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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Hauch Humor. »Das ist nicht viel. Auf das Opfer wurde an zwei verschiedenen Orten geschossen. Die Ergebnisse aus der Ballistik sind noch nicht da, aber dass es sich um zwei verschiedene Waffen handelt, steht schon fest. Eine Frau, die mit ihrem Hund spazieren gegangen ist, hat versucht, dem Opfer zu helfen, und ist dabei selbst nur haarscharf einer Kugel entgangen.«
    Auf seinem Bildschirm hatte sich die Frau gerade wieder mit dem Wahnsinnshechtsprung gerettet und rannte nun auf den Van zu. »Ja, das weiß ich. Ich sehe mir gerade das Video an.«
    »Du und jeder andere auf dieser Erde«, brummte Stevie. »Es sieht so aus, als habe er sie vom Dach eines gewerblich genutzten Baus erschossen, eine Einfahrt weiter. Aber wir sind uns noch nicht sicher.«
    »So viele Leute, die gefilmt haben, und niemand hat den Schützen gesehen?«
    »Alle Leute, die gefilmt haben, haben sich auf das Opfer im Van konzentriert.«
    »Wo wurden die ersten Schüsse abgefeuert? Vor dem Zusammenprall mit dem Laternenmast, meine ich?«
    »Das wissen wir noch nicht. Im Augenblick suchen so gut wie alle nach dem Scharfschützen. Ich muss dir nicht erst sagen, wie angespannt die Stimmung hier ist. Zehnter Jahrestag des Heckenschützen von Washington und so weiter.«
    »Ja, hier auch.« Er zögerte. »Ist das Opfer schon identifiziert?«
    »Elena Muñoz. Grayson, was ist los? Wozu die ganzen Fragen?«
    Grayson, der immer noch auf den Bildschirm starrte, zuckte ein weiteres Mal zusammen, als der Schuss abgefeuert wurde und die dunkeläugige Frau vom Van zurücktaumelte. »Ich habe Elenas Ehemann damals vor Gericht gebracht. Wer ist mit dem Fall betraut?«
    »Perkins war zuerst am Tatort, aber sobald Hyatt ›Scharfschütze‹ gehört hat, hat er ihn wieder abgezogen. Perkins’ Partner hatte nicht einmal Zeit, zu ihm zu stoßen. Jetzt sind Morton und Bashears zuständig, die sind in solchen Fällen erfahrener. Perkins hat noch nie mit einem so medienwirksamen Fall zu tun gehabt, Bashears und Morton dagegen schon.«
    Grayson durchforstete sein geistiges Archiv. »Morton war auch an dem Fall Ramon Muñoz beteiligt.«
    »Tatsächlich? Wann war denn das?«, fragte Stevie. »Ich kann mich gar nicht daran erinnern.«
    »Vor sechs Jahren.«
    Stevie stieß die Luft aus. »Oh. Okay, das erklärt einiges.«
    Stevies Mann und Sohn waren vor sechs Jahren ermordet worden und hatten eine schwangere Stevie zurückgelassen. Sie war für längere Zeit freigestellt worden und erst weit nach Cordelias Geburt ins Department zurückgekehrt. Stevie erinnerte sich kaum an diese Zeitspanne, was ihr niemand zum Vorwurf machte, am wenigsten Grayson. Stevies Mann war sein Freund gewesen.
    »Warum hat man denn nicht dich und Fitzpatrick auf diesen Fall angesetzt?«
    »Wahrscheinlich weil wir noch nicht im Büro waren. Wir werden vermutlich im Laufe der Ermittlungen dazustoßen, aber im Moment haben wir einen anderen Fall, um den wir uns kümmern müssen. Bandenschießerei vor ein paar Stunden. Wir wollen gerade los, um die Eltern eines Siebzehnjährigen zu informieren. Und wie du dir denken kannst«, fügte sie tonlos hinzu, »ist das schon immer meine Lieblingsbeschäftigung gewesen.«
    »Tut mir leid. Pass auf dich auf.«
    »Klar.« Sie zögerte. »Ruf mich an, wenn du mich brauchst, Gray. Das meine ich wirklich so.«
    »Danke.« Grayson legte auf und sah sich die Aufnahmen noch einmal an. Ramon Muñoz hatte man eine Kaution verweigert, weswegen er seit seiner Verhaftung vor sechs Jahren im Gefängnis saß. Wieso ist Elena vergangene Woche zu mir gekommen? Wieso erst jetzt?
    Wohin mochte sie wohl gegangen sein, nachdem sie mit Tränen in den Augen sein Büro verlassen hatte? Sie hatte sich garantiert an jemand anderen gewandt. Und er musste unbedingt in Erfahrung bringen, wessen Pferde sie so scheu gemacht hatte, dass man sie dafür mit Kugeln durchlöchert hatte.
    Er nahm erneut den Hörer auf und drückte eine Taste. »Daphne, könntest du mir bitte die Nummer von den Detectives Morton und Bashears besorgen? Sie waren damals mit dem Fall Muñoz betraut.«
    »Soll ich ihnen sagen, dass Elena Muñoz vergangene Woche noch hier war?«
    »Nein. Bitte sie einfach, mich anzurufen. Ich sag’s ihnen selbst, danke.«
    »Brauchst du sonst noch was? Noch einen Muffin vielleicht?«
    »Nein danke. Haben wir schon etwas von den Samson-Geschworenen gehört?« Bei diesem Mordfall beratschlagte sich die Jury bereits seit vier Tagen. Grayson wünschte sich, sie würde sich verdammt noch mal

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