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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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die Zunge, als die Brüder auf die Straße stürmten. Am liebsten hätte sie Grayson angefleht, nicht hinauszugehen, aber sie wusste, dass sie ihn nicht aufhalten konnte. Also konzentrierte sie sich auf J.D. Er blutete noch immer, und zwar ziemlich stark. Eilig lief sie in die Küche, um nach Handtüchern zu suchen.
    Als sie zurückkehrte, hatte Daphne Stevies Partner das Jackett ausgezogen. Er schwitzte, und sein Gesicht war blass geworden. Sein Hemd war bereits blutdurchtränkt. Daphne knöpfte es auf und legte die Wunde frei, die sich nur ein winziges Stück neben der Kevlarweste befand.
    »Gar nicht mal so schlimm«, sagte Daphne mit gezwungen fester Stimme. »Bloß ein Kratzer.«
    J.D. starrte sie an. Sein Blick verschleierte sich. »Sie sind es wirklich! Ich wollte es Stevie nicht glauben.«
    »Morgen sehen Sie mich wieder mit kräftigen Farben und toupierten Haaren.«
    »So gefallen Sie mir auch besser«, murmelte J.D. »O Mann, mich hat’s ja ganz schön erwischt, auch wenn ich schon Schlimmeres überlebt habe.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Paige und schob Daphne sanft zur Seite. »Sie sollten sich die Reba-Klamotten nicht verderben.« Sie betrachtete J.D.s Wunde, dann sagte sie: »Sieht aus, als hätte die Kugel eine Schlagader getroffen. Legen Sie sich lieber auf den Boden.« Sie half ihm auf den Teppich, kniete sich neben ihn und hielt den Druck auf die Wunde aufrecht, während sie mit der anderen Hand ein Kissen von einem Sessel zog. Sie reichte es Daphne. »Legen Sie ihm die Beine hoch.«
    »Kennen Sie sich mit Erster Hilfe aus?« Seine Zunge wurde schwer.
    »Ein bisschen. Ich hatte auch mal so ein Loch in der Schulter. Sie werden eine ziemlich große Narbe zurückbehalten.«
    »Macht nichts. Passt zu meinen anderen.«
    »Ich rufe Lucy an«, sagte Daphne. »Sie kann direkt zur Ambulanz kommen.«
    »O nein, das tun Sie nicht.« Seine Stimme wurde immer schwächer. »Nicht in ihrem Zustand«, fügte er hinzu, dann schloss er die Augen. »Oje, das habe ich doch nicht laut gesagt, oder?«
    »Ich habe nichts gehört«, beschwichtigte Daphne und brachte ein Lächeln zustande. »Sie, Paige?«
    Paige schüttelte den Kopf. »Wir werden es ihr vorsichtig beibringen.«
    Daphne spähte aus der Tür. »Stevie kommt zurück. Clay ist bei ihr.«
    »Alles in Ordnung mit ihr?«, fragte J.D.
    »Kein einziger Kratzer«, sagte Daphne beruhigend.
    Stevie und Clay betraten das Haus und stiegen über die Scherben. Stevie wirkte bleich und niedergeschmettert. Als sie J.D. am Boden sah, wich auch noch der Rest Farbe aus ihrem Gesicht. »O Gott.«
    »Ich hab’s im Griff«, sagte Paige knapp. »Er wird es schaffen. Clay, bring sie zu einem Stuhl, bevor sie ohnmächtig wird.«
    »Ich werde nicht ohnmächtig«, knurrte Stevie und sank neben J.D. auf die Knie. »Es war Silas.«
    Paiges Kopf fuhr hoch. »Was? Sind Sie sicher?«
    »Absolut. Ich bin ihm nachgelaufen. Er … er hat mit seiner Pistole auf meinen Kopf gezielt.«
    Ungeschickt tätschelte J.D. das Bein seiner Partnerin. »Irgendwie gefällt mir dein ehemaliger Partner nicht besonders.«
    Stevie lachte, doch es klang eher wie ein Schluchzen. »Mir auch nicht mehr.«
    »Und wo ist Silas jetzt?« Paige dachte an Grayson, der noch auf der Straße war.
    »Konnte entkommen«, antwortete Clay.
    »Ich habe sein Nummernschild über Funk durchgegeben, aber er hat wahrscheinlich längst einen neuen Wagen.« In Stevies Gesicht kehrte ein wenig Farbe zurück. »Wie viel Blut hat er verloren?«
    »Es kommt nicht mehr so viel«, sagte Paige. »Er wird nicht sterben.«
    »Ich sterbe nicht«, wiederholte J.D. mit Nachdruck.
    »Grayson und Joseph kommen zurück«, verkündete Daphne.
    Beide Gesichter waren grimmig. »Keine Spur, nichts«, sagte Grayson.
    »Er hat gezittert«, bemerkte Stevie. »Silas, meine ich. Deswegen hat er danebengeschossen.«
    Grayson zog die Brauen zusammen. »Das war Silas? Hat er was gesagt?«
    Stevie setzte sich auf ihre Fersen zurück. »Ja. ›Zwing mich nicht, deiner Tochter die Mutter zu nehmen‹, lauteten seine Worte. Rose ist bisher noch nicht ans Telefon gegangen. Das ist kein gutes Zeichen. Silas wirkte verzweifelt. Er hat mich angefleht, ihn nicht zu zwingen, mir etwas anzutun.«
    »So was Ähnliches hat er gesagt, als er Logan in seiner Gewalt hatte. Vielleicht hat jemand sein Kind entführt.«
    »Möglich«, räumte Stevie ein. »Aber gestern war Violet noch in der Schule.«
    »Also gibt es keine Ausrede für die Morde davor«, stellte Grayson

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