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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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welche, nachdem ich weg war.«
    »Und wann genau sind Sie gegangen?«
    »Hmmm, wird wohl so gegen zehn gewesen sein.«
    Kullmers Blick war zu entnehmen, dass er es für außerordentlich ungewöhnlich hielt, an einem Freitagabend so früh von einer Party zu verschwinden. Noch dazu bei einem so vielversprechenden Verhältnis von männlichen zu weiblichen Gästen. Doch bevor er eine weitere Frage formulieren konnte, zog Wolfgang Bertram ein kleines, weiß-türkis bedrucktes Kärtchen mit blauen Rändern hervor.
    »Hier, bitte. Um 22.19 Uhr mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof und dann mit der S1 nach Höchst«, sagte er triumphierend und hielt dem Kommissar die Fahrkarte hin. Alexander warf seinem Vater einen fragenden Blick zu.
    »Hast du unten im Flur liegen lassen«, erklärte dieser schnell. Zufrieden lehnte der Junge sich zurück. Auf seine Eltern war eben Verlass.
    »Sehen Sie, es war langweilig, wenig Leute, von denen ich die Hälfte nicht ausstehen kann. Helena und John hängen dauernd aneinander, Gregor gräbt an Jenny herum … Ach, Jenny«, schluchzte er. »Verdammt.«
    Er vergrub sein Gesicht in den Händen und schniefte lautstark.
    »Hören Sie, unser Sohn war um kurz nach elf zu Hause und anschließend den ganzen Abend hier«, hörte er seinen Vater mit Nachdruck sagen. »Ich war noch wach, als er heimkam, saß hier unten mit meiner Frau vor dem Fernseher. Alexander wünschte uns im Vorbeigehen eine gute Nacht und ging nach oben. Sagte, er habe keine Lust zum Feiern, sei müde und würde sofort ins Bett gehen. Daraufhin schaltete ich die Alarmanlage an, die bis heute Morgen ununterbrochen aktiv war.«
    »Okay«, nickte Kullmer, der sich eifrig Notizen machte. »Und die Anlage sichert das gesamte Haus?«
    »Wie ein Bollwerk«, bekräftigte der General voller Stolz. »Sie können sogar das Protokoll einsehen, ob sie zwischenzeitlich deaktiviert wurde.«
    »Hmm ja, darauf kommen wir zurück.« Er war sichtlich unzufrieden, den bislang einzig nüchternen Partygast als Zeugen und Verdächtigen ausklammern zu müssen.
    »Was ist denn nun mit Jenny passiert?«, bohrte Alexander nach.
    »Vergewaltigt und ermordet«, antwortete Kullmer knapp.
    »Oh Gott«, keuchte Hannelore Bertram.
    Gott ist tot, dachte ihr Sohn. Das haben schon Hegel und Nietzsche gewusst.
    Fünf Minuten später war das Verhör beendet, und Kullmer legte eine Visitenkarte vor sich, auf die er eine Nummer notierte.
    »Fürs Erste war es das«, sagte er und blickte dann auf in Richtung Alexander. »Ich muss Sie jedoch bitten, sich bei uns im Präsidium einzufinden wegen der erkennungsdienstlichen Maßnahmen. Sie wissen schon, Fingerabdrücke und so.«
    »Was, aber wieso das denn?«, polterte Herr Bertram, und auch seiner Frau fiel entgeistert die Kinnlade herunter.
    »Alexander hat doch nichts Unrechtes getan«, stieß sie leise, aber bestimmt hervor.
    »Reine Routine. Andernfalls würde ich ihn auch nicht aufs Präsidium bitten «, entgegnete Kullmer kühl und schob die Karte in Alexanders Richtung. »Herr Bertram, melden Sie sich dort im Laufe des heutigen Tages mit Ihrem Personalausweis. Es wäre zudem hilfreich, wenn ich Sie bei dieser Gelegenheit auch zum Drogenscreening vormerken könnte.«
    »Oh Gott, hört das denn gar nicht auf?«, jammerte Frau Bertram.
    Kullmer beugte sich so weit wie möglich in ihre Richtung, legte die Hände flach auf den Tisch und sagte dann mit sanfter Stimme: »Sehen Sie, Frau Bertram, je schneller wir Ihren Sohn als Tatverdächtigen ausschließen können, desto schneller können wir uns auf den wirklichen Täter konzentrieren.«
    »Das hoffe ich doch sehr«, knurrte Bertram senior ungehalten. »Immerhin habe ich diesem Rechtsstaat lange genug gedient.«

    Nachdem Kullmer das Haus verlassen hatte, verharrte die Familie am Tisch. Doch die Eltern mussten nicht auf ihren Sohn einwirken, Alexander entschied eigenständig, sich später auf den Weg in die Innenstadt zu machen. Die Polizei musste ihre Arbeit tun, streng nach Vorschrift, und wenn es dem Beweis seiner Unschuld diente, dann sollten sie ihn eben erkennungsdienstlich behandeln. Umso schneller konnte man wieder zum Alltagsgeschehen übergehen, denn es musste weiß Gott nicht sein, dass in dem beschaulichen Villenviertel nun ständig die Kripo aufkreuzte. Was sollten denn die Nachbarn denken?

    Zehn Minuten später saß Alexander wieder in seinem Zimmer und lauschte bei geöffneter Tür den Geräuschen, die nach oben drangen.
    »Brauchst du deine

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