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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Revolutionäre denken, die sich im Frühjahr 2011 verbrannt hatten, um die Sache, die sie vertraten, in ein ebenso grelles wie Unheil verkündendes Licht zu setzen. Davon war man hier weit entfernt. Die Handlungsweise der Brandstifter hatte nichts Nobles an sich, war einfach feige und dumm. Nichts am sinnlosen Tod des Unbekannten war heldenhaft.
    Die Gestalt sank zu Boden und krümmte sich unter der Einwirkung der Hitze. Der Mann rührte sich nicht mehr. Zweifellos war er tot. Jedenfalls hoffte Cooper das.
    Eine letzte Brandbombe verjagte Earl und ihn endgültig. Beide verband die gleiche Angst und Entschlossenheit.
    Sie wandten sich nicht um, als die aufschlagende Bombe hinter ihnen mit einem Geräusch explodierte, das so furchterregend war wie das Brüllen eines Raubtiers.

2 UHR 00 – WASHINGTON DC – WEISSES HAUS
AKTIVIERTE LÄUFER:
    GETÖTETE LÄUFER:
    IDENTIFIZIERTE INAKTIVE LÄUFER:
    DEAKTIVIERTE LÄUFER:
    NOCH NICHT AKTIVIERTE LÄUFER:
    VERSCHWUNDENE INAKTIVE LÄUFER:
    GESAMTZAHL DER TODESOPFER:
    GESAMTZAHL DER VERLETZTEN:
3841
    563
    6559
    1230
    2966
    2363
    2944
    15318
    Die Tabelle nahm den ganzen riesigen Bildschirm im »Bunker« ein. Manche Zahlen veränderten sich nicht, andere hingegen, etwa die Gesamtzahl der Verletzten, wurden unaufhörlich in Echtzeit dem jeweils neuesten Stand angepasst.
    GESAMTZAHL DER VERLETZTEN:15325
    Es bestand eine gewisse Ähnlichkeit mit den großen Leuchtreklametafeln am Times Square, die manche Nicht-Regierungs-Organisationen von Zeit zu Zeit zu überhöhten Preisen mieteten, um anzuzeigen, wie rasend schnell die Verschuldung der öffentlichen Hand in Amerika fortschritt oder wie die Zahl der Todesopfer durch Schusswaffengebrauch landesweit zunahm – auch das jeweils in Echtzeit. Live übertragene Schändlichkeiten. Damit jeder davon wusste und es mit eigenen Augen sehen konnte. Selbstverständlich dachte niemand in Washington daran, der Öffentlichkeit Einzelheiten über das Ausmaß der gegenwärtigen Katastrophe mitzuteilen, das dem vollständig versammelten Nationalen Sicherheitsrat selbst erst jetzt so recht zu Bewusstsein kam.
    Trotz allem Entsetzen wirkten die von roten, grünen oder blauen seelenlosen Leuchtdioden angezeigten Zahlen faszinierend. Beinahe noch fesselnder, geradezu beunruhigend, war die Liste der wichtigsten von Läufern zerstörten Ziele, die auf weitere Bildschirme an den Wänden des Raumes projiziert wurde.
    Man wusste inzwischen, dass es sich bei vielen dieser Ziele um secret rooms der NSA handelte, aber auch eine beträchtliche Anzahl öffentlicher Gebäude aller Art befand sich darunter. In Faribault im Bundesstaat Minnesota war nahezu zweitausend Häftlingen die Flucht aus dem größten Gefängnis des Mittleren Westen gelungen, nachdem eine Gruppe von fünf Läufern unmittelbar an der Begrenzungsmauer des Gefängnishofs explodiert war. Das war nur ein Fall von Hunderten, und weder die sich daraus ergebenden Folgen für die Sicherheit des Landes noch der finanzielle Schaden ließ sich annähernd abschätzen. Bei alldem hatte man nicht einmal die zahllosen geplünderten Läden berücksichtigt, die aufgerissenen Straßen, die aussahen wie nach einem Erdbeben, die unzähligen Brände und unkontrollierten Bewegungen großer Menschenmassen, bei denen in der aufkommenden Panik Unbeteiligte zu Tode getrampelt worden waren.
    Selbst wenn sich jeder Träger eines manipulierten Schrittmachers umgehend deaktivieren ließe, würde es mindestens mehrere Tage dauern, bis man die Ausgangssperre aufheben und sogar Wochen, bis das Land zu einem normalen Leben zurückkehren konnte.
    Robert Harris beugte sich nach vorn zur Aufnahmeeinheit des Videokonferenzsystems: »Pollack? Benton? Sind Sie da?«
    »Ja«, antwortete Sam für beide.
    »Ich stelle fest, dass der Nationale Sicherheitsrat vollzählig versammelt ist, mit Ausnahme des Präsidenten und Janet Helmers, die sicher gleich kommen wird, und das, wie wir hoffen, mit guten Nachrichten aus dem Jemen.«
    Die Lage war für keinen der Anwesenden angenehm. Jeden Einzelnen von ihnen hatte Stan Cooper persönlich ausgewählt. Gemeinsam mit ihm hatten sie die politische Bühne betreten. Sie alle waren ihm dankbar und, das nahmen sie jedenfalls voneinander an, treu ergeben.
    »Wie beim letzten Mal sind auch General Bryant wegen seiner Verbindung zum ODNI und James Adlon, der Direktor der CIA , anwesend. Sam, können Sie uns bestätigen, dass sich der Aufenthaltsort des Präsidenten zurzeit nicht feststellen

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