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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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so mit ihren Gesprächen, ihrem Schampus oder ihren Handys beschäftigt, dass ihn keiner beachtete. Ich konnte nicht sehen, ob er noch atmete oder nicht. Gift, dachte ich.
    »Er ist tot«, sagte ich. »Sie hat ihn umgebracht.«
    »Ja«, bestätigte sie.
    Seine eigene Tochter.
    »Was zum Teufel hat Edward mit ihr gemacht?« Was war das für eine Welt, in der Frauen ihre Männer belogen und betrogen und in der Kinder ihre Eltern vergifteten?
    »Sie tut alles, was Edward ihr sagt. Ich glaube, du willst das gar nicht hören. Wir gehen, Sam.«
    Ein Kellner blieb bei Zaid stehen, bückte sich, um nach ihm zu sehen, und stieß einen Schrei aus.
    »Dein Sohn«, mahnte Lucy. »Dein Sohn.« Ich ging weiter.
    Unten in der Bahnhofshalle wartete Edward auf Yasmin. Sie eilte zu ihm, und seine rechte Hand schloss sich um ihr Handgelenk. In der anderen Hand hielt er die Aktentasche.
    »Bleib hier bei mir«, sagte Lucy, als wir die Treppe hinuntergingen, »dann kriegst du deinen Jungen.«
    »Nein, das tu ich nicht«, erwiderte ich, dann drehte ich mich um und griff nach der Pistole, die sie mir unter meiner Jacke in die Seite drückte. »Wenn du mich jetzt erschießt, kommst du nicht mehr weg von hier.« Polizisten liefen an uns vorbei zur Champagnerbar. Unsere Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Wie zwei Liebende in einem alten Schwarz-Weiß-Film, die sich am Bahnhof verabschiedeten.
    »Sam, nicht. Warum kannst du sie nicht einfach gehen lassen? Tu’s für deinen Sohn«, fügte sie mit flehender Stimme hinzu.
    Ich blickte die Treppe hinab. Edward und Yasmin hatten sich umgedreht und sahen Lucy und mich dicht beieinanderstehen. Ich riskierte es. Ich packte Lucys Pistole am Lauf und drückte ihn hinunter.

81
    Über Lucys Schulter sah ich, wie Edward Zaids Aktentasche fallen ließ und aus seinem Trenchcoat eine Waffe hervorzog, die ich noch nie gesehen hatte. Sie war etwas größer als ein Revolver und hatte ein merkwürdiges schwarzes Teil angefügt, dessen Metallgitter mir irgendwie bekannt vorkam, als es im hellen Licht der Bahnhofshalle schimmerte.
    Der Schuss donnerte laut, und die Kugel pfiff heiß zwischen mir und Lucy hindurch. Wir stolperten und gingen zu Boden, doch keiner ließ die Pistole los. Die Stille des kurzen Schocks nach dem Schuss wurde von panischen Schreien durchbrochen.
    Edward feuerte noch einmal. Die Kugel schlug in die Treppe ein, ganz nah an Lucys Kopf, und wir stürzten den Rest der Treppe hinunter.
    Lucy rammte mir die Faust ins Gesicht, als wir uns aufrichteten. Ein wuchtiger Schlag unter das Auge. Doch ich hielt die Pistole fest.
    »Lass los, oder du kannst Daniel vergessen!«, schrie sie.
    Ich ließ nicht los. »Vielleicht tauschen sie dich gegen ihn«, erwiderte ich.
    Sie schlug mich erneut, während die Leute in alle Richtungen liefen. Niemand achtete auf uns, und ich riss sie rücklings über mein ausgestrecktes Bein. Sie landete hart auf dem Boden, versetzte mir aber blitzschnell einen Tritt in den Oberschenkel, und ich stürzte auf sie. Auf dem Bahnhof St. Pancras herrschte nun allgemeine Panik; Hunderte Menschen flüchteten in alle Richtungen, um Schutz zu suchen; wenn wir hier liegen blieben, würden sie uns zertrampeln.
    Ich riss sie auf die Beine hoch. Die Pistole war weg, irgendwo in der Menge verloren. Doch ich nahm nicht an, dass sie jetzt unbewaffnet war.
    »Hör mir zu«, zischte ich ihr ins Ohr. »An dir liegt mir nichts. Nichts. Und dein Freund, der braucht dich auch nicht mehr; er hätte dir genauso den Kopf weggepustet wie mir. Offenbar bin ich deine einzige Hoffnung.«
    »Geh zum Teufel!« Ihre Stimme war von Zorn und Angst verzerrt. Sie wollte sich losreißen, doch ich war stärker und wütender. Ihr Gesicht verlor jede Farbe, als ihr bewusst wurde, dass Edward ihren Tod in Kauf genommen hätte.
    Ich riss ihren Arm zwischen die Schulterblätter hoch. In der allgemeinen Panik machte mir niemand einen Vorwurf, dass ich mich nicht wie ein Gentleman benahm. Wir wurden von der Menge mitgerissen und ins Freie gespült.
    Ich zog sie zu mir, sodass wir uns so nah waren wie beim Hochzeitskuss. »Wenn du wegläufst, fang ich dich und brech dir das Genick.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dann bekommst du deinen Jungen nie.«
    »Nein, du wirst tot sein. Und meinen Jungen werde ich trotzdem finden. Es gibt keinen Platz auf der Erde, wo du ihn vor mir verstecken kannst, Lucy. Hast du mich verstanden? Ich werde nie aufgeben. Nie. Ich werde ihn finden. Und du wirst in einem Sarg

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