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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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hat.«
    Ohne es zu wissen, gingen sie den gleichen Weg, den Sean wenige Stunden zuvor genommen hatte, nur in der Gegenrichtung. Schon bald erreichten sie das relativ neue, sieben oder acht Stockwerke hohe Schapiro Center, in das man durch eine dem Bau vorgelagerte rechteckige Kolonnade gelangte. Ein Angehöriger des Lehrkörpers, der mit seinem Tweedjackett und der geschniegelten, aschgrauen Frisur wie die Karikatur eines Professors aussah, erwartete sie und begrüßte sie mit betont festem Händedruck.
    »Alan Timberlake. Ich bin Dekan des Fachbereichs Linguistik.«
    Über Sean Phillips erfuhren sie von dem alten Schönling so gut wie nichts, das sie nicht schon gewusst hatten: begabt, möglicherweise sogar brillant, was den Neid mancher Kommilitonen weckte, doch zugleich auch klug genug, um nötigenfalls die Wogen zu glätten. Timberlake wusste nicht, ob Sean eine politische Überzeugung vertreten, eine Religion ausgeübt oder irgendwelchen ungewöhnlichen Vereinigungen angehört hatte. Aus der Tätigkeit seines Vaters in McLean hatte er kein Geheimnis gemacht. Dazu gab es auch keinen Anlass, denn dieser hatte in Harvard zum selben Jahrgang wie Timberlake gehört – die beiden kannten einander seit ungefähr dreißig Jahren.
    Von Seans Flurnachbarn wie auch von seiner gegenwärtigen Freundin Emmy Samporio erfuhren sie Ähnliches. Gefährlich war Phillips junior wohl nicht gewesen, sondern eher eine Nervensäge. Trotz seines entsetzlichen Todes wirkte die junge Frau beinahe erleichtert. Allem Anschein nach hatte sie vorgehabt, die Beziehung zu beenden und nicht recht gewusst, wie sie das anstellen sollte.
    Alles in allem hatte an diesem Morgen niemand groß auf ihn geachtet.
    Der Hausmeister öffnete ihnen das Zimmer Nummer 720 ohne erkennbares Murren. Es war so, wie man sich die Bude eines fleißigen Studenten vorstellt: Papiere, Ordner, Bücherstapel. Während Liz daranging, alles einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen, ließ Sam den Blick durch den hellen, gut fünfzehn Quadratmeter großen Raum gleiten.
    »Kann ich mal dein ›Sex-Trara‹ haben?«
    »Du meinst mein Sectera?« Sie verbiss sich ein Lachen.
    »Greg? Hier spricht Sam Pollack.«
    Dass er ihren Mitarbeiter anrief, ohne sie vorher zu fragen, fand Liz ganz in Ordnung. Es zeigte, dass er endlich anfing, seine Rolle bei dieser Ermittlung zu akzeptieren.
    »Hast du nicht gesagt, dass Sean Phillips eine Eintrittskarte bei sich hatte? Könntest du deine Nachforschungen auf die Verkaufsstellen für Spiele der Knicks konzentrieren?«
    Er hielt den Blick auf die nicht sonderlich kunstvoll mit Heftzwecken an den Wänden befestigten Plakate gerichtet, die sich wie Segel im Wind blähten. In einem bestimmten Winkel betrachtet, hätte man meinen können, dass die Spieler aus ihnen hervorsprängen und mit dem Ball in der Hand durch das Zimmer rannten.
    »Alle Heimspiele finden im Madison Square Garden statt. Okay, ich erwarte deinen Anruf … auf dem Dings da von Liz, ja.«
    Liz seufzte.
    »Kein brauner Umschlag …«
    »Ich weiß nicht, wie viele Papierkörbe es zwischen hier und dem Reservoir-See gibt, aber auf jeden Fall hat er ihn sonst wo wegwerfen können. Soll ich Rob sagen, dass er sie alle durchsuchen lässt?«
    »Warum nicht … Aber mein Gefühl sagt mir, dass der Umschlag ebenso leer ist wie der von Artwood, sofern wir ihn überhaupt finden.«
    »Wahrscheinlich.«
    Sam, der weniger methodisch war als seine Kollegin, begnügte sich damit, zerstreut mit der Hand über die Möbel zu fahren. Mit einem Mal stießen seine Finger an der hinteren Kante des Metallschreibtisches auf einen langen Streifen Klebeband. Er rückte den Tisch ein Stück von der Wand ab.
    »Sieh mal an, der gerissene Hund!«
    Eine Plastikhülle war mit mehreren durchsichtigen Klebebändern auf der Rückseite des Schreibtischs befestigt. Allem Anschein nach war sie erst vor Kurzem dort angebracht worden. Vorsichtig nahm Sam sie ab und holte den Inhalt heraus.
    »Praktiziert, soweit man weiß, keine Religion, was? Und warum macht er sich dann die Mühe und versteckt einen einfachen Prospekt?«
    Sam schwenkte den Fund in der Luft: Es waren zwei vierfarbig bedruckte Blätter mittlerer Größe. Liz las die wenigen Worte auf der ersten Seite, die nicht in arabischer Schrift gehalten waren.
    »Al-Farouk-Moschee … Was hast du noch?«
    »Das hier!«
    Er schwenkte das zweite Dokument, ein zweiseitig bedrucktes Blatt aus minderwertigem Papier.
    »He! Das sind doch unsere Scherzkekse vom

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