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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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der Ladefläche. Einer von ihnen drückte ein Schnellfeuergewehr an die Schulter.
    Als die erste Kugel über den Boden pfiff, war es für eine Flucht schon zu spät. Er sah vor sich einen Abhang und schleppte sich dorthin, so schnell er konnte, um nicht von dem Fahrzeug erfasst zu werden.
    Es blieb im letzten Moment am Rand des Abhangs stehen, der zwar nur drei oder vier Meter tief war, für ein Fahrzeug jedoch nicht zu bewältigen. Jeremy ließ sich über den teils sandigen, teils felsigen Boden nach unten gleiten.
    »Für ein altes Kaninchen rennt der aber sonderbar!«
    Die Stimmen hatten sich genähert.
    »Ob das einer von den Scheiß-Selbstmordattentätern ist?«, fragte der eine.
    »Glaub schon!«, sagte der andere unter lautem Gelächter.
    Eine zweite Kugel drang durch einen losen Fetzen seiner grauen Hose. Die nächste würde ihn mit Sicherheit treffen. Selbst der stümperhafteste Schütze konnte sein Ziel nicht verfehlen, wenn es so nah war und obendrein zu schwach, sich rasch zu bewegen.
    Ein Klirren und Rütteln schreckte ihn auf.
    Ein Zug!
    Keine fünfzig Meter entfernt durchzog ein Schienenstrang in einer tiefen Erdfalte die Ebene. Während der Fahrer und seine beiden Kumpane vorsichtig den steilen Hang hinabkletterten, näherte sich ein langer Güterzug aus alten, klapprigen Waggons. Noch wenige Sekunden, und er würde auf Jeremys Höhe sein.
    Die letzte Kugel hatte den Quadrizeps seines linken Oberschenkels durchschlagen. Er legte ein Knie auf den Boden. Die Lokomotive war keine zehn Meter von ihm entfernt. Er warf sich unter die Räder.
    »O nein! So ein dämlicher Sack!«
    Als sie ihre Beute unter den Stahlrädern der Lok verschwinden sahen, machten die Verfolger kein Hehl aus ihrer Enttäuschung. Das ohrenbetäubende, metallische Kreischen hielt sie davon ab, auf den Schienen nach seinen Überresten zu suchen.
    Auf der anderen Seite des Zuges, wo ihn das stetige Rollen der Waggons vor ihren Blicken verbarg, rappelte sich Bates hoch. Mit der Kraft der Verzweiflung packte er den vorbeirasenden, rostigen Griff einer offenstehenden Schiebetür. Er ließ sich eine Weile mitzerren, bis es ihm nach mehreren Versuchen gelang, sich keuchend auf die von Schmutz starrende leere Ladefläche emporzuziehen.
    Unfähig, sich zu rühren, rollte er sich auf die Seite.
    Er war ihnen entkommen …
    8 Sekunden.
    Ich muss in Bewegung bleiben!
    Er wusste selbst nicht, woher er die Kraft dazu nahm. Er kämpfte sich hoch und hinkte trotz der Schmerzen in dem Waggon hin und her, während der Zug westwärts rollte.
    Ein kleines Fenster öffnete sich neben dem scharlachroten Leuchtpunkt, der für den Entflohenen stand. Auf einer Gesamtansicht des Gebiets um Houston war deutlich zu sehen, dass dieser während der letzten Stunden erheblich von der ebenfalls rot markierten Route abgewichen war, die er hätte gehen sollen.
    Jetzt entfernte er sich sogar noch rascher, wie sich an der beschleunigten Bewegung des Punktes erkennen ließ.
    Der über den Bildschirm fahrende Mauszeiger belegte, dass jemand den Rechner steuerte, zweifellos aus der Ferne. Er legte sich über den blinkenden Punkt und löschte ihn mit einem jähen Klick von der Karte.
    Den Befehl dazu übermittelte ein Satellitentelefon, das mit der zentralen Recheneinheit in Verbindung stand. In weniger als zwei Sekunden würde er sein Ziel irgendwo in der Wüste nordwestlich von Houston erreichen.
    Nahezu im gleichen Moment verschwand der Zug in einem Feuerball, der noch kilometerweit zu sehen war.

9 UHR 15 – FORT MEADE – NATIONALE SICHERHEITSBEHÖRDE NSA
    »Wir haben da ein Iridium, das könnte genau das sein, wonach die Heimatschutzbehörde sucht!«
    Die Stimme des schmächtigen, rothaarigen Analysten mit der Brille bebte vor Erregung. Im Wesentlichen hatten Leute wie er die Aufgabe, Unmengen von mehr oder weniger frischen Daten zusammenzutragen und auszuwerten. Zu einem laufenden operativen Vorgang wurden sie nur selten hinzugezogen. Doch seit den Ereignissen des Vortages hatte man die NSA bereits mehrfach dringend offiziell wie auch halboffiziell dazu aufgefordert, und seither war ganz Crypto City, wie Fort Meade scherzhaft genannt wurde, in Bereitschaft.
    »Wie kommen Sie darauf, Garner?«
    Hinter dem Schreibtisch hockte ein Kahlkopf mittleren Alters und blickte den jungen Mann kalt an. Ein kleines, vergoldetes Schild auf der Tischplatte stellte klar, mit wem man es hier zu tun hatte: Oberst Arthur Cole – leitender Analyst für den Mittleren Osten.
    Der

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