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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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beeilen.
    »Ich glaube, die Geschworenen kommen langsam zu einem Urteil, hoffentlich noch heute Vormittag. Übrigens: Anderson hat schon wieder angerufen. Er weiß, dass du im Haus bist, und droht, selbst mit Willis’ Anwalt zu sprechen, wenn du dich nicht sofort bei ihm meldest.«
    »Der Mann hat irgendwo Spione«, murmelte Grayson. Er legte auf, schloss das Video von Elena und der dunkeläugigen Frau und wählte die Nummer seines Chefs. Ein anständiger Streit kam ihm jetzt gerade recht.

    Detective Stevie Mazzetti schob ihr Handy mit einem Stirnrunzeln zurück in die Tasche.
    Ihr Partner J. D. Fitzpatrick, der am Steuer saß, löste seinen Blick von der Straße und sah sie an. »Also? Schieß los.«
    »Nichts«, sagte sie. »Grayson benimmt sich nur mal wieder seltsam.«
    »Grayson benimmt sich nicht seltsam. Er ist verbissen und zornig.«
    »Ist er nicht. Nur wenn er arbeitet.«
    J.D. sah sie vielsagend an. »Er arbeitet immer. Also ist er auch immer zornig.«
    »Fast immer. Du hast also fast recht. Na und?«
    »Ich habe immer recht«, widersprach J.D. selbstzufrieden, und Stevie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Du platzt ja heute Morgen nahezu vor guter Laune. Was ist los?«
    Er erwiderte ihr Grinsen so aufgeräumt, dass Stevie ihn am liebsten umarmt hätte. Ihr Partner würde in einem Monat heiraten und hätte glücklicher nicht sein können. Dennoch setzte sie ihr »Muffelgesicht« auf, wie ihre fünfjährige Tochter es nannte. »Ich kann nur hoffen, dass ihr zwei verhütet, sonst vermehrt ihr euch noch wie die Karnickel.«
    Als J.D. nichts darauf erwiderte, verflog Stevies aufgesetzte Muffeligkeit. »Lucy ist schwanger!«, rief sie begeistert und klatschte in die Hände. »Seit wann weißt du es?«
    »Seit heute Morgen erst«, gestand er. »Sag Lucy bloß nicht, dass ich es dir verraten habe. Und behalt es bitte für dich. Wir wollen es noch ein paar Monate geheim halten.«
    »Na, da wünsch ich euch viel Glück«, erwiderte sie und lachte laut.
    »Ja, ja, ich weiß. Und jetzt erklär mir mal, warum Smith heute so seltsam ist, dann kann ich an meinem ernsten Gesicht arbeiten.«
    »Er hat sich nach dem Opfer des Scharfschützen erkundigt. Er glaubt, die Frau zu kennen. Hat ihren Mann wegen Mordes vor Gericht gebracht.«
    Sofort wurde J.D. wieder ernst. »Da fragt man sich doch, wem Mr. Muñoz im Knast auf die Zehen getreten ist. Trotzdem ist es merkwürdig, dass Grayson sich nach all der Zeit noch an die Frau erinnert.«
    »Erinnerst du dich an die Gesichter der Ehefrauen, wenn du ihnen die Nachricht überbringen musst, dass ihr Mann gestorben ist?«
    »An jedes einzelne«, erwiderte J.D.
    »Grayson hat mir mal erzählt, dass jede Verurteilung für die betroffene Familie ein bisschen wie ein Todesfall ist. Wenn es ›schuldig‹ heißt, stirbt auch ein Teil der Familie.«
    »Nur dass der geliebte Mensch, der weggeschlossen wird, jemand anderem einen geliebten Menschen genommen hat.«
    »Das weiß Grayson, und ihm liegt wahrhaft viel daran, dass den Opfern Genüge getan wird. Trotzdem denkt er immer auch an die Mütter, die weinen, wenn er ihre Kinder ins Gefängnis stecken lässt. Die bösen Jungs müssen dafür zahlen, natürlich, aber ihre Familien leiden darunter.«
    »Wie Elena Muñoz.«
    »Vielleicht«, sagte Stevie. »Wir werden wohl warten müssen, was Morton und Bashears ans Tageslicht bringen. Oh, verflixt, das ist unsere Ausfahrt. Wer ist dran, die Eltern zu benachrichtigen?«
    »Du«, sagte J.D. grimmig.
    Stevie seufzte. »Irgendwie habe ich mir das gedacht. Dann lass es uns hinter uns bringen.«

3. Kapitel
    Dienstag, 5. April, 7.45 Uhr
    Sobald Clay außer Sicht war, öffnete Paige die Tür und ließ Detective Morton und ihren Partner ein. Mit einer Geste bedeutete sie Peabody, sich hinzulegen, und er gehorchte mit Blick auf die Neuankömmlinge.
    Bashears sah den Rottweiler beeindruckt an. »Wow. Toller Hund.« Er wollte auf ihn zugehen, doch Paige hielt warnend die Hand hoch.
    »Das ist ein Schutzhund. Er spürt, dass ich im Augenblick sehr angespannt bin, und dementsprechend ist er das auch.«
    Bashears betrachtete ihre Eingangstür mit den drei nagelneuen Riegeln und nickte. »Verstanden. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie jeden Tag Zeugin eines Mordes werden.«
    Wenn du wüsstest, dachte sie. Doch dann wurde ihr klar, dass er vermutlich sehr wohl Bescheid wusste. Es konnte nicht schwer sein, etwas über den »Vorfall« herauszufinden. Google war immer nur ein Handy

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