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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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hier schon mal eine angenehme Abwechslung gebrauchen, gerade jetzt, wo man das Gefühl hat, dass halb Deutschland hier unten am Strand hockt.«
    »Offenbar die falsche Hälfte, wie?«, scherzte Julia. »Aber im Ernst, ich glaube, wenn ich diesen Klotz hier vom Bein habe, dann könnte ich eine Auszeit brauchen. Ich habe Bergers Vertretung, du weißt schon, er fällt jetzt für mehrere Wochen aus.«
    »Für Wochen?« Susanne klang ungläubig. »Meine letzte Info ist, dass er sich ein paar Spritzen in die Wirbelsäule setzen lassen wollte.«
    »Damit war es leider nicht getan«, seufzte Julia und dachte dabei angestrengt nach. War das letzte Telefonat tatsächlich schon so lange her?
    »Nimm es als Vorgeschmack«, lachte Susanne unbeschwert. »In ein paar Jahren hast du den Job doch sowieso dauerhaft.«
    »In ein paar Jahren ist das auch etwas anderes.«
    »Ich persönlich glaube ja, dass es in ein paar Jahren kein bisschen anders sein wird als jetzt«, warf Susanne mit überzeugtem Unterton ein, beinahe schon ein wenig provokant, wie Julia fand.
    »Quäl du mich auch noch!«
    »Käme mir nie in den Sinn. Ich bin doch deine Oase, dein Jungbrunnen, du musst mich einfach nur regelmäßig besuchen. Du weißt doch: Hier unten bist du jederzeit ein willkommener Gast.«
    »Das weiß ich ja, doch ich …«
    »Und jetzt sag, wann kommt der Big Boss wieder zurück?«
    Julia hasste es, ständig unterbrochen zu werden, selbst wenn Susanne die Person war.
    »Jetzt lass mich halt mal einen Satz zu Ende reden«, entfuhr es ihr, »du bist ja schlimmer als ich heute.«
    »Da siehst du mal, wie sehr ich mich freue. Also, was ist los?«
    »Ach, mir steht es hier schon wieder bis über die Ohren«, begann Julia. »Ich brauche mal wieder ein normales Gespräch, ein bisschen was Neues von dir vielleicht, außerdem haben wir schon viel zu lange nicht mehr so richtig gequatscht.«
    »Na, das ehrt mich ja«, entgegnete Susanne herzlich. »Warum machst du dir nicht einfach mal ein langes Wochenende und kommst hier runtergedüst? Muss ja nicht immer gleich für ein ganzes Jahr sein.« Sie kicherte kurz.
    »Würde ich liebend gerne«, seufzte Julia, »aber solange hier alles kopfsteht, ist da nichts drin. Außerdem«, fügte sie nach einem kurzen Augenblick hinzu, »müsste ich wohl erst noch mal zu Paps nach München fahren, sobald ich etwas Luft habe. Nimm mir das nicht krumm, ja? Ich habe das Gefühl, mein Vater übernimmt sich da gerade ein wenig mit der Pflege seines Kollegen.«
    »Passt irgendwie überhaupt nicht zu deiner Familie, dass jemand dazu neigt, sich zu übernehmen«, kommentierte Susanne ironisch. »Aber wegen deines Paps: Das ist doch völlig in Ordnung. Solange ich nicht nach München kommen soll …«
    »Nein, keine Angst, du darfst bei deinen Franzosen bleiben«, lachte Julia. »Ich habe nur so eine Sehnsucht nach der Heimat, ich weiß auch nicht. Habe unlängst mit Papa telefoniert und dann wegen des aktuellen Falls mit der dortigen Kripo. Da ist mir eingefallen, dass ich mich vielleicht wieder öfter dort blicken lassen sollte, mal abgesehen davon, dass ich meinem alten Herrn über kurz oder lang diese langen Fahrten nach Frankfurt ersparen möchte.«
    »Jesus, machst du dir viele Gedanken. Ich freue mich jedenfalls auch im Herbst auf dich«, sagte Susanne. »Oder frag deinen Paps doch mal, ob er sich über Weihnachten oder so loseisen will. Dann schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihr seid zusammen, wir sind zusammen, und er springt nicht von einer Kanzel zur nächsten, weil es überall an Pfarrern fehlt.«
    »Ich frage ihn mal«, versprach Julia.

Freitag, 18.55 Uhr
    E ine kleine Wagenkolonne näherte sich der alten Riederwaldsiedlung, vorbei am Ostpark und dem asphaltierten Freigelände vor der Eissporthalle, wo in wenigen Wochen wieder die »Dippemess« stattfinden würde, Frankfurts ältestes Volksfest. Der Verkehr war dicht, floss jedoch relativ gut, allen voran fuhren Peter und Doris in ihrer brandneu geleasten Familienkutsche, einem beigefarbenen Ford Kuga, danach folgte Sabine Kaufmann, die unbedingt alleine fahren wollte, damit sie danach gleich in Richtung Bad Vilbel aufbrechen konnte. Pflichtbesuch bei Muttern, wie Frank Hellmer kombiniert hatte, der mit seinem BMW das Schlusslicht bildete.
    »Jetzt pass mal auf«, wandte sich Peter lächelnd an seine Beifahrerin, als sie den Torbogen am Eingang der Schäfflestraße passierten und unter den Platanen hindurchfuhren. »Ich bin ja mal gespannt,

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