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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Ordnung. Sie hatten in der Nacht einmal miteinander geschlafen, heftig, schnell und verzweifelt, und nun wollte er sie noch einmal lieben, doch diesmal langsam. Diesmal wollte er sich Zeit lassen. Genießen. »Guten Morgen.«
    Sie lag halb auf ihm und hatte das Kinn auf seine Schulter gelegt. »Wie fühlst du dich?«
    »Mir tut alles weh, aber ich werd’s überleben. Wie lange bist du schon wach?«
    »Bestimmt schon eine Stunde. Ich habe nachgedacht.«
    »O nein«, neckte er sie, wurde jedoch ernst, als sie nicht einmal grinste. »Worüber genau?«
    »Es wird sehr schwer werden, dem Senator nach all den Jahren den sexuellen Missbrauch und die Morde zu beweisen. Er wird immer ein Alibi haben, und zwar ein gutes. Schließlich kann er es sich leisten.«
    »Wahrscheinlich. Aber ich habe schon andere eigentlich ad acta gelegte Fälle mit Hilfe von Hyatts Leuten wieder aufgerollt. Gib nicht sofort auf.«
    »Du brauchst aber ein Motiv für eine Mordanklage, und das kriegst du nur, wenn du beweisen kannst, was er den kleinen Mädchen angetan hat. Wenn Adele Shaffer nicht überlebt, hast du auch keine Klägerin mehr. Und selbst wenn sie es schafft und tatsächlich zu einer Aussage bereit ist, steht ihr Wort gegen seins.«
    »Eine Anklage wegen Missbrauchs Minderjähriger wird tatsächlich schwer durchzusetzen sein«, gab er zu. »Die Beweise im Mordfall Crystal Jones sind alles andere als hieb- und stichfest, und was die anderen Frauen betrifft, ist die Lage noch prekärer. Dennoch werde ich es versuchen, und das mit allen Mitteln.«
    »Ich weiß.« Sie küsste sein Kinn und seufzte. »Während du gestern das Essen geholt hast, ist mir eine Idee gekommen, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Den ganzen Morgen schon muss ich daran denken.«
    Er setzte sich auf und schob sich ein Kissen hinter den Kopf. »Lass hören.«
    »Das MAC-Programm lief sechzehn Jahre. Wie kann eine so lange Zeit niemandem aufgefallen sein, dass bei der Eiscremeparty immer ein Mädchen lange genug fehlte, um missbraucht zu werden?«
    »Dann gehst du also davon aus, dass es jedes Jahr geschehen ist.«
    »Sie sind alle tot.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Wir wissen, dass der Chauffeur der McClouds Bescheid wusste. Er hat die Kinder nach Hause gefahren. Und die Opfer wahrscheinlich immer zuletzt. Wenn die Kinder in Gruppen heimgebracht wurden, wusste vermutlich keines, wer wann wo war. Sie waren ja erst zwölf. Aber Dianna McCloud muss einfach etwas gewusst haben. Sie hatte jedes Jahr die Schirmherrschaft über dieses Fest.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich habe eine Chronik aufgrund aller Daten erstellt, die wir über die McClouds gesammelt haben«, sagte Paige. »Dianna hat den Senator geheiratet, als Claire, Rex’ Mutter, noch klein war – sie muss um die neun Jahre gewesen sein. Claire zog erst aus, als sie heiratete und Rex bekam. Das war 1984.«
    »Das erste Jahr vom MAC-Programm.«
    »1999 lief das Programm aus. Das Jahr, in dem Reba zum Friedenscorps nach Kamerun ging.«
    Sie ließ beide Aussagen einfach so stehen und sagte nichts mehr. Er runzelte die Stirn. »Du willst damit doch nicht etwa andeuten, dass Dianna die Mädchen absichtlich … angeschleppt hat?«
    »Überleg doch mal, was Rex uns erzählt hat. Als er seiner Mutter anvertraute, was er gesehen hatte, hat sie erwidert, es sei nicht geschehen: Wenn er es jemand anders erzählte, würde sie behaupten, er habe Wahnvorstellungen, und ihn wegschicken. Seltsame Reaktion. Es sei denn, man ist darin geübt, alles zu leugnen – weil es einem selbst zugestoßen ist.«
    »Ich gebe zu, dass mir etwas Ähnliches in den Sinn gekommen ist, als Rex meinte, sein Großvater hätte die Kinder in Claires ehemaliges Zimmer gebracht, das noch genauso aussah, wie es früher gewesen war – ein Klein-Mädchen-Traum.«
    »Eben. Und wenn wir annehmen, dass der Senator die eine Tochter missbraucht hat, was sollte ihn daran hindern, auch die zweite zu missbrauchen, zumal die Ältere ausgezogen und damit unerreichbar war?«
    »Das wäre das übliche Muster.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Du willst also sagen, dass Dianna dem Senator die Mädchen zugeführt hat, damit er die andere Tochter in Frieden ließ?«
    »Wäre doch möglich«, sagte sie fast trotzig.
    »Ja, aber auch sehr spekulativ«, gab er vorsichtig zu bedenken. »Es könnte so gewesen sein, aber die McClouds werden selbstverständlich behaupten, wir hätten nicht alle Tassen im Schrank.«
    »Wenn wir genau wüssten, was der

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