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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Karrierefrau, in einem grauen Hosenanzug und modischen Schuhen. Sie trug eine teure Aktentasche und eine Tasche mit Lebensmitteln. Sie war ein kleines Chamäleon.
    »Sind Sie auf Jobsuche, Mila?«, fragte ich.
    »Ja. Ich hoffe, ich kann bald mit besseren Leuten zusammenarbeiten. Gehen Sie duschen, ich mache Kaffee. Heute haben wir viel zu tun.«
    Ich duschte schnell, trocknete mich ab und schlüpfte in Jeans, ein schwarzes T-Shirt und eine Jacke. Als ich in die kleine Küche kam, lag Frühstücksgebäck auf einem Teller, und es duftete nach frischem Kaffee. Auf ihrem Laptop lief ein Video.
    Es zeigte Yasmin, wie sie einen Mann erschoss. Das Video stoppte und begann von vorne.
    Mila aß ein Brötchen und trank ihren Kaffee. »Die Qualität ist schlecht, aber man sieht alles, was es zu sehen gibt.«
    »Mein Gott«, sagte ich. Ich ging noch einmal zum Anfang und achtete besonders auf das Gesicht des Ermordeten.
    Der Mann, der da hingerichtet wurde, war der Türke, mit dem ich eine handfeste Auseinandersetzung in der Bar gehabt hatte.
    Ich stoppte das Video an der Stelle, an der Yasmin die Waffe auf den Mann richtete. Ihr Gesicht war deutlich zu erkennen, alle anderen Gesichter, außer dem des Toten, hatte man digital verwischt.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte ich. »Kapitel zwei der Erpressung von Bahjat Zaid.«
    »Das hat er heute um sechs Uhr früh per E-Mail bekommen. Er hat es mir über eine sichere Leitung geschickt.«
    »Jetzt haben sie also aus ihr eine Bombenattentäterin und eine Mörderin gemacht«, sagte ich. »Sie können oder wollen nicht mit ihr eine Bank ausrauben, um zu zeigen, dass Yasmin sich ihren Entführern angeschlossen hat, wie im Fall Patty Hearst, also machen sie es so.«
    Mila gab einen kurzen Laut von sich, während sie ihren Kaffee trank.
    »Hatte Zaid diesen Mann geschickt?«, fragte ich und spürte eine Wut in mir hochsteigen, die die Schmerzen von der Schlägerei gestern Abend übertönte. »Er heuert mich an, er heuert diesen Typ an – und wir wissen überhaupt nicht voneinander? Das gefällt mir gar nicht.«
    »Hätte er von Ihnen gewusst, hätte er Sie verraten können, bevor sie ihn getötet haben.«
    »Ja. Aber nun werden sie noch wachsamer sein. Wir haben beide dieselbe Strategie verfolgt, nämlich an Piet heranzukommen, und das kann ich jetzt vergessen, Mila. Mein Job ist ab sofort tausendmal schwerer als vorher, dabei hatte ich gerade eine gute Chance, über Nic an diese Leute zu gelangen.« Ich stand auf und begann auf und ab zu gehen. »Holen Sie Zaid her. Wir müssen reden. Was zum Teufel ist das für eine Ware, die der arme Kerl stehlen sollte?«
    »Zaid hat Amsterdam verlassen.«
    »Wo ist er?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dann müssen wir ihn finden.« Ich setzte mich hin und öffnete noch einmal die E-Mail, die Zaid geschickt hatte. Die ursprüngliche E-Mail von Yasmins Entführern war über einen Anonymisier-Dienst gelaufen, sodass sich der Absender nicht aufspüren ließ. Doch ich sah mir Zaids E-Mail an Mila genauer an. Sie enthielt gewisse Informationen über den Provider, die ich auf einer Webseite eingab, auf der man Server-Standorte ermitteln konnte. »Zaid hat das aus Ungarn geschickt. Warum zum Teufel ist er in Ungarn? Er heuert mich an, damit ich seine Tochter rette, und anstatt hier zu sein, am Ort des Geschehens, reist er nach Ungarn.« Ich hörte, wie meine Stimme unwillkürlich lauter wurde. »Dort hat Yasmin gearbeitet. Warum ist er dort?«
    »Ich weiß es nicht, Sam, und wenn Sie mich anschreien, werden wir’s auch nicht erfahren. Seine Firma hat ein Werk dort. Vielleicht kümmert er sich einfach um die Geschäfte.«
    »Das gefällt mir gar nicht. Zaid heuert einen zweiten Agenten an, um sie zu befreien – wir hätten uns leicht in die Quere kommen können. Wir hätten uns gegenseitig für ein Mitglied der Bande halten können. Ich nehme an, der Türke hatte den gleichen Auftrag wie ich – Yasmin zu retten und die Entführer zu eliminieren.«
    »Kann sein«, meinte sie achselzuckend. »Wir brauchen einen anderen Zugang.«
    »Nein, wir kennen ja noch nicht einmal die ganze Geschichte. Zaid wollte, dass der Türke irgendeine Lieferung stiehlt, um sie gegen Yasmin einzutauschen. Wir müssen wissen, was da geliefert wird.«
    »Ich werde es herausfinden«, sagte sie.
    Ich dachte kurz nach. »Okay. Also, ich war in der Bar, bevor Nic kam. Ich könnte ihnen erzählen, ich hätte den Türken über Nic und Piet reden gehört, und es wäre um Drohungen

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