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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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verdammt noch mal, hast du getan?«
    Eisiger Frost schlug ihm durch die Leitung entgegen. »Rede nie wieder in dem Ton mit mir!«
    »Verzeih mir«, sagte er so aufrichtig, wie es ihm möglich war. »Was hast du getan?«, fragte er höflicher.
    »Ich habe sie erstochen. Sie ist tot.«
    Er verspürte ein heftiges Brennen im Magen. Das brauche ich heute wirklich nicht. »Wo? Wann?«
    »In einer Gasse. Vor ungefähr eineinhalb Stunden.«
    »Hat dich jemand gesehen?«
    »Natürlich nicht. Ich habe ihr Auto weggefahren. Und bin mit drei verschiedenen Taxis zu meinem eigenen Wagen zurückgekehrt.«
    »Bist du sicher, dass sie tot ist?«
    »Ich habe nicht gewartet, bis jemand sie in einen Leichensack steckt, nein. Aber sie hat aufgehört zu atmen.«
    »Hat sie dich gesehen?«
    »Ja.«
    Sein Blut gefror zu Eis. »Aber du bist sicher, dass sie tot ist?«
    »Ja doch! Glaub mir. Ich habe das oft genug gemacht, ich kenne mich damit aus.«
    Und ich habe schon oft genug aufräumen müssen, was du verbockt hast. In zwei von drei Fällen war dein Opfer eben nicht tot. Er konnte nur beten, dass Adele Shaffer genau zu dem einen Drittel gehörte, das keine weitere Sterbehilfe benötigte.
    »Warst du noch einmal da, um nachzusehen, ob man sie schon weggebracht hat?«, fragte er.
    »An den Tatort zurückkehren?« Die Stimme klang amüsiert. »So dumm bin ich nicht.« Er zog eine Grimasse. Eine kleine Pause entstand. Dann: »Wunderbar. Da sind sie.«
    Er beugte sich vor. Im Hintergrund konnte er Sirenen hören. »Was ist da los?«
    »Es kommen gerade ein Krankenwagen und zwei Streifenwagen. Also ist sie auch erledigt.«
    Auch? Heiliger Strohsack. »Wer? Wo bist du?«
    »Vor Betsy Malones Haus. Oder vielmehr: ein Stück die Straße hinunter.«
    »Was hast du getan?«, fragte er so ruhig wie möglich.
    »Dafür gesorgt, dass sie nicht noch mehr Geheimnisse ausplaudert. Genau das hättest du schon gestern tun sollen. Du bist in letzter Zeit nicht besonders erfolgreich, nicht wahr?«
    Das Brennen in seinem Magen breitete sich aus, aber seine Stimme blieb kühl. »Im Gegenteil. Es läuft eigentlich genau so, wie ich es geplant habe.«
    »Dann ist der Staatsanwalt also tot?« Aus dem amüsierten Tonfall wurde Verachtung. »Ach nein, ist er ja nicht.«
    Er presste die Kiefer zusammen. »Aber bald. Soll er sich doch im Moment in Rex verbeißen. Ich habe mich um dringende Angelegenheiten zu kümmern.«
    »Ja, kümmere du dich nur um deine ›dringenden Angelegenheiten‹. Ich jedenfalls habe schon alle Häkchen an meiner To-do-Liste gemacht. Ich glaube, ich habe mir eine Partie Golf verdient. Falls du wissen möchtest, wo der Staatsanwalt und seine Privatermittlerin im Augenblick sind, frag einfach.«
    »Und wo?«, fragte er. Es fiel ihm nicht leicht, seinen Ärger zu bezähmen. »Wo sind sie jetzt?«
    »Auf dem Weg zu Reba. Sie hat sie zu sich bestellt.«
    Er schwieg einen Moment und überlegte, welche Konsequenzen sich daraus ergeben würden. »Sie wird Rex in Schutz nehmen. Die Familienehre beschwören. Doch das ändert nichts.«
    »Ich weiß. Aber falls du beenden willst, was du angefangen hast – sie werden bald wieder gehen. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und er saß da und starrte eine Weile auf das Telefon in seiner Hand. Reba. Das war zu erwarten gewesen. Aber es gab kaum Anlass zur Sorge. Reba war wie Tofu. Farblos, geruchs- und geschmacksneutral. Eine Platzhalterin. Grayson Smith würde höchstens erfahren, dass die McClouds über jeden Verdacht erhaben waren.
    Was Smiths Entschlossenheit, Rex für den Mord an Crystal Jones festzunageln, nur noch mehr stärken würde. Und dann konnte diese Geschichte endlich ad acta gelegt werden.

19. Kapitel
    Donnerstag, 7. April, 9.45 Uhr
    »Sind Sie sicher, Detective Mazzetti?«, fragte Lieutenant Hyatt.
    Stevie stand mit Hyatt und Gutierrez von der Dienstaufsichtsbehörde in Silas’ Wohnzimmer, während Detectives der Abteilung für Innere Angelegenheiten das Haus durchsuchten. Sie hörte die Anspannung in der normalerweise beißenden Stimme ihres Chefs. Auch für ihn war es nicht leicht. Hyatt hatte Silas vertraut. Wie ich.
    So richtig wollte sie noch immer nicht daran glauben; auch Silas konnte als Sündenbock hingestellt worden sein. Aber nun, da sie es wusste, ergaben plötzlich viele kleine Dinge Sinn. Silas war zum Beispiel enorm gut darin gewesen, Beweisstücke zu entdecken, die allen anderen entgangen waren. Man hatte ihn nicht ohne Grund

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