Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Machtfaktor des Bösen, der in der normalen Welt der Gegenwart einschlagen würde wie eine Bombe.
    Auch war Eve nicht allein.
    Obwohl sie noch niemand gesehen hatte, wußte sie genau, daß sie mehrere Schwestern hatte, denen das gleiche Schicksal widerfahren war. Der Lippenstift würde dafür sorgen und… Da endeten ihre Gedanken.
    Sie hatte etwas gehört. Jemand befand sich in der Wohnung. Er hatte einfach die Tür geöffnet, ohne daß sie etwas vernommen hatte, und schlich nun durch die Diele.
    Eve Wilson erhob sich. Widerlich und diabolisch war das Lächeln, das ihre Lippen umspielte, als sie dicht vor der Couch stehenblieb, zur Tür schaute und den Ankömmlich erwartete.
    Er kam auch.
    Mit dem Fuß stieß er die Tür so weit auf, daß sie gegen die Wand im toten Winkel schlug. Dann trat sie selbst vor.
    Eine schlanke, dunkelhaarige Frau in einem langen Gewand aus hellblauem Stoff, der seidig schimmerte. Aber das war nicht alles. In der rechten Hand hielt die Frau ein Schwert mit goldener Klinge…
    ***
    Kara, die Schöne aus dem Totenreich, war erschienen, und sie war gekommen, um abzurechnen.
    Sie hatte gespürt, wer den Lippenstift genommen und von ihm so schrecklich verändert worden war. Wie ein Jagdhund suchte sie die Fährten des Bösen.
    Sie stand in der Tür und schaute ins Zimmer. Den Toten sah sie. Für einen winzigen Augenblick zuckten ihre Lippen, als würde sie unter Schmerzen leiden, dann glitt ihr Blick weiter und heftete sich auf Eve Wilson fest.
    »Hast du es getan?«
    Eve gab keine Antwort. Mit ihrem sehr sensiblen Instikt hatte sie gespürt, daß ihr eine Feindin gegenüberstand und keine Person, die sich ebenfalls auf die Kraft des Lippenstiftes verlassen hatte. In ihrer Kleidung kam sie sich nackt vor. Unwillkürlich zog sie die Träger des Unterhemdes höher.
    »Wer bist du?« fragte sie.
    »Kara.«
    »Müßte ich dich kennen?«
    »Nein, aber du wirst mich kennenlernen. Ich bin gekommen, um Schlimmes zu verhindern.«
    »Dann sind wir Feinde?«
    »So ist es. Todfeinde. Ich weiß, was sich damals in Atlantis ereignet hat, und ich weiß auch, daß die Menschen ihre Gründe hatten, so zu handeln. Ich will nicht, daß das Grauen zurückkehrt. Deshalb muß ich alles tun, um es zu verhindern.«
    »Wirst du mich töten?«
    »Bleibt mir eine Wahl? Du bist eine Dienerin der Sphinx, du gehorchst nur ihr. Du hast nicht verhindert, daß dich der dämonische Lippenstift in ihren Bann zog. Es gibt keine andere Möglichkeit. Du wirst weiter küssen wollen, immer wieder, das aber kann ich nicht zulassen.«
    Eve Wilson war den Worten genau gefolgt. Sie suchte nach einem Ausweg, denn sie ahnte, daß ihr die Frau mit dem goldenen Schwert überlegen war. Dennoch wollte sie Zeit gewinnen und fragte: »Bist du wirklich aus Atlantis?«
    »Ich stamme von dort.«
    »Dann kennst du auch die Sphinx?«
    Kara ging langsam näher. »Ich habe mit ihr zu tun gehabt. Sie wurde vor dem Untergang weggeschafft, doch sie hat in einer gewissen Form überlebt und will ihre grausame Herrschaft von neuem antreten. Das muß verhindert werden.«
    Sie hatte jetzt den Tisch erreicht, und Eve suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Kara war ihr überlegen. Die lange, leicht gebogene Klinge schimmerte golden, und in den Augen der dunkelhaarigen Frau war die wilde Entschlossenheit zu lesen.
    »Ich kann auch dir den Todeskuß geben!« flüsterte Eve.
    »Versuche es.« Kara blieb stehen. Den rechten Arm hatte sie gesenkt, die Spitze berührte den Boden und verschwand im dichten Flor des Teppichs.
    Eve wollte nicht so recht. »Wir könnten uns einigen. Ich gebe dir den Lippenstift…«
    »Du hast ihn hier?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    Eve wußte nicht, ob sie der Frau trauen konnte. Doch sie hatte einmal probiert und mußte die Suppe auch auslöffeln. Der Lippenstift lag auf der Couch. Er war ihr aus der Hand gerutscht.
    Auch Kara hatte den Blick bemerkt. Bevor sie handeln konnte, hatte Eve den schmalen Stift an sich genommen, hielt ihn zwischen Damen und Zeigefinger, so daß er wie ein blutiger Stab in die Höhe schaute.
    »Das ist er!« flüsterte sie. »Er gibt dir die Kraft und auch die Verbundenheit mit Dingen, die lange zurückliegen. Wenn du ihn benutzt.« Eve senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Dann brauchen wir keine Feinde mehr zu sein und werden Freundinnen. Willst du deine Lippen damit röten, Kara?«
    »Was geschieht danach?«
    Eve lachte. »Ich habe die Macht und die Kraft der Sphinx gespürt. Ich weiß nicht, ob es auch bei dir der

Weitere Kostenlose Bücher