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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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den »Finder« genannt, der ein ums andere Mal alle verblüffte.
    War sie sich also doch sicher? Sie wollte es nicht sein. Aber ja, im Grunde war sie es.
    »Ja. Staatsanwalt Grayson Smith und ich sind auf verschiedenen Wegen unabhängig voneinander zum gleichen Ergebnis gekommen.«
    Grayson war über die Erkenntnis erschüttert gewesen. Und das bin ich auch. Ihr selbst gelang es nur deshalb, halbwegs die Fassung zu bewahren, weil sie sich immer wieder das Bild von Delgado in der Badewanne in Erinnerung rief. Blut und Hirnmasse, die an der Kindertapete klebten. Silas. Wie konntest du nur so etwas tun?
    Das Haus war leer. Es sah nicht so aus, als habe man Koffer gepackt, die Autos standen in der Garage. Abgesehen davon, dass hier kein Toter in der Wanne lag, machten die Räumlichkeiten denselben Eindruck wie die von Delgado: in aller Eile verlassen. Ganz bewusst.
    Ihr Handy summte. »Eine SMS von J.D.«, sagte sie zu Hyatt. »Er ist gerade beim Datenabgleich. Wir haben einen Treffer bei einem Fingerabdruck aus dem Auto, das die Spurensicherung in der Nähe des Tatorts am Pflegeheim gefunden hat.«
    »Das mit den Sprengstoffresten im Kofferraum?«, fragte Hyatt.
    »Ja. Die Abdrücke passen zu einem Harlan Kapansky. Der Name steht auch auf Donovans Bombenlegerliste.« Sie schnitt eine Grimasse, als sie die nächste SMS las. »Verhaftet wurde Kapansky damals von Silas Dandridge.«
    Hyatt seufzte. »Verflucht. Das wird ja immer schlimmer. Wo ist Fitzpatrick jetzt?«
    »Er fährt zur Zentrale, um sich die Notrufe von gestern Nacht anzuhören. Eine Frau war nah genug dran, um zu sehen, dass Paige und Grayson noch am Leben waren. Vielleicht hat sie noch etwas anderes bemerkt.«
    »Lieutenant.« Sergeant Doyle, der mit im Hotelzimmer gewesen war, als Paige ihre Geschichte erzählt hatte. Erst gestern. »Wir haben einen Safe im Schlafzimmerboden gefunden.«
    »Ich rufe einen Techniker«, sagte Gutierrez.
    »Warten Sie.« Ein dicker Klumpen steckte in Stevies Kehle. Sie rief den Artikel auf, den Paige per Mail geschickt hatte. »Versuchen Sie zwölf, eins, null, fünf. Cherri ist am zwölften Januar zweitausendfünf gestorben. Violets Geburtstag.«
    »Also gut.« Hyatts Miene wirkte kalt. Die meisten Menschen hielten ihn für nahezu gefühllos, aber Stevie wusste, dass das nicht stimmte. Er war nun seit mehr als sechs Jahren ihr Vorgesetzter. Er konnte ein absoluter Widerling sein, aber der Mann machte sich sehr viele Gedanken um seine Mitmenschen.
    Zusammen mit Hyatt und Gutierrez folgte sie Doyle nach oben. Der Sergeant ließ sich neben einem zurückgeschlagenen Läufer auf die Knie nieder. Er drehte den Knopf, und das Schloss ging mit einem Klicken auf.
    »Ach, verflucht«, flüsterte Stevie. »Ich hatte gehofft, dass es nicht klappt.«
    »Ich weiß«, erwiderte Hyatt ruhig. »Ziehen Sie bitte die Klappe auf.«
    Doyle bedachte sie beide mit einem mitfühlenden Blick, dann griff er in den Safe und holte den Inhalt heraus. Zehn Handfeuerwaffen. Zehn! Er sah auf. »Bei allen sind die Seriennummern weggefeilt.«
    Stevie nickte. Ihre Kehle schmerzte. Silas hatte beschlagnahmte illegale Waffen behalten. »Ich hatte keine Ahnung.«
    »Das ist mir klar«, sagte Hyatt. »Herrgott noch mal, das entwickelt sich ja zu einem gottverdammten Alptraum.«
    »In der Tat«, sagte sie gepresst. Jeder Fall, an dem sie und Silas gearbeitet hatten, würde nun genauestens durchleuchtet werden. Ich werde genauestens durchleuchtet. Wie viele ihrer Fälle waren manipuliert worden? Wie viele Mörder waren davongekommen? Silas, im Augenblick würde ich am liebsten dich umbringen!
    Doyle zog ein kleines gebundenes Buch hervor. »Ein Kontobuch.« Er blätterte durch die Seiten. »Die Einzahlungen haben vor sieben Jahren begonnen, die Bank befindet sich auf den Turks- und Caicosinseln.« Doyles Auge zuckte leicht. »Er hat eine Viertelmillion angesammelt. Soweit ich sehe, wurde nichts abgehoben. Das ist alles.«
    »Wo kann er sein?«, fragte Gutierrez.
    Stevie schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Wir sind öfter mal essen gegangen, auch am Schießstand waren wir manchmal zusammen, aber darüber hinaus hatten wir privat nicht viel miteinander zu tun. Ich musste mich um Cordelia kümmern, und er und Rose waren mit Violet beschäftigt. Violets Schule habe ich schon angerufen. Sie ist nicht zum Unterricht erschienen, und niemand weiß, wo sie steckt; sie ist nicht entschuldigt worden. Silas hat nirgendwo sonst Familie.«
    »Hatte er irgendeinen Lieblingsort,

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