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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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gegangen.«
    Sie sah mich mit einem dünnen Lächeln an. »Frühstücken Sie erst einmal. Sie müssen fit sein, damit Sie Nic in die Mangel nehmen können, wenn es sein muss.«
    Ich sah mir das Video noch einmal an. »Was werden sie jetzt von Zaid fordern? Sie haben das gemacht, weil sie wussten, dass der Türke hinter ihnen her war, aber der Film hat den Zweck, Yasmin tiefer und tiefer hineinzuziehen. Jetzt gibt es Bilder, die zeigen, wie seine Tochter einen Bahnhof in die Luft sprengt und einen Mann erschießt. Was ist, wenn sie nicht einer Gehirnwäsche unterzogen wurde? Wenn sie freiwillig mitgemacht hat?«
    »Nichts in ihrem Werdegang lässt auf eine Neigung zur Gewalt schließen.«
    Ich starrte auf den Bildschirm und verfolgte ein weiteres Mal, wie Yasmin zur Mörderin wurde. »Es ist so, als wollten sie Zaid noch härter treffen. Dahinter steckt irgendetwas Persönliches.«
    »Das ist Ihre Vermutung. Sie könnten sich auch irren«, erwiderte Mila.
    »Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich an Nic und Piet herankommen soll, ohne mich verdächtig zu machen.«
    »Wir könnten Nic schnappen und ihn zwingen, uns alles zu sagen.«
    »Nein. Ihr wollt die ganze Gruppe eliminieren, also muss ich dort hinein. Ich muss sie alle beisammenhaben. Nic ist im Moment der Schlüssel dazu.«
    »Also, wie wollen Sie ihn überzeugen, dass er Sie braucht?«
    »Diese Leute haben einen Coup geplant, der sicher nicht unproblematisch ist«, sagte ich. »Ich muss herausfinden, wo die Probleme liegen – und ihnen eine Lösung dafür anbieten.«
    »Wie wollen Sie das herausfinden?«
    Ich überlegte kurz. »Gregor hat mir erzählt, dass Nic über einem Café im Jordaan-Viertel wohnt. Ich weiß, dass sein Nachname ten Boom ist. Das ist schon mal ein Anfang.«

36
    Es dauerte eine Weile, bis ich Nic gefunden hatte. Er stand in keinem Telefonbuch. Ich hätte Gregor anrufen können, aber ich wollte ihm nicht noch mehr Angst machen. Das Jordaan ist ein älteres Viertel in der Nähe der Prinsengracht, das mit seinen engen Gassen, den schmalen, hohen Häusern und den vielen Cafés, Galerien und Buchläden einen ganz eigenen Charme ausstrahlt. Beim neunten Café, das ich aufsuchte, fand ich tatsächlich einen ten Boom unter den Namensschildern der Hausbewohner. Ich stand unten an der Treppe, als ich von oben Nics Stimme hörte, gefolgt von seinen Schritten.
    Verdammt.
    Ich lief durch die Haustür hinaus und in das Café, wo ich mich am Ende der Schlange anstellte. Falls er hereinkam, um seinen Morgenkaffee zu trinken, würde ich einen verdammt guten Grund brauchen, warum ich hier war. Ich dachte scharf nach. Vielleicht würde er es als positives Zeichen sehen, dass ich Initiative zeigte und herausgefunden hatte, wo er wohnte. Doch wahrscheinlicher war, dass er ausflippen würde, wenn er mich sah.
    Ich hörte das Bimmeln der Tür hinter mir. Jetzt war es Zeit, den Dingen ins Auge zu sehen. Ich blickte über die Schulter zurück. Es war eine hübsche junge Frau, die hereinkam. Und dahinter sah ich Nic, der lebhaft gestikulierend mit seinem Handy telefonierte. Er schloss ein Fahrrad auf, zog es aus dem Radständer und stieg auf. Er plapperte immer noch munter in sein Handy, während er in der verwegenen Art vieler Amsterdamer Radfahrer freihändig davonstrampelte.
    Ich lächelte der hübschen Frau zu, bevor ich hinausging, und eilte in die Eingangshalle des Hauses zurück.
    Seine Wohnung lag im obersten Stockwerk. Ich lief die Treppe hinauf, fand die Wohnungstür und lauschte. Drinnen war alles ruhig. Ich ging vor der Tür in die Knie. Mila hatte meinen Plan als »dumm« bezeichnet, doch sie hatte mir das nötige Werkzeug besorgt.
    Das Schloss war kein großes Hindernis; ich brauchte etwa eine halbe Minute, um es zu knacken. Vorsichtig trat ich ein und schloss die Tür geräuschlos hinter mir.
    Die Wohnung war ein einziges Chaos. Auf einem Beistelltisch standen halbvolle Biergläser vom vergangenen Abend, und über eine Couch lagen Zeitungen verstreut. Ich schlich lautlos durch das unaufgeräumte Wohnzimmer und die kleine Küche und sah drei Türen vor mir. Ich öffnete die erste – sie führte in ein kleines Badezimmer. Dann die nächste. Und ich erstarrte.
    Eine ältere Frau lag schnarchend im Bett. Eine leere Wodkaflasche stand auf einem Nachttisch Wache. Ihre Haare waren total zerzaust, und sie verströmte einen leicht ungewaschenen Geruch. Vorsichtig machte ich die Tür wieder zu.
    Verdammt. Die Sache war einfach zu gefährlich. Aber

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