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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Nein, auf keinen Fall. Erstens bist du verletzt, und zweitens stehst du im Fadenkreuz eines Killers!« Er wandte sich an Grayson. »Sie kann doch hierbleiben, bis ich wiederkomme?«
    »Natürlich.« Er brachte Clay zur Eingangstür. Paige folgte ihm so dicht, dass er ihre Wärme im Rücken spürte. Ihren Duft einatmete. »Wenn Sie länger brauchen, sorge ich dafür, dass sie sicher nach Hause kommt.«
    Clay drehte sich um und begegnete Paiges Blick. »Vielleicht sollten Sie sie bald nach Hause bringen«, sagte er zu Grayson. »Sie hat seit gestern nicht mehr geschlafen.«
    »Herrgott noch mal«, murmelte Paige, doch Clay trabte bereits über die Straße zu seinem Wagen.
    Grayson schloss die Tür wieder ab und wandte sich zu Paige um. Er bemerkte, dass sie tiefe Ringe unter den Augen hatte. Nur schwer konnte er dem Drang widerstehen, mit einem Finger darüberzustreichen. »Warum haben Sie seit gestern nicht mehr geschlafen?«
    »Ich habe diese Mutter observiert und dabei gesehen, wie sie versucht hat, ihren kleinen Sohn zu verkaufen.«
    »Und was haben Sie unternommen?«
    »Die Cops gerufen. Sie haben gerade noch rechtzeitig eingegriffen.« Sie presste die Lippen zusammen. »Mein Gott, der Junge ist erst sechs.« Ihre Stimme wurde brüchig. »Er muss vollkommen verängstigt sein.«
    In ihren Worten schwang etwas mit, ein Schatten der Angst, der rein gar nichts und alles mit dem zu tun hatte, was gestern Nacht geschehen war. Grayson kannte das nur allzu gut. »Vertrauen Sie Ihrem Partner?«, fragte er und strich ihr mit dem Daumen über die Wange.
    Sie schluckte und sah ihm direkt in die Augen. Stocksteif stand sie da, als befürchte sie, jeden Moment zusammenzubrechen. Auch dieses Gefühl kannte Grayson. »Ja«, flüsterte sie schließlich.
    »Dann lassen Sie ihn seine Arbeit tun. Sie haben den Jungen gestern Abend gerettet. Nun wird er ihn retten. Im Augenblick gilt es, Ihr Leben zu schützen.«
    Sie atmete tief durch und trat einen Schritt von ihm weg. Er ließ die Hand sinken. »Was ist mit Delgado?«, fragte sie mit sachlicher Stimme. »Wir müssen mit ihm reden, sofern er noch erreichbar ist. Aber wahrscheinlich ist er längst abgehauen.«
    »Haben Sie auch ihn kennengelernt?«
    »Nein. Ich bin ein paarmal bei ihm vorbeigegangen, aber er war nie zu Hause.« Sie runzelte die Stirn. »Moment mal. Er wohnt doch gar nicht in demselben Viertel wie die Familie Muñoz. Was hatte er dort zu suchen?«
    »Was soll das heißen – er wohnt da nicht? Laut Adresse lebt er nur einen Block von Elenas Haus entfernt.«
    »Seine Frau und sein Kind wohnen noch dort, aber Jorge ist vor vier Jahren ausgezogen. Ramons Bruder hat damals versucht, ihn zu überreden, seine Falschaussage zurückzuziehen. Doch der Zeitraum für einen Einspruch verstrich, und es kam zum Streit, in dessen Verlauf Delgado von einem der älteren Muñoz-Brüder verprügelt wurde. Laut Maria war auch Delgados Frau Tina davon überzeugt, dass er log, und setzte ihn vor die Tür. Er hat sich in Washington ein Zimmer gemietet und besucht am Wochenende seine Tochter unter Tinas Aufsicht.«
    »Wenn seine Frau ebenfalls überzeugt war, dass er log, warum ist sie dann nicht zur Polizei gegangen?«
    »Das habe ich Maria auch gefragt. Tina Delgado hatte anscheinend Angst, dass ihr und ihrer Tochter ›etwas Schlimmes‹ zustoßen könnte.«
    »Was genau meinte sie damit? Fürchtete sie, Jorge würde gewalttätig werden?«
    »Weiß ich nicht. Maria hat ihr jedenfalls verziehen, da Tina nur ihr Kind schützen wollte. Ich könnte mir vorstellen, dass Jorge von Elenas Ermordung gehört hat und in die Stadt gekommen ist, um seine Tochter noch einmal zu sehen, bevor er die Flucht ergreift und untertaucht.«
    »Oder um sie noch einmal zu sehen, weil er befürchtet, er könnte der Nächste sein?«
    »Auch das weiß ich nicht, und es interessiert mich auch nicht sonderlich. Ich weiß nur, dass ich mit ihm reden will.«
    »Falls er um sein Kind fürchtet, wird er wohl kaum ein Wort mit Ihnen wechseln, Paige.«
    Ihre Augen verengten sich. »Wer weiß. Man muss ihn nur richtig packen.«
    Grayson schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie’s. Ich habe keine Lust, Sie wegen tätlichen Angriffs vor Gericht stellen zu müssen.« Er beugte sich vor und verringerte die Distanz, die Paige zwischen sie beide gebracht hatte. »Und Sie begraben zu müssen wäre noch schlimmer. Ich habe Ihr Leben heute Morgen nicht gerettet, um mit anzusehen, wie Sie kopflos davonstürmen und versuchen, Ihren

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