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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Jack schnaubte.
    »Grayson, würdest du bitte die Neugier eines alten Mannes befriedigen? Da mein anderer Sohn unheilbar an Pokerface erkrankt ist.«
    Grayson konnte nicht anders, er musste grinsen. »Du wirst nie alt, Jack. Dazu bist du zu gerissen.« Er nahm seine Gabel. Plötzlich hatte er einen Bärenhunger. »Lasst mich ein paar Happen essen, dann erzähle ich euch die ganze Geschichte.«

15. Kapitel
    Mittwoch, 6. April, 21.30 Uhr
    Silas schleppte sich ins Haus und ließ sich aufs Sofa fallen. Draußen hatte keine Polizei auf ihn gewartet, also war er im Augenblick hier sicher. Grayson Smith hatte ihn nicht erkannt.
    Eigentlich sollte ich beleidigt sein, dachte er trocken. So viele Jahre, und der Mann erkennt mich nicht.
    Aber um fair zu bleiben, musste man berücksichtigen, dass es dunkel gewesen war. Außerdem habe ich eine Skimaske getragen. Vermutlich war auch meine Stimme etwas schriller als normal. Adrenalin hatte meistens diesen Effekt. Dennoch …
    Ich sollte nicht hier sein. Ich sollte jetzt durch Kanada rasen, als gäbe es kein Morgen. Doch solange sein Chef noch atmete, würden Frau und Kind nicht sicher sein.
    Er griff nach dem Arbeitshandy, das er gut sichtbar hatte liegen lassen. Wenn die Bullen schon hinter ihm her waren, dann konnte er ebenso gut mitreißen, wer immer sich denunzieren ließ. Die Nummer seines Auftraggebers stand in der Anruferliste. Ein kluger Cop konnte eins und eins zusammenzählen. Und er kannte einige gute Cops.
    Seine ehemalige Partnerin war eine der klügsten Polizeibeamtinnen gewesen, die er gekannt hatte. Dass er sie hatte belügen müssen, tat ihm weh. Jedes Mal, wenn er ein Leben beendet hatte, um sein Kind zu beschützen, hatte er sich eingeredet, sie hätte es verstanden. Aber im Grunde wusste er, dass das nicht stimmte. Nun konnte er nur hoffen, dass er sie nicht in die Position gebracht hatte, ihn zur Strecke bringen zu müssen. Denn das würde sie, daran zweifelte er nicht eine Sekunde.
    Er klappte das Handy auf und runzelte die Stirn. Sein Arbeitgeber hatte achtmal angerufen! Und eine Nachricht hinterlassen. Wieder ein Auftrag. Ich muss ablehnen. Aber das würde den Mann alarmieren, und das war das Letzte, was Silas wollte. Er drückte die Kurzwahl. »Ich bin’s«, meldete er sich.
    »Wo bist du gewesen?« Die Frage klang keinesfalls freundlich.
    »Ich hatte Migräne. Hat mich den ganzen Tag niedergestreckt. Bin kein einziges Mal aufgestanden.«
    »Ich schick dir Blumen«, sagte er sarkastisch. »Du musst um dreiundzwanzig Uhr dreißig beim Carollwood-Pflegeheim sein.«
    Silas runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Um Oma und Opa Gutenachtgeschichten vorzulesen«, fauchte er. »Verdammt, Mann, ich will, dass du jemanden umlegst. Das ist dein Job – schon vergessen?«
    Silas atmete gleichmäßig ein und aus, um nicht zurückzuschnauzen. »Wen?«, fragte er.
    »Das sag ich dir, wenn du da bist. Ich habe dir eine E-Mail mit einem Kartenausschnitt geschickt, damit du weißt, wo du warten wirst. Du musst aus ungefähr hundert Metern schießen. Noch Fragen?«
    Nur ungefähr tausend, und die wichtigste lautet, wie ich dich umlegen kann. »Nein.«
    »Gut. Das ist deine letzte Chance, Silas. Wenn du’s noch mal verbockst, braucht bald jemand einen Priester. Und du wirst dir wünschen, dass du das bist.«
    Silas zuckte zusammen, als das Klicken in seinem Ohr erklang. Dreckskerl.
    Geh einfach nicht hin.
    Nein, er würde hingehen. Er musste erfahren, was der Mistkerl vorhatte. Das Pflegeheim war auf der Karte leicht zu finden. Er hatte noch eine Stunde, bevor er losfahren musste. Zeit, um zu duschen, sich zu rasieren, einen Happen zu essen. Aber zuerst musste er Violet anrufen, um ihr gute Nacht zu sagen. Das Wichtigste zuerst.
    Mittwoch, 6. April, 23.00 Uhr
    »Sind wir da?«
    Grayson sah zum Beifahrersitz, als Paige erst ein Auge öffnete, dann das andere. Sie sah wunderschön aus. Nur Minuten nachdem er sie von Giuseppe abgeholt hatte, war sie eingeschlafen.
    »Wir sind schon seit zehn Minuten hier«, sagte er. »Ich habe mir meine E-Mails durchgelesen.«
    Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand. »Ich muss wohl eingeschlafen sein.«
    »Du hattest es aber auch nötig.« Er lächelte ihr zu. »Und Frauengespräche können auch ziemlich schlauchen, nehme ich an.«
    »Wir haben uns amüsiert, deine Mutter, Holly und ich. Wir haben dich allerdings vermisst.«
    Er war angekommen, als sie mit dem Essen schon fertig waren. »Nächstes Mal.«
    »Wo bist du gewesen?«
    »Ich bin

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