Todeskleid: Thriller (German Edition)
Reichen Sie mir einen Konzeptvorschlag ein.« Reba erhob sich. »In der Zwischenzeit vertraue ich darauf, dass diese haltlosen Anschuldigungen gegen meine Familie ein Ende haben.«
»Wir werden alles daransetzen, die Wahrheit herauszufinden«, sagte Paige sanft. »Und wenn wir eine Erklärung finden, die plausibel erscheint, werden wir ihr selbstverständlich sofort nachgehen.«
»Danke«, gab Reba frostig zurück und öffnete die Tür. »Einen schönen Tag noch.«
Paige wartete auf dem Gehweg, während Grayson den SUV überprüfte. »Alles okay. Steig ein.« Als er seine Tür zugezogen hatte, wandte er sich ihr zu. »Was um alles in der Welt war jetzt da oben los?«
Paige schnallte sich an. »Wir haben erfahren, welche Bedeutung Crystals Medaille hat, und den Grundstein dafür gelegt, unabhängig von den Ermittlungen gegen Rex Fragen nach dem MAC-Programm zu stellen. Wir müssen wissen, was genau bei diesem Projekt getan wurde und ob und wann Crystal daran teilgehabt hat. Ich habe mich eben nicht getraut, das alles einfach so anzusprechen. Ich bin sicher, dass Reba dann die Schotten dicht gemacht hätte.«
»Und wie willst du es anstellen, Genaueres über die Stiftung herauszufinden?«
»Ich gedenke, mit meinem Sponsor zurückzukommen. Hast du gesehen, wie Rebas Augen aufleuchteten, als ich behauptete, ich würde über die nötigen Geldmittel verfügen?«
Er rieb sich die Stirn. »Und wer soll dieser Sponsor mit all dem Geld sein?«
»Na ja, da bin ich mir noch nicht sicher. Aber uns wird schon etwas einfallen.« Sie klappte ihr Laptop auf. »Ich starte eine Suche. Jetzt, da wir wissen, was das MAC-Projekt ist, finde ich vielleicht im Netz etwas heraus.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Bist du sauer auf mich?«
»Nein. Nur … nur baff.«
Sie lächelte. »Wir wollen doch nicht, dass du dich langweilst.«
»Die Gefahr besteht kaum.« Er musterte sie einen Moment. »Meinst du das mit dem Trainingszentrum ernst?«
»O ja. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Deine Schwester Holly wird meine erste Kundin. Deine Mutter findet die Idee großartig. Vor allem in Anbetracht der Umstände.« Sie biss sich auf die Lippe.
Grayson runzelte die Stirn. »Welche Umstände?«
Okay, raus mit der Sprache. »Holly ist in ihrem Jugendzentrum von ein paar Burschen belästigt worden. Ihr verstorbener Freund, von dem sie am Dienstag bei Lisa gesprochen hat … er hat sie anscheinend früher immer beschützt.«
Grayson packte das Steuer fest. Sehr fest. »Wer? Wer belästigt Holly?«
»Tu mir einen Gefallen und reg dich wieder ab, ja? Holly ist nichts passiert.«
»Niemand rührt Holly an.«
»Niemand hat Holly angerührt. Sie wollte nichts sagen, weil sie Angst hatte, dass Joseph ausrasten und deswegen ins Gefängnis gesteckt werden würde. Gib ihr keinen Anlass, sich auch deinetwegen sorgen zu müssen.«
Er seufzte. »Nein, tu ich nicht. Manchmal kriegt Holly sehr viel mehr mit, als wir ihr zutrauen wollen. Joseph würde ausrasten, wenn er es erführe. Und daraus kann nichts Gutes entstehen.«
»Ich habe ihr versprochen, sie zu begleiten und den Kerlen genügend Angst einzujagen, dass sie sie in Ruhe lassen. Aber irgendwann wird sie auch mal allein sein, und dann muss sie wissen, wie sie sich schützen kann, falls man sie angreift.«
»Ich weiß, ich weiß. Ich will wohl einfach nicht wahrhaben, dass sie auch in dieser Hinsicht verwundbar ist.«
»Sie ist eine erwachsene Frau. Du musst den Dingen ins Auge sehen.«
»Aber eins drücke ich zu, okay?«, murmelte er. »Danke«, fügte er leise hinzu. »Dass du dich um sie kümmerst.«
Sie streichelte seinen Arm. »Holly hat gefragt, ob ich ihre Freundinnen und andere Frauen aus dem Zentrum ebenfalls trainieren kann. Ich habe ja gesagt. Deine Mutter meint, sie würde auch kommen wollen, aber ich glaube, sie will bloß den Anzug.«
Er lachte leise. »Das passt zu ihr.«
»Holly geht immer donnerstags ins Zentrum. Also heute. Ich hatte eigentlich vor, sie zu begleiten, solange wir zwei nichts anderes vorhaben. Verbrechen bekämpfen, meine ich.«
»Ich komme mit. Und wenn irgendein Kerl sie irgendwie schief anguckt, hau ich ihn um.«
Paige seufzte. »Ja, na klar. Also – was nun? Joseph zum Lunch treffen und dann zurück zu unserer Partygästeliste oder die MAC-Organisation genauer untersuchen?«
»Letzteres. Wenn Crystal als Kind an dem Programm teilgenommen hat, dann hatte sie vorher schon Kontakt zu den McClouds. Und sie war vermutlich auch schon vor der
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