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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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halbgaren Plan in die Tat umzusetzen. Sie machen es demjenigen, der vorhin versucht hat, Sie umzubringen, ja ziemlich leicht, seinen Job zu Ende zu bringen.«
    Stur verschränkte sie die Arme vor dem Körper, doch er konnte ihrem flackernden Blick entnehmen, dass sein Pfeil getroffen hatte. »Nun, was haben Sie denn Schlaues vor, Herr Staatsanwalt?«, fragte sie schnippisch.
    Die Vorstellung von ihr, nackt auf einem Bett, das schwarze Haar auf einem weißen Kissen ausgebreitet, die Augen funkelnd vor Begierde, jagte seinen Puls in die Höhe. Schnell schob er diese Phantasie beiseite.
    »Jemanden zu schicken, dessen Gesicht nicht auf allen Kanälen im Fernsehen zu sehen ist. Sie sind inzwischen bekannt wie ein bunter Hund. Wenn Sie irgendwo Fragen stellen, ist das wie mit offenen Karten zu spielen. Dann können Sie ebenso gut gleich zur Polizei gehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich in irgendein anderes Viertel gehen müsste, dann wäre das wahrscheinlich richtig, aber es ist doch nicht abwegig, dass ich der Familie Muñoz mein Beileid aussprechen möchte, oder? Ich war dabei, als Elena starb. Niemand wird sich etwas dabei denken, wenn ich heute Abend dort bin.«
    »Und das Fadenkreuz?«, fragte er. »Haben Sie das schon vergessen?«
    Sie richtete sich auf den Fußballen auf und brachte ihre Nase so dicht an seine, dass er ihre Wimpern hätte zählen können. »Natürlich nicht«, flüsterte sie zornig. »Ich bin ja nicht blöd. Je schneller ich denjenigen finde, der Delgado zum Meineid gebracht hat, desto eher ist mein Kopf keine Zielscheibe mehr. Finde ich ihn nicht, sollte ich besser meinen Namen ändern, mir eine Kapuze über den Kopf ziehen und nach Tibet ins Kloster gehen, denn hier wäre mein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Und auch wenn es nicht unbedingt großartig ist, so hänge ich doch irgendwie daran.«
    Langsam stieß er den Atem aus, den er angehalten hatte. Gerade er konnte bestens verstehen, wie es war, wenn man sich ständig verstecken musste. Die Angst vor einem Anschlag auf das eigene Leben war der Grund gewesen, warum seine Mutter und er geflohen waren. Warum sie neue Namen angenommen hatten. Seine Kindheit war von ständiger Furcht geprägt gewesen, ohne dass er Schuld daran getragen hätte, und niemand hatte es verdient, so leben zu müssen – auch Paige nicht.
    »Sie haben recht«, murmelte er.
    Sie musterte ihn misstrauisch. »Tatsächlich?«
    »Ja. Sie können sich nicht ewig verstecken. Wir müssen ein paar Antworten bekommen. Je eher, desto besser, und vor allem, bevor Delgado abtaucht. Holen Sie Ihre Sachen. Wir nehmen meinen Wagen.«
    Sie zögerte. »Moment mal. Sie wollen mitkommen?«
    »Ich lasse Sie nicht allein losziehen. Nennen Sie mich meinetwegen altmodisch, aber so ticke ich eben.«
    Sie betrachtete ihn argwöhnisch. »Also gut. Aber dann müssen Sie bei Peabody im Wagen bleiben.«
    Er zog die Brauen zusammen und betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. »Jetzt grenzt Ihr Verhalten aber doch an Dummheit, Paige.«
    »Ich meine es ernst. Wenn Sie jemand erkennt, wird er sich an den Prozess damals erinnern. Und wenn er uns dann auch noch zusammen sieht, weiß er, dass etwas im Busch ist.«
    »Im Busch? Ernsthaft?« Trotz allem begannen seine Lippen zu zucken, und plötzlich konnte auch sie sich das Grinsen nicht mehr verbeißen.
    »Okay. Ich lese zu viele Krimis«, gestand sie.
    »Wie auch immer, ich bleibe nicht im Wagen. Wir werden uns eben eine Erklärung für unser gemeinsames Auftreten zurechtlegen müssen.«
    »Oh, ich hätte da eine Idee«, ließ sich eine Frauenstimme hinter ihnen vernehmen. Grayson und Paige wandten sich um und sahen Lisa, die sie vom Türrahmen aus beobachtete. Ihr Gesichtsausdruck versetzte ihn augenblicklich in Alarmbereitschaft. »Bevor ihr zwei Holmes und Watson spielt, solltet ihr euch etwas ansehen. Kommt mit.«
    Dienstag, 5. April, 17.25 Uhr
    »Ich will nicht gehen. Ich will dich nicht verlassen.«
    Jorge Delgado zog seine schluchzende Frau in seine Arme. »Doch nicht für lange«, sagte er sanft und kämpfte seine Furcht nieder. »Nur bis wir uns wieder sicher fühlen können.«
    »Ich habe so lange gewartet – ganze sechs Jahre. Ich dachte, dass du bald … bald nach Hause kommen könntest. Dass wir endlich keine Lüge mehr leben müssten. Und dann muss Elena einfach losrennen und uns alle ins Unglück stürzen. Verflucht sei ihre Seele!«
    Jorge wischte ihr die Tränen von den Wangen. »Sag so etwas nie wieder. Was

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