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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Ortswechsel. Obwohl ich nicht wusste, wohin ich gehen sollte, fing ich einfach an zu packen und fand dabei eine Visitenkarte, die mir Clay lange vor dem vergangenen Sommer auf der Hochzeit von gemeinsamen Freunden gegeben hatte. Es kam mir vor wie ein Wink des Schicksals. Ich rief ihn an, fragte nach einem Job und erfuhr, dass seine ehemalige Partnerin ermordet worden war. Er suchte einen neuen Teilhaber, ich suchte einen Neuanfang.« Verlegen zuckte sie die Achseln. »Wenn du es so willst, bin ich hier, weil ich zu feige war, zu Hause auszuharren.«
    »Du bist nicht feige, Paige Holden.« Die Worte waren hitziger hervorgekommen, als er beabsichtigt hatte. »Neben meiner Mutter bist du die mutigste Frau, die mir je begegnet ist.«
    Ihre dunklen Augen blitzten gerührt auf. »Was für ein Kompliment. Danke.«
    Er nahm ihre Hand und küsste sie. »Du hast gesagt, du wusstest es, als ich an Rex McClouds Tür geklopft habe. Ich wusste es, als du zu Elena im Van gelaufen bist. Die meisten Menschen wären weggerannt.« Er bog mit Josephs SUV in die Einfahrt der Carters ein und ließ ihre Hand los, um einen Knopf auf dem Armaturenbrett zu drücken. Die großen Eisentore schwangen auf. »Home, sweet home.«
    Paiges Augen wurden groß. »Wow. Das ist dein Zuhause?«
    Vor ihnen lag eine Villa von unaufdringlicher Eleganz. »Als ich das Haus das erste Mal sah, dachte ich, es sei ein Mehrfamilienhaus«, erzählte Grayson. »Als meine Mutter mich aufklärte, dass hier nur eine Familie wohnte, konnte ich es kaum fassen.«
    »Ich bin kein kleiner Junge, und ich kann es auch kaum fassen. Falls ich so frech fragen darf: Woher haben die Carters ihr Vermögen? Womit verdient Mr. Carter sein Geld?«
    »Als Teenager war Jack einer von den sonderbaren Strebertypen, die in Papas Garage komische Dinge bastelten. Er ging ans MIT und studierte Biomedizintechnik. Seine Abschlussarbeit bestand in der Entwicklung eines neuartigen Prothesengelenks, das einen Preis gewann und von einer Orthopädiefirma gekauft wurde, die ihn außerdem von der Uni weg einstellte. Zehn Jahre später gehörte ihm die Firma. Biomedizinische Forschung ist noch immer das Hauptanliegen, doch sie bauen zudem Roboter und Navigationssysteme und entwickeln Software.« Grayson lächelte. »Aber er bastelt auch immer noch in der Garage.«
    Er deutete auf ein flaches Gebäude, in das vermutlich zehn Autos gepasst hätten. »Das ist seine Werkstatt. In der Wohnung darüber bin ich groß geworden. Mom wohnt dort nach wie vor. Wir bleiben nicht lange. Nur bis sie sich sicher ist, dass ich wirklich noch am Leben bin. Und dann musst du mir alles sagen, was du über Reba McCloud gelesen hast. Sie hat uns nämlich zu sich zitiert.«
    Donnerstag, 7. April, 9.45 Uhr
    Sein Telefon klingelte, aber er leitete den Anruf auf die Mailbox um. Er hatte sich auf das vorbereitet, was er tun würde, wenn er in Toronto ankam. Sie würden in zehn Minuten landen. Er war bereit.
    Nicht glücklich, aber bereit. Mit Kindern umzugehen war niemals einfach, und er brauchte das kleine Mädchen lebend. Mit der Frau war das eine andere Sache. Wenn es zu unsicher war, sie mit nach Hause zu nehmen, dann musste er sie zurücklassen, doch nicht ohne noch einen letzten Schnappschuss für Silas’ Fotoalbum zu machen. Denn seit Silas auf ihn geschossen hatte, ging es nicht mehr einfach darum, eine geschäftliche Beziehung zu beenden.
    Er wollte Silas leiden sehen.
    Silas kochte jetzt wahrscheinlich vor Zorn darüber, dass er ihn verfehlt hatte. Aber er wiegte sich auch in Sicherheit und würde zuversichtlich sein, es erneut versuchen zu können, ohne sich um seine Familie sorgen zu müssen.
    In spätestens einer Stunde würde Silas Dandridge vor ihm auf den Knien rutschen.
    Sein Handy war verstummt, begann aber nun erneut zu klingeln. Er blickte aufs Display und hätte am liebsten gestöhnt. Doch natürlich tat er es nicht. »Guten Morgen«, sagte er knapp.
    »Du bist nicht drangegangen. Sonst gehst du immer sofort dran.« Das war ein ungeschriebenes Gesetz zwischen ihnen.
    »Ich war … beschäftigt.«
    »Aha. Nun, wenigstens musst du jetzt nicht mehr meinetwegen beschäftigt sein. Ich habe mich selbst um sie gekümmert.«
    Er setzte sich kerzengerade auf. »Was? Um wen?«
    »Adele Shaffer. Du hast gesagt, du würdest es tun, aber das hast du nicht. Also hab ich’s gemacht. Sie war die Letzte. Nun kann niemand mehr etwas ausplaudern.«
    Er schloss die Augen und spürte ein Pulsieren in seiner Schläfe. »Was,

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