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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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tun.«
    »Das glaube ich nicht«, wandte Stevie ein. »Bashears wollte öffentlich machen, dass Sandovals Selbstmord gar keiner war. Man hat ihm im Prinzip gedroht, er könne seinen Pensionsanspruch vergessen, wenn er auch nur ein Wort verlauten lasse. Ich glaube zwar nicht, dass man das wahr machen könnte, aber als Drohung ist es dennoch verdammt wirksam. Andererseits hätte ich mir auch niemals träumen lassen, dass Silas mit dieser Sache zu tun hat, also kann man sich auf mein Urteilsvermögen im Augenblick wohl nicht unbedingt verlassen.«
    »Hör auf, dich deswegen zu zerfleischen, Stevie«, sagte Grayson.
    »Ist auch nicht nötig«, erklärte sie verbittert. »Das erledigt schon die Abteilung für Innere Angelegenheiten für mich. Hyatt glaubt mir zwar, dass ich keine Ahnung davon hatte, aber bei der Dienstaufsicht weiß man nie. Und was ist mit deinem Chef, Grayson? Er wusste von Muñoz, also ist er definitiv in diese Sache verwickelt.«
    »Und ob.« Grayson erzählte ihnen, was bei seiner Recherche zu den Bond/Anderson-Fällen herausgekommen war. »Er manipuliert Fälle, und das muss ich weiterleiten. Nur muss ich die richtige Person erwischen.«
    »Denkst du, dass seine Vorgesetzten Bescheid wissen?«, fragte Joseph und setzte sich auf den Stuhl, den zuvor Daphne besetzt hatte.
    »Keine Ahnung. Bis ich es nicht mit Sicherheit weiß, werde ich niemanden einweihen. Wenn ich ihn offiziell melde, könnte er es zu früh erfahren und alles vernichten, das ihn belasten könnte.«
    »Menschenleben eingeschlossen?«, fragte Joseph ernst.
    »Kann sein. Dass er womöglich den Auftrag für die Autobombe gestern Nacht gegeben hat, ist mir schon mehr als einmal in den Sinn gekommen. Er könnte sogar der Mann auf dem Foto sein, der Sandoval bezahlt.« Er verzog das Gesicht. »Ich muss etwas essen. Mein Magen knurrt, seit wir reingekommen sind.«
    »Ich habe euch Aufschnitt für Sandwiches mitgebracht«, sagte Joseph.
    »Danke«, sagte Grayson. »Für alles, was du getan hast.«
    Joseph zuckte die Achseln. »Ich habe noch gar nichts getan.«
    »Neue Handys, neuer Computer, ein geliehenes Auto«, sagte Paige. Sie zupfte am Kragen der Kevlarweste. »Meine neue Grundgarderobe. Du hast ziemlich viel getan, Joseph. Ich weiß, dass du einen wichtigen Job hast und dir dennoch für uns Zeit nimmst. Vielen Dank.«
    Joseph war sichtlich verlegen. »Ich hole euch den Aufschnitt und Brot.«
    Stevie erhob sich ebenfalls. »Ich kann nicht bleiben. Ich muss zurück zur Arbeit.«
    »Aber essen müssen Sie auch, Stevie«, wandte Joseph ein. »Sie sehen wirklich furchtbar aus. Ich nehme an, Sie haben die beiden vergangenen Nächte kaum geschlafen.«
    »Die zwei auch nicht.« Stevie deutete auf Paige und Grayson.
    »Aber sie hatten Sex«, sagte Joseph. Paige prustete los. »Das hält frisch. Sie müssen essen – genau wie wir anderen Menschen, die keinen Sex haben.«
    Stevie fing an zu lachen. »Ich werde mir ein Sandwich zum Mitnehmen machen«, erklärte sie. »Aber ich muss wirklich zurück. Außerdem will ich unsere Eintrittskarte zu Rebas innerem Kreis vorbereiten.«
    Donnerstag, 7. April, 12.55 Uhr
    Silas war bereit, aber seine Handflächen waren feucht. Sie wissen, dass ich es war. Nach ihm wurde gefahndet. Wie nach einem ganz gewöhnlichen Verbrecher. Aber war er nicht genau das?
    Vom Dach des Hauses, das dem von Grayson Smith gegenüberlag, sah er hinunter auf die Straße. Einen Vorteil hatten die Reihenhäuser Baltimores: Die Fassaden zogen sich bis übers Dach hinaus, so dass man eine hervorragende Deckung hatte. Das Haus, das Silas sich ausgesucht hatte, war höher als die beiden, die es flankierten. Niemand konnte ihn sehen, weder von vorn noch von den Seiten.
    Und was noch wichtiger war: Das Dach war schwarz, ideal also zur Tarnung, was besonders wichtig war, wenn die Cops aus der Luft nach ihm suchten. Was durchaus sein konnte. Er musste auf alles vorbereitet sein.
    Nun brauchte er nur noch Geduld. Ebenfalls praktisch an Smiths Haus war die Tatsache, dass es keine Garage hatte: Die Autos parkten auf der Straße. Irgendwann mussten Smith und Holden aus dem Haus kommen.
    Im Augenblick waren sie mit einem anderen Mann drin. Er war ziemlich groß, wenn auch nicht so groß wie Smith, dessen Schultern etwa Scheunentorbreite hatte. Ihm eine Kugel ins Herz zu verpassen war kein Problem. Wenn der andere Mann ihm nicht die Sicht versperrt hätte.
    Silas konnte durch die beiden Fenster links und rechts neben der Eingangstür ins Haus

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