert werde oder nicht. Zum Glück sehe ich nicht aus wie er.«
    »Du ähnelst ihm überhaupt nicht«, sagte Lisa mit Nachdruck. »Wer etwas anderes behauptet, kriegt es mit mir zu tun.«
    Grayson warf seiner zierlichen Schwester einen Blick zu und verkniff sich ein Schmunzeln. »Danke.«
    »Wir erfuhren den Rest, als wir alt genug waren, um selbst recherchieren zu können«, sagte Zoe, und ihr Blick wirkte plötzlich gequält. »Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als ich die Artikel darüber fand. Danach war alles anders. Es hat auch mich verändert. Und das ist der Grund, warum ich Kriminalpsychologin geworden bin.«
    »Und wieso ich zum FBI gegangen bin«, erklärte Joseph. »Was damals passiert ist, hat uns alle verändert.«
    Grayson stieß erleichtert die Luft aus. »Ich dachte, ihr würdet total sauer auf mich sein.«
    Katherine stand auf, kam zu ihm und legte die Arme um ihn. »Wir lieben dich, Grayson. Wir hatten gehofft, dass du es uns irgendwann sagen würdest, aber es wäre auch in Ordnung gewesen, wenn du es nicht getan hättest.«
    »Mom sagt, sie würde ausziehen, wenn es euch lieber wäre.« Er zog den Kopf ein, als Katherine ihm einen Klaps auf den Arm gab, auch wenn es nicht wirklich weh tat. »Au«, sagte er ohne Überzeugung.
    »Gib das deiner Mutter weiter«, sagte sie. »Dafür, dass sie so etwas auch nur denken konnte.«
    »Was uns aber interessiert, Grayson, ist – warum heute?«, fragte Jack. »Warum erzählst du es uns ausgerechnet jetzt?«
    Grayson warf Joseph einen Blick zu und erkannte, dass sein Bruder eins und eins zusammengezählt hatte. Joseph hob die Schultern. »Deine Party.«
    »Du weißt es?«, fragte Jack seinen Sohn. »Und sagst uns nichts?«
    »Ich wusste nichts sicher«, sagte Joseph, und

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