Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
Vom Netzwerk:
trat in die Tür. Fünf Leute – vier Männer und eine Frau – saßen mit dem Rücken zu mir, alle hielten Gamecontroller und waren in das virtuelle Blutbad auf dem Bildschirm vertieft. Sie töteten Nazis in den Trümmern von Berlin. Das Zimmer war weniger ein Büro als vielmehr ein großer Lagerraum, und ich sah eine massive Stahltür.
    »Hey, Arschlöcher«, sagte ich. »Das Spiel ist vorbei.« Kein sehr origineller Ausspruch, aber mir war nicht nach geistvollem Geplauder.
    Es folgte die typische überraschte Reaktion – sie drehten sich ruckartig um und erstarrten. Die Frau, Demi – ich erkannte sie von dem Haus, in das mich Piet gebracht hatte –, war mir am nächsten, und ich zog sie zu mir. Sie war steif vor Angst. Die anderen ließen ihre Gamecontroller fallen, und hinter ihnen auf dem Bildschirm sah ich, wie ihre Spielfiguren sofort von einer SS-Einheit gefraggt wurden.
    Ich setzte Demi die Pistole an den Kopf. »Die Waffen auf den Boden … langsam.« Drei der Typen hatten Pistolen hinten im Hosenbund; ich hatte sie gesehen, als sie aufgestanden waren. Zwei gehorchten. Der Dritte, ein muskulöser junger Kerl mit einem hasserfüllten Funkeln in den Augen, zog seine Pistole und zögerte.
    »Mach keinen Unsinn«, sagte ich. Ich erinnerte mich an seinen Namen. Freddy. »Willst du wirklich sterben? Lass die Waffe fallen.«
    Er tat es nicht, also musste ich ein Exempel statuieren und schoss ihm ins Knie. Sein Widerstandsgeist war sofort verflogen, als er schreiend zu Boden ging und die Pistole fallen ließ.
    »Okay«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Ich will Yasmin Zaid und Edward. Wo sind sie?«
    Keiner gab Antwort.
    »Wenn ihr’s nicht wisst, kann ich euch nicht gebrauchen.« Ich richtete die Pistole auf den Nächsten.
    »Links am Gärraum vorbei«, flüsterte Demi mit heiserer Stimme, »da ist ein alter Bürotrakt. Sie wird bewacht.«
    »Wie viele von euch sind noch da?«
    Sie kniff die Lippen zusammen.
    »Glaubst du, ich schieß nicht auf dich, weil du eine Frau bist? Also, wie viele?«
    Ich wusste, dass sie keine Profis waren, als Demi »Fünf« sagte und Freddy gleichzeitig keuchte: »Zwölf, und es kommen noch mehr.« Ich glaubte Demi und betete, dass es stimmte.
    »Diese Stahltür«, sagte ich. »Macht sie auf.«
    Einer der Männer gehorchte. »Helft ihm nicht!«, rief Freddy.
    »Willst du noch ein bisschen tanzen?«, sagte ich. »Also halt die Klappe.« Er verstummte.
    Ich konnte hineinsehen – es war ein Kühlraum, wie ein riesiger Kühlschrank.
    »Handys auf den Boden. Leert eure Taschen aus.« Sie taten es; fünf Mobiltelefone fielen klappernd zu Boden.
    Ich trieb sie mit der Pistole in der Hand hinein, knallte die Tür hinter ihnen zu und verriegelte sie. Noch fünf also, und ich wusste nicht, ob da Edward mit eingeschlossen war oder nicht.
    Ich eilte den Gang hinunter. Der Gärraum war dunkel; in dem schwachen Licht von oben sah ich sechs alte Kupferbottiche stehen. Ein Laufsteg führte zu den höher gelegenen Büros. Die Wände waren weiß gefliest.
    Ich hörte Schritte oben auf dem Steg – ein Mann mit einem Sturmgewehr. Und was er tat, war ziemlich naheliegend: Er blickte durch das Metallgitter nach unten. Und er sah mich.
    Ohne zu zögern eröffnete er das Feuer. Ich duckte mich hinter einen Bottich, und die Kugeln prasselten gegen das Kupfer.
    In der Ferne sah ich eine lange Wand mit einem Rechteck aus Metall. Das Ladetor. Wahrscheinlich hatten bereits ein paar Mann dort gewartet, um mit dem Entladen des Trucks zu beginnen. Sie würden gleich hier sein; wenn ich nicht schnell verschwand, saß ich in der Falle.
    Ich kletterte in den Bottich. Bei dem lauten Hämmern der Kugeln kam ich mir vor wie in einem Gong. Ich wartete erst einmal ab.
    Der Schütze hörte auf zu feuern. Er suchte mich und wollte keine Kugeln verschwenden. Offenbar dachte er, dass ich mich hinter dem Bottich verstecken würde. Ich horchte auf das leise Kratzen seiner Schuhe über mir, dann sprang ich auf und feuerte zwischen Boden und Geländer des Stegs. Er zuckte und ging zu Boden. Ich wusste nicht, ob er noch lebte – er war jedenfalls außer Gefecht und schoss nicht zurück.
    Doch der Überraschungseffekt war jetzt dahin.
    Ich lief in den Ladebereich und sprang über ein Geländer auf den Betonboden dahinter. Ein Mann kam auf mich zugerannt und riss die Pistole hoch. Zwei weitere folgten ihm. Zu meiner Rechten standen alte Paletten mit Bierflaschen, und ich ging rasch dahinter in Deckung. Die ersten Kugeln schlugen

Weitere Kostenlose Bücher