Todeskleid: Thriller (German Edition)
einer Stunde hineingegangen, nun ein anderer Mann. Im Haus befanden sich inzwischen fünf Personen.
Und dieses Schwein hat immer noch mein Kind. Er durfte sich nicht vorstellen, was Violet zustoßen mochte. Ich bring ihn um. Wenn er ihr auch nur ein Haar krümmt, dann reiße ich ihm die Eingeweide raus.
Violet … O Gott. Sein Herz hämmerte, seine Hände zitterten. Hör auf. Hör auf, daran zu denken, und konzentrier dich verdammt noch mal auf die Tür.
Durch die niemand heraustrat. Bebend zog er die Luft ein und traf eine Entscheidung. Er würde den Nächsten, der eintraf, erschießen. Dann würden die anderen herausgerannt kommen, und er konnte sie alle abknallen. Anschließend würde er davonrennen wie der Teufel.
Wieder näherte sich ein Auto und hielt auf der Straßenseite von Smiths Haus. Ein großer Kerl stieg aus. Ein Polizist, das sah Silas sofort. Der Mann bewegte sich wie ein Cop.
Silas beugte sich vor, zielte auf den Schädel des Mannes und krümmte den Finger.
Jetzt zieh schon durch. Drück endlich ab. Tu’s für Violet.
Seine Hände zitterten. Sie zitterten! Eine Autotür wurde zugeworfen, aber er nahm den Blick nicht von dem Beamten, der nun auf Smiths Eingangstür zuging.
Er zog den Hahn durch, als eine zierliche Braunhaarige ins Visier trat. Seine Hand zuckte, das Fenster splitterte. Stevie. O mein Gott. Das war Stevie. Sie musste mit ihm im Wagen gesessen haben!
Der Mann auf der Veranda ließ sich zu Boden fallen, rollte sich herum und setzte sich hinter einem kleinen Baum auf. Das musste J. D. Fitzpatrick sein, Stevies neuer Partner. Der Mann presste sich die Hand an die Schulter. Als er sie fortnahm, war die Handfläche rot.
Stevie hatte die Waffe gezogen und deutete aufs Dach. Deutet auf mich. Sie kommt. Nichts wie weg hier! Er ließ das Gewehr fallen, hastete geduckt bis zur Dachkante, sprang und landete auf der Feuertreppe. Immer fünf Stufen auf einmal nehmend, rannte er hinab.
»Halt, Polizei!« Stevie war ihm auf den Fersen. Er riss den Revolver aus dem Schulterholster und feuerte auf den Boden zwischen ihnen.
»Silas!« Sie weinte. Stevie weinte. »Verdammt, halt an!«
Er erreichte seinen Wagen, den er eine Straße weiter geparkt hatte, und ging dahinter in Deckung. Er richtete den Lauf seiner Waffe auf Stevie, die nur wenige Schritte entfernt war. »Lass deine Waffe fallen«, befahl er.
Sie kam aus vollem Lauf zum Stehen. »Silas – warum? « Die Waffe war noch immer in ihrer Hand.
»Zwing mich nicht, deiner Tochter die Mutter zu nehmen. Lass die Waffe fallen und geh zurück, oder ich knalle dich ab, das schwöre ich dir.« Seine Stimme klang verzweifelt. »Bitte zwing mich nicht dazu.«
Sie starrte ihn an. Schockiert. Niedergeschmettert. Zutiefst verletzt. Langsam legte sie ihre Waffe auf den Boden.
»Lass die Hände so, dass ich sie sehen kann. Tritt die Waffe zu mir.« Mit hocherhobenen Händen schob sie die Pistole zu ihm hinüber. Er griff danach und stieg ins Auto. »Verzeih mir«, sagte er.
Er wagte es nicht, weiter als drei Blocks zu fahren. Sie hatte garantiert schon das Nummernschild durchgegeben. Stoß den Wagen ab und klau dir einen anderen. Methodisch suchte er, knackte ein Auto, schloss es kurz. Dann fuhr er davon.
Er hatte wieder versagt. Holden und Smith waren noch am Leben. Und dieses Schwein hat noch immer mein Kind.
Clay stieß die Tür auf und gab Joseph und Grayson Deckung, als sie den blutenden J.D. ins Haus zogen. Peabody bellte wild.
Paige schickte den Rottweiler in eine Ecke, damit er nicht in die Scherben der Fensterscheibe trat, und zog einen Stuhl in die Raummitte, weg vom Fenster. »Setzt ihn hierher.«
Daphne hatte bereits den Notruf gewählt. »Der Krankenwagen ist unterwegs.«
»Es geht schon«, sagte J.D. »Stevie verfolgt ihn.« Taumelnd setzte er sich in Richtung Tür in Bewegung.
Grayson packte ihn am Arm und führte ihn entschlossen zu dem Stuhl. »Wo sind Sie getroffen?«
»Mein Partner ist da draußen«, sagte J.D. wütend. »Ich hab schon Schlimmeres eingesteckt. Lassen Sie mich los.«
»Ich kümmere mich darum«, sagte Clay und rannte hinaus.
»Was läuft hier?«, fragte Joseph barsch. »War das Silas? Der Cop?«
»Er ist Scharfschütze«, erklärte Grayson und zog seine Pistole aus dem Holster in seinem Rücken. »Bisher hat er sich bemüht, mich am Leben zu halten. Dass er jetzt versucht, mich umzubringen, ergibt überhaupt keinen Sinn. Ich gehe nach links. Joseph, halt du dich rechts.«
Paige biss sich auf
Weitere Kostenlose Bücher