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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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sich beeilt.
    »Hier Kovic. Ich nehme an, dass sich der Schütze irgendwo hier im Gebäude befindet. Verstanden? Schütze im AT&T -Gebäude. Kommt nicht hoch. Versucht, den höchsten Punkt außerhalb des Objekts zu erreichen, um euch einen Überblick zu verschaffen. Und schießt auf keinen Fall ins achtundzwanzigste Stockwerk, da sind die Verwundeten.«
    »Verstanden.«
    Der Grundgedanke war einfach: Er wollte den Verdächtigen einkreisen, statt ihm von oben nach unten durch das ganze Hochhaus nachzujagen. Falls seine Vermutung zutraf und der Schütze sich im Gebäude befand und zu fliehen versuchte, würde er zwangsläufig hinter einem Fenster oder am Ausgang auftauchen.
    Zwei oder drei Minuten vergingen, bis sich die Leiter der beiden Einsatzgruppen erneut meldeten. Rob war inzwischen zu Grace zurückgekehrt.
    »Einsatzgruppe 2. Wir sind auf dem Dach von Tribeca’s Grand , gegenüber der Südfassade. Wir haben ihn im zweiundzwanzigsten Stock entdeckt, aber er ist sofort verschwunden. Ein magerer Kerl, nicht besonders groß, trägt eine Mütze. Auf diese Entfernung lässt sich das nicht mit Sicherheit sagen, aber seine Waffe sieht nach einer Glock aus.«
    »Einsatzgruppe 1. Ostfassade, an der Church Street. Wir haben ihn, kriegen ihn aber nicht ins Visier. Es ist, als könnte er riechen, dass wir da sind. Er hat sich ins Gebäudeinnere verzogen und meidet die Fenster.«
    Wie kann er jetzt drin sein, wo er doch vor nicht mal fünf Minuten auf dem Dach rumgeballert hat?
    Rob ging ein Licht auf. »Verdammt! Der Mistkerl hört mit! Ich wiederhole: Der Schütze hat Zugriff auf den Polizeifunk. Bleibt, wo ihr seid, feuerbereit auf beide Eingänge. Vorerst Funkstille.«
    Vermutlich hatte sich der Schütze erst hinter den riesigen Satelliten-Empfangseinrichtungen verborgen gehalten und war dann nach ihnen ins Innere des Gebäudes geschlichen. Da er offenbar den Funkverkehr zwischen Kovic und den beiden Einsatzgruppen hatte mithören können, war es ihm möglich gewesen, ihnen zuvorzukommen.
    TJ war unruhiger denn je. Wie ein wildes Tier im Käfig durchstreifte er die Großraumbüros im zweiundzwanzigsten Stock.
    »Verflucht! Verflucht! Verflucht!«
    Wütend schleuderte er das Motorola-Funkgerät der New Yorker Polizei so heftig gegen eine gläserne Trennscheibe, dass deren Splitter mehrere Meter weit flogen. Er saß in der Falle, hinauszugelangen war unmöglich. Aber dort bleiben durfte er auch nicht, sonst würde man ihn schließlich aufspüren. Er hatte es für eine gute Idee gehalten, der »kleinen Schlampe« und ihrem angeblichen Vater in das Gebäude zu folgen, sich dabei aber offensichtlich verrannt. Mit dem Aufzug war er unbemerkt vor ihnen auf das Dach gelangt. Dort hatte er sich unauffällig in der Mitte hinter einer großen Parabolantenne verborgen gehalten und das Mädchen unter Feuer genommen, als wäre sie ein Luftballon am Schießstand auf einem Rummelplatz.
    Aus der Gesäßtasche seiner speckigen Jeans sah einer von Grace’ rosa Schuhen hervor. Als sie an dem Juwelierladen just in dem Augenblick weggerannt war, in dem die dicke Schwarze für ihn die Schaufensterscheibe aufsprengen sollte, hatte sie ihm seinen »großen Coup« verdorben, und dafür hatte er sich gerächt. Das immerhin hatte er erreicht.
    Ein Feuerstoß aus einer Maschinenpistole ließ ein großes Fenster in seiner Nähe bersten. Er warf sich zu Boden. Sie hatten ihn entdeckt.
    »Und schießt auf keinen Fall ins achtundzwanzigste Stockwerk …« Ja, das waren die Worte des Oberbullen gewesen, bevor er den Funkverkehr eingestellt hatte. »Und schießt auf keinen Fall ins achtundzwanzigste Stockwerk … da sind die Verwundeten.«
    Scheu trat Mike auf Rob zu.
    »Commander …«
    »Wir tun für sie, was wir können.«
    »Ich weiß, ich weiß … Das ist es auch nicht. Ich hab gehört, was Sie über den Schützen gesagt haben. Mir ist da ein Gedanke gekommen.«
    Er streckte ihm sein Smartphone so dicht vor das Gesicht, als hielte er ihn für kurzsichtig.
    »Ich hab hier einen Mikroblogging-Dienst.«
    Rob trat einen Schritt zurück, um besser sehen zu können.
    »Ja, das kenne ich …«
    Selbst ein alter Haudegen wie er hatte vom Einfluss dieser neuen Kommunikationsmedien läuten hören. Als im Januar 2009 ein Airbus von US Airways auf dem Hudson notwassern musste, war so viel über die Live-Kommentare bei Mikroblogging-Diensten berichtet worden, dass sogar er das mitbekommen hatte.
    »Die Leute machen sich schon seit Stunden einen Spaß daraus zu

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