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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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die Stelle zwischen Hals und Schultern, an der Annettes Hände wenige Minuten zuvor ihr Werk verrichtet hatten.
    »Und hat man mir ein Ziel genannt?«
    »Das weiß ich noch nicht. McGeary hat versucht, mich zu erreichen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, und zurzeit bekomme ich sie nicht ans Telefon.«
    »Versuchen Sie es mit Sam Pollack.«
    Das tat Salz, doch der NYPD -Beamte meldete sich ebenso wenig wie seine Kollegin von der Heimatschutzbehörde.
    Der Präsident schaute wieder auf den Bildschirm. Unvermittelt stellte er den Ton mit einem Daumendruck auf die Fernbedienung wieder lauter. Die Senderkennung zeigte, dass es sich um CNN handelte, den wichtigsten Nachrichtensender, der fortlaufend berichtete. Dann aber überlagerte eine andere Kennung die drei Buchstaben. Es waren arabische Schriftzeichen, der Namenszug des Senders, von dem die gerade gezeigten Bilder stammten. Es war Al Dschasira.
    »… Ayman al-Zawahiri, der Chefideologe von al-Qaida und Nachfolger Osama bin Ladens an der Spitze des Terroristen-Netzwerks, hat in einem auf heute elf Uhr datierten beglaubigten Dokument erklärt, seine Organisation sei nicht unmittelbar für, ich zitiere, »diese entsetzlichen Vorkommnisse verantwortlich, die Amerika gegenwärtig im Herzen und durch das Herz treffen.« Er fügte zugleich hinzu, dass er sich darüber freue und seine Gefährten im Kampf für das Heil des Islam dazu beglückwünsche …«
    Der Name der Terroristengruppe wurde unten auf dem Bildschirm in arabischen Schriftzeichen sichtbar:.
    »Verdammter Mist«, fluchte Salz unbeherrscht. »Was für Hampelmänner sind das jetzt schon wieder?«
    »Ich will sofort eine Videokonferenz mit der NSA und dem ODNI .«

18 UHR 00 – NEW YORK – St. LUKE’S ROOSEVELT HOSPITAL CENTER
    Der Kuss, den Sam der reglosen Liz gestohlen hatte, die intubiert und an einem Tropf hängend auf ihrem Bett lag, hatte nichts von der Romantik zwischen zwei Liebenden. In ihm lagen Dankbarkeit über ein gerettetes Leben und Erinnerungen an alte Zeiten. Etwas, das das Entsetzen ein wenig linderte, das rings um sie herrschte.
    Wer weiß, wie Liz darauf reagiert hätte, wenn sie bei Bewusstsein gewesen wäre.
    Mit einem Blick auf die Uhr in der Ecke des Raumes fiel ihm auf, dass er seit mehr als zwei Stunden nichts Neues über Grace gehört hatte. Wie bei seinen vorigen Versuchen meldete sich Rob nicht, und so versuchte Sam sein Glück unter Franck Carolis Nummer. Ebenfalls ohne Erfolg.
    »Sie kommt durch.«
    Die Stimme gehörte einem selbstsicher wirkenden Mann um die fünfzig mit grauen Schläfen. Sam wunderte sich, dass er ihn nicht zurechtstauchte, weil er im Krankenhaus das Mobiltelefon benutzte.
    »Ich gehöre nicht zum Team der Notaufnahme … ich bin Chef der kardiologischen Klinik. Professor Retner.«
    Der Mann hielt ihm eine frisch wirkende Hand hin, die er zweifellos erst vor Kurzem gewaschen hatte. Die Haut war runzlig, ein Hinweis darauf, dass sie im Verlauf der letzten Stunden mehrfach mit Wasser in Berührung gekommen war. Unter seinen Augen lagen beachtliche violette Schatten.
    Sam stand von seinem Stuhl neben dem Bett auf. »Sam Pollack, NYPD .«
    »Ich weiß. Die Schwestern haben mir gesagt, dass die Dame und Sie ebenfalls im Zusammenhang mit den Läufern ermitteln.«
    »Ebenfalls« hatte er gesagt. Dann war das wohl der Chirurg, der kein Blatt vor den Mund nahm und Benton den Marsch geblasen hatte. Kurz gesagt, ein vernünftiger Bursche.
    »Vielleicht können Sie mir sagen, ob man meine Kollegen Rafiq, Assunda und Souleiman bald freizulassen gedenkt. Wie Sie sich denken können, brauche ich die hier dringend …«
    »Tut mir leid, darüber weiß ich nichts. Aber beim FBI liegt nichts Stichhaltiges gegen sie vor. Daher nehme ich an, dass man sie bald laufen lässt.«
    »Schön. Dann will ich Sie nicht länger belästigen. Ich werde im OP erwartet.«
    Mit schweren Schritten wandte er sich der Tür zu. Vermutlich war auch er schon seit mehreren Tagen im Einsatz.
    »Professor Retner«, hielt Sam ihn zurück.
    »Ja?«
    »Vielleicht kommt Ihnen meine Frage etwas töricht vor.«
    »Nur zu.«
    »Kann man einen Herzschrittmacher eigentlich deaktivieren?«
    Der Kardiologe schien geradezu empört zu sein. »Das ist nun wirklich mal eine originelle Frage. Meine Arbeit besteht in erster Linie darin zu verhindern, dass so etwas passiert.«
    »Ich verstehe … aber trotzdem.« Sam ließ nicht locker. »Es heißt doch, dass Mobiltelefone Schrittmacher in ihrer Funktion

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