Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
Vom Netzwerk:
Panik an mir vorbei. Ich versetzte ihm einen Fußtritt, er krachte gegen die Tür und sank zu Boden.
    Dann warf ich mich mit voller Wucht gegen den Fahrer. Mein Kopf brannte nach dem Streifschuss wie Feuer, so als würde mir jemand ein brennendes Streichholz über die Haut ziehen.
    Er schüttelte mich mit einem Faustschlag ab, doch meine Füße stießen gegen die Windschutzscheibe, und ich schnellte mich wieder zu ihm zurück. Ich schlug zu, so hart ich konnte, zwei, drei schnelle Hiebe gegen Hals und Augen.
    Der Truck scherte wild aus, und er ließ die Pistole fallen. Im nächsten Augenblick spürte ich, wie die Räder den Asphalt verließen und auf dem Gras zu schleudern begannen.
    Ich packte ihn am Hals. »Ich brech dir das Genick«, sagte ich auf Mandarin. »Hör zu. Der andere Mann da draußen will dich töten – ich nicht. Alles, was ich will, ist die Ladung. Er wird euch töten, wenn ihr euch wehrt. Ich lasse euch am Leben. Hast du verstanden?« Und ich verdrehte ihm mit einem Ruck den Hals. Er nickte mühsam.
    Ich schnappte mir die Pistole und drückte sie ihm in die Rippen. »Fahr weiter. Ganz normal.«
    Der Fahrer fing den Lkw ab und lenkte ihn auf die Fahrbahn zurück. Mit wütendem Hupen brauste ein Mercedes an uns vorbei, der Fahrer schüttelte die Faust, ohne zu wissen, was im Truck vor sich ging.
    Der Van tauchte wieder neben uns auf, mit einem Einschussloch im Dach. Piet beugte sich vorsichtig vor. Ich winkte.
    »Der Mann im Van würde dich töten«, sagte ich noch einmal. »Sprichst du Englisch?«
    »Ein bisschen«, antwortete der Fahrer.
    »Lass ihn nicht merken, dass du ihn verstehst. Er ist verrückt. Ich bin deine einzige Hoffnung, hast du mich verstanden?«
    Der Fahrer nickte. Der Beifahrer beteiligte sich nicht an der Diskussion; er war immer noch bewusstlos.
    »Sag dem Wächter hinten, wir werden die Autobahn verlassen, und sobald wir stehen, soll er ohne Waffe und mit erhobenen Händen rauskommen. Wenn du ihm irgendwas anderes sagst, schieß ich dir ins Knie.«
    Der Fahrer gehorchte und sprach in sein Walkie-Talkie.
    Ich gab Piet ein Zeichen, dass er sich hinter uns einreihen solle. Der Fahrer tat, was ich ihm sagte, und fuhr bei der nächsten Ausfahrt ab. Wir waren etwa vier Kilometer gefahren, als wir offenes Land erreichten. Ein grauer Nebelschleier hing über den Wiesen und Weiden, auf denen Kühe grasten. Vielleicht war irgendwo ein Bauernhof in der Nähe, doch ich sah weit und breit keinen Menschen. In der Ferne stand ein Gebäude aus grobem Stein, vielleicht ein Lagerschuppen.
    »Nicht vergessen«, sagte ich auf Chinesisch, »tu genau das, was ich dir sage, egal was ich zu dem Mann im Van sage. Wir werden zu dem Schuppen da vorne gehen, und dann übernehmen wir den Truck. Hast du verstanden?«
    Der Fahrer nickte.
    Piet hatte den Van abgestellt und kam zu Fuß auf uns zu, die Pistole in der Hand. Ich zog den Fahrer heraus, die Waffe auf ihn gerichtet.
    Als ich mich umdrehte, hörte ich Metall knirschen. Die Hecktür ging auf, Piet sprang hinein. Der Fahrer rief auf Chinesisch: »Tu, was ich dir gesagt habe.«
    »Nicht schießen!«, rief der Wächter und kam mit erhobenen Händen heraus.
    Verbrechen ist eine Art Krieg. Doch im Gegensatz zu den Soldaten einer Armee, die bereit sind, für ihr Land zu sterben, würden nur wenige Leute für Arbeitgeber wie die Lings ihr Leben lassen. Loyalität ist wie Rauch, der aus der Asche der Gier aufsteigt. Wenn sich der Wind dreht, wird sie verweht.
    »Woher soll ich wissen, dass du mich nicht doch töten wirst?«, fragte der Fahrer auf Chinesisch.
    »Weil du schon tot wärst, wenn ich das wollte«, sagte ich.
    Er überlegte schweigend und beschloss wohl, mir zu glauben. Der Wächter war um die vierzig, schwer gebaut, mit müden Augen. Sein Mund zuckte, als er zu den Kühen auf der Weide hinüberblickte.
    »Hier«, sagte Piet und reichte mir seine Pistole. »Leg sie um.«
    »Nicht hier draußen«, erwiderte ich. »Man würde die Schüsse zu weit hören in dem offenen Gelände. Außerdem schleppe ich nicht gern ein paar Leichen in den Wald. Ich geh mit ihnen in den Schuppen dort vorne. Du checkst die Ladung. Wenn du Tracking-Chips findest, dann reiß sie raus. Wer weiß, ob die Lings die Lieferungen überwachen. Ich kümmere mich um die Kerle.«
    Piet sah die Chinesen an und lächelte. »Gott, sind die dumm. Stehen hier und kapieren nichts, während wir uns drüber unterhalten, dass wir sie umlegen.« Doch der Wächter schien sehr wohl zu verstehen;

Weitere Kostenlose Bücher