Todeskleid: Thriller (German Edition)
begeistert ihre Hand. »Ich freue mich, die Frau kennenzulernen, die Mr. Stock-im-Hintern endlich dazu gebracht hat, sich eine Auszeit zu nehmen. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Methode gutheiße, aber dennoch.«
Paige lachte, dann warf sie Joseph über die Schulter einen Blick zu. »Sie mag ich.«
Jemand klopfte an die Tür, und Daphne sah durchs Seitenfenster. »Oh. Da ist Stevie.«
»Sie ist wegen Crystals Kontobuch und der Medaille gekommen«, sagte Grayson.
Daphne öffnete die Tür. »Kommen Sie rein, Liebes. Sie sehen aus wie schon mal gegessen.«
»Oh, danke«, erwiderte Stevie. »Ich habe Sie auch lieb.«
Daphne zuckte mit den Achseln. »Ich sag nur, wie es ist.«
Als Stevie Paige entdeckte, hielt sie ihr einen Plastikbeutel hin. »Make-up von meiner Schwester Izzy.«
Paige nahm die Tüte und hielt sie in den Händen wie einen Schatz. »Danke schön! Ich kam mir den ganzen Vormittag über irgendwie unangezogen vor.«
Joseph räusperte sich, und Grayson bedachte ihn mit einem strafenden Blick, bevor er sich an Stevie wandte. »Ich nehme mal an, ihr hattet noch keinen Erfolg bei der Suche nach Silas, oder?«, fragte er, und sie schüttelte traurig den Kopf.
»Die Fahndung läuft, die Beschreibung ist raus. ›Vorsicht, bewaffnet‹, wie bei jedem anderen Mörder, den wir verfolgen. Rose geht auch nicht ans Telefon. Tu mir einen Gefallen und hab du wenigstens gute Nachrichten.«
Grayson und Paige tauschten einen Blick aus. »Leider können wir nicht damit dienen«, sagte Grayson.
Paige seufzte. »Eher das Gegenteil.«
»Okay, ich höre.« Erschöpft ließ Stevie sich auf die Kante des Esstischs sinken. »Schießt los.«
Grayson, Paige und Daphne gesellten sich zu ihr, während Joseph im Durchgang zur Küche stehen blieb und zuhörte. Abwechselnd erzählten sie, wie sie Reba besucht hatten, was es mit dem MAC-Programm auf sich hatte und dass Crystal tatsächlich schon damals, im Jahr 1998, in der Villa gewesen war, wie eine Bibliothekarin bestätigen konnte.
»Etwas ist ihr dort zugestoßen«, schloss Paige. »Etwas, das dazu geführt hat, dass sie acht Jahre später zurückkommt, um das große Geld herauszuschlagen. Es fällt uns schwer, nicht das Schlimmste anzunehmen.«
»Widerwärtig«, murmelte Daphne. »Und verdammt tragisch.«
»Aber es passiert«, sagte Stevie müde. »Und zwar nicht gerade selten.«
»Ich brauche Einsicht in die Akten dieser Organisation«, sagte Grayson. »Da wir im Moment keinen Kläger haben, ist unsere einzige Hoffnung ein anderes Opfer, das bereit ist, vor Gericht zu gehen.«
»Ihr geht also davon aus, dass Crystal sexuell missbraucht wurde«, stellte Joseph ruhig fest. »Und wenn das gar nicht stimmt?«
»Wir müssen immer noch herausfinden, wer sie getötet hat«, sagte Grayson. »Im Augenblick ist unser Hauptverdächtiger Rex, aber mit dem wenigen, was wir haben, würde sich kein Geschworenengericht damit befassen. Nach so langer Zeit werden wir keine Sachbeweise mehr finden. Ich brauche also einen Zeugen, der in jener Nacht weder high noch betrunken gewesen ist und der Rex mit bluttriefender Baumschere aus dem Gärtnerschuppen hat kommen sehen, und ich fürchte, daraus wird nichts werden.«
Joseph deutete auf den Schlüssel. »Die Schwester weiß etwas. Brittany.«
»Auch nach ihr und ihrem Sohn fahnden wir bereits«, sagte Stevie. »Falls sie mit dem eigenen Auto unterwegs ist, bleibt sie auf den Nebenstraßen. Bisher ist sie an noch keiner Mautstation vorbeigekommen.«
»Und ihre Kreditkarten hat sie auch nicht benutzt«, sagte Paige. Alle starrten sie an. »Was denn? So was ist nicht schwer herauszufinden. Mein Handy gibt ein Signal, wenn eine ihrer Karten irgendwo durchgezogen wird.«
»Dann ist sie tatsächlich untergetaucht«, schloss Daphne. »Hat wahrscheinlich Angst, dass auch sie in die Luft gejagt wird. Nur schade, dass wir nicht wissen, bei welcher Bank sie ihr Fach hat.«
»Vielleicht wissen wir es ja doch.« Grayson ging zu seinem Safe und holte den Umschlag heraus, denn Brittany ihnen am Tag zuvor gegeben hatte. »Crystal hatte dort unter Brittanys Namen ein Konto, das von Brittany weitergeführt wurde. Bis vor sechs Monaten. Vielleicht ist das Fach bei derselben Bank.«
»Aber wir brauchen eine richterliche Verfügung, um es uns anzusehen«, sagte Stevie mit Blick auf Daphne.
»Schreiben Sie auf, was Sie brauchen, Süße«, sagte Daphne. »Ich finde den Richter, der es unterschreibt.«
»Wir brauchen aber auch noch eine
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