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Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fixiert.«
    »Und sie küßten…«
    »Das stimmt auch. Ich gab ihnen den Auftrag, Männer zu küssen, denn die Stifte besaßen noch eine Nebenwirkung, auf die ich baute. Wenn die geschminkten Lippen normale berührten, dann veränderten sich diese. Und nicht allein die Lippen. Die Kraft reichte aus, um den Geküßten den Tod zu bringen. Die Sphinx ist tödlich. Sie wurde nicht umsonst als die schreckliche Sphinx bezeichnet. Das haben einige der Geküßten zu spüren bekommen.«
    »Weshalb wolltest du nach Atlantis und zurück in die Vergangenheit reisen?«
    »Um die zu töten, die den alten Körper der Sphinx durch die Strahlen der Sonne haben zerstören lassen.«
    »Meine vier Mitgefangenen!«
    »So ist es. Wir sind in die Zeit hineingekommen kurz nach der Zerstörung. Sie rechneten nicht damit, daß ich wieder zurückkehren würde, aber ich habe sie mir der Reihe nach geholt, in diesen Tempel geschafft und sie an die Säulen gefesselt. Schon jetzt haben sie einen Teil der Qualen erleben müssen, wie ich sie kenne, als mich die Sonne allmählich zerschmolz.«
    »Wie willst du sie töten?« fragte ich.
    »Nicht ich. Meine Dienerinnen werden es übernehmen. Sie warten nur auf mein Zeichen und werden, wenn ich es gegeben habe, sich in Bewegung setzen, die Ränge hochgehen und die vier Gefangenen mit ihren geschminkten Lippen küssen.«
    »Das hatte ich mir gedacht«, erklärte ich.
    »Es bleibt trotzdem noch einer übrig!«
    »Ich!«
    »Genau, Sinclair. Du bist derjenige, den ich mir ausgesucht habe. Ich freue mich darauf, dich küssen zu dürfen. Wer als Mensch kann schon behaupten, von einer Sphinx geküßt worden zu sein? Doch niemand — oder?«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Du wirst einer der ersten sein, und du wirst erleben, wie der Tod nach dirgreift. Erwird zuerst deinen Mund zerstören und nicht aufhören. Du wirst in den Fesseln hängenbleiben, und ich werde dabei zuschauen, wie dir das Fleisch von den Knochen fällt. Hast du gehört, Sinclair?«
    »Du sprachst laut genug.«
    »Viele Menschen sind durch die Sphinx umgekommen, Sinclair, aber keiner starb durch einen Todeskuß von mir. Du wirst der erste sein. Mit dir starte ich meine Premiere.«
    »Ich kann dich nicht daran hindern«, erwiderte ich.
    »Ich weiß. Niemand kann mich jetzt noch hindern. Das hier ist meine Welt. Um dir zu zeigen, wie es ist, wenn man stirbt, wirst du derjenige sein, der den Todeskuß als letzter empfängt. Du kannst zuschauen, wie ich meine Rache genieße. Diese vier Männer, die mich auf so grausame und schmerzerfülltc Art und Weise töteten, werden vordeinen Augen den Todeskuß empfangen. Wir als Zuschauer können dann erkennen, wie der Lippenstift wirkt.«
    Es hatte keinen Sinn, dagegen zu sprechen. Diese Person hätte nie auf mich gehört.
    »Nun, Sinclair?«
    »Ich kann dich nicht daran hindern, das weißt du!«
    »Ja, das weil? ich«, sagte sie und schob sich in die Höhe. Sie blieb vor mir stehen, streckte den Kopf nach vorn, so daß sich ihre Lippen meinem Gesicht näherten.
    Die Sphinx strahlte einen ungewöhnlichen Geruch ab. Eine Mischung aus Kosmetik und Raubtiergestank. Zum einen künstlich, zum anderen stark riechend, auch sehr streng. Es widerte mich an. Das merkte sie und begann zu lächeln. Ein falsches, wissendes und hintergründiges Lächeln, das sie mir schenkte. In ihren Augen las ich dabei ein Todesurteil, und sie hob ihre rechte Pranke mit einer träge wirkenden Bewegung an.
    Ich versteifte noch mehr, weil ich mit einem Prankenhieb rechnete. Sie berührte mich auch, aber sie riß mir weder die Wange noch die Kehle auf. An der linken Gesichtshälfte spürte ich die streichelnde Bewegung und vernahm gleichzeitig die flüsternd gesprochenen Worte.
    »Diese Pranke kann streicheln und auch töten, Sinclair. Noch streichelt sie dich. Noch…«
    Sie glitt vom Haaransatz abwärts und strich über die Haut meiner Wange.
    Sanft fuhr sie am Kinn entlang, erreichte die dünne Haut des Halses, ohne allerdings blutige Spuren oder Kratzer zu hinterlassen. Sie war in der Tat von einer tödlichen Sanftheit.
    Dennoch atmete ich auf, als sie mich nicht mehr berührte und ihre ursprüngliche Haltung wieder einnahm.
    »Später!« versprach sie mir mit leiser Stimme. »Du kommst später an die Reihe, dann aber intensiver.«
    Ich gab keine Antwort. Die Sphinx verlor auch vorläufig das Interesse an mir, sie drehte sich auf der Stelle um und schaute die Ränge hinab in die Arena hinein.
    Ihre sechs Helferinnen hatten sich nicht

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