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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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arbeitet man mit unverkennbaren Stilmitteln, beispielsweise mit einer bestimmten Musik oder bestimmten Filmtechniken. Es gibt zum Beispiel Sexvideos aus Thailand, bei denen wie in alten Stummfilmen …«
    »Schon gut, entschuldige bitte«, winkte Doris ab, »ich habe verstanden. Es ist nur so abartig, ich weiß gar nicht, was ich schlimmer finden soll. Den einen Irren, der die Mädchen vor der Kamera vergewaltigt und abschlachtet, nur um sich dann zu Hause am Bildschirm wahrscheinlich noch x-mal einen runterzuholen …«
    »Oder die perversen Schweine, die einen Batzen Kohle dafür lockermachen, um sich in ihrem Kämmerlein daran aufzugeilen, während unten im Haus Frau und Kinder schlafen«, vollendete Kullmer ihren Satz. »Ich kann dich gut verstehen, allein die Vorstellung kotzt einen an.«
    »Meine Frage ist, auf welchen Kanälen diese Videos verbreitet werden«, warf Julia in die Runde. »Offenbar gibt es einen Markt dafür. Und kommt mir jetzt bitte nicht mit der These, dass sich im Internet alle Perversen des Planeten auf wundersame Weise vereinigen, das weiß ich selbst. So ganz unbedarft bin ich ja nicht, auch wenn ich dem PC ganz gerne aus dem Weg gehe.«
    »Nein, deine Frage ist durchaus berechtigt«, erklärte Kaufmann. »Wir haben natürlich nur sehr dürftige Hinweise, das ist die Crux bei Onlinekriminalität, aber die Sitte ist ziemlich gut vernetzt mit den internationalen Behörden. Ein Großteil der illegalen Videos, meist Kinderpornographie, wird über Holland ein- und ausgeschleust. Ein Vorteil für die ermittelnden Behörden ist, dass noch immer einiges an Videomaterial über Datenträger verschifft wird, anstatt irgendwo online abrufbar zu sein. Erst unlängst gab es eine ergiebige Razzia.«
    »Wieso wird das denn noch gemacht?«, fragte Hellmer stirnrunzelnd.
    »Ihr werdet lachen, aber es hat quasi etwas mit Urheberrechten zu tun«, fuhr Kaufmann fort. »Sobald ein Video im Netz verteilt wird, kann es ungehindert weiterkopiert werden. Bei einer DVD, entsprechend geschützt, kann ein Verkäufer wenigstens ein Mal richtig verdienen. Und er hält gleichzeitig die Spuren der Transaktion aus dem Netz, weil er das Geschäft gegen Bares abwickelt. Für den Kunden wiederum ist dieser Weg ein Risiko, da er seine Anonymität verlassen muss. Wir gehen daher davon aus, dass auch in der Snuff-Szene über Zwischenhändler gearbeitet wird.«
    »Und das bedeutet im Detail?«, fragte Julia Durant.
    »Da gibt es einige Möglichkeiten«, gab Sabine zurück und überlegte kurz. »Okay, nehmen wir einen realen Fall: Ein Kunde hat bestimmte Phantasien und wendet sich über einen einschlägigen Chatroom an Gleichgesinnte. Ein Kontakt kommt zustande, entweder direkt mit einem Anbieter des gewünschten Materials oder eben einer Person, die das Material vermitteln kann. Das Finanzielle wird besprochen, die Modalitäten geklärt. In dem Fall eines russischen Vergewaltigungsvideos bezahlte der Kunde bar an einen Mittelsmann, und auf der anderen Seite der Welt übergab ein anderer Mittelsmann dem Anbieter den entsprechenden Betrag. Binnen vierundzwanzig Stunden konnte der Kunde das Material über eine verschlüsselte URL abrufen.«
    »Wahnsinn«, hauchte Julia Durant. Diese Strukturen gab es wirklich, jeden Tag wurden Geschäfte darüber abgewickelt, eine globale Mafia, in der das Angebot den Preis bestimmte. Eine neue Niere? Kein Problem, es gab genug elternlose Kinder in den südamerikanischen Slums. Eine Sexszene mit einer lächelnden Zwölfjährigen? Aber klar doch, kein Problem. In diesem Alter waren Mädchen besonders beliebt, kleine Lolitas mit sanft geschwungenen Brüsten. Und bitte keine Asiatin! Nein, es gibt genügend osteuropäische Anbieter. Die Kommissarin kämpfte gegen aufsteigende Übelkeit.
    »Wenn ich das also richtig verstehe«, fuhr sie deshalb schnell fort, »dann hat Bertram hier entsprechende Filme produziert, und irgendwo anders auf diesem Planeten hat jemand dafür bezahlt?«
    »So wird es gewesen sein«, nickte Kaufmann. »Wie viel war in seinem Tresor, dreihunderttausend?«
    »327100 Euro«, antwortete Hellmer nach einem kurzen Blick auf seine Notizen. Der Tresor, Julia erinnerte sich. Die Info war wohl hereingekommen, als sie in ihrer Wohnung gewesen war, doch was nützte es, sich nun darüber aufzuregen. Jetzt wusste sie ja Bescheid.
    »Verwertbare Spuren auf dem Geld?«, fragte sie wie beiläufig.
    »Wird noch untersucht«, seufzte Hellmer, »aber es sind ja alles gebrauchte Scheine. Hast

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