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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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kurz vor seinem Tod abgefüllt worden. Aber das geht nun eben nicht, können wir nix dran ändern, also nehmen wir die Hypothese allein aufgrund der Blutergebnisse einmal vorsichtig an.«
    »Gut, was ist mit den Drogen?«
    »Gekifft hat er wohl nicht, na ja, zwing mal jemanden, an einem Joint zu ziehen, aber die Pillen gab es schon eine Weile vorher. Ecstasy, meine ich, genügend, um die nächsten paar Stunden auf hundertachtzig zu sein.«
    »Sieht für mich so aus, als wäre er absichtlich wach gehalten worden«, murmelte Sabine Kaufmann, »wach und gefügig zugleich.«
    »Das würde ich so unterschreiben«, erwiderte Andrea Sievers. »Die rektalen Verletzungen sprechen dafür, außerdem habe ich an der Eichel starke Schwellungen entdeckt. Ich gehe davon aus, dass der Anus mit einem oder mehreren Gegenständen, mindestens so dick wie ein Flaschenhals, wahrscheinlich aber deutlich dicker, penetriert wurde. Die Verletzungen sind erheblich, innen wie außen, die Risse am Schließmuskel sind da noch die harmloseren.«
    »Du hattest noch den Penis erwähnt?«, hakte Hellmer nach.
    »Ach ja, genau. Die Eichel ist geschwollen, am Kranz gerissen, vermutlich wurde sie geschlagen. Ich vermute, dass der Tote eine Erektion über einen längeren Zeitraum hatte, das würde die Risse erklären, die mir eindeutig nach Spannverletzungen aussehen.«
    »Also Sextasy«, konstatierte Kullmer und hätte sich beinahe einen weiteren bösen Kommentar eingefangen, doch er fügte schnell hinzu: »Nein, im Ernst, ihr wisst schon, das ist doch der Szenename für eine Mischung von Viagra und Ecstasy. Andrea, schau doch mal, ob du das nachweisen kannst. War vor ein paar Jahren in den Schlagzeilen, weil es reihenweise Herzinfarkte bei Jugendlichen produziert hat.«
    »Ja, kein Problem. Der ausführliche Tox-Bericht steht noch aus, ich werde das nachprüfen. Guter Hinweis.«
    »Okay, Andrea, sonst noch was?«, fragte Julia Durant.
    »Nein, ich denke nicht. Andernfalls melde ich mich wieder.«
    »Seht ihr, und da muss ich mir anhören, ich würde keine Fachartikel lesen«, grinste Kullmer zu Seidel, als Durant sich verabschiedete und das Gespräch beendete.
    »Kleines Brainstorming zum Mordmotiv?«, fragte sie in die Runde. »Jetzt, wo wir wissen, dass der Täter dem Opfer offensichtlich maximale Erniedrigung bei vollem Bewusstsein verschaffen wollte, was sagt uns das?«
    »Sie haben sich gekannt«, warf Seidel ein.
    »Sie haben sich gehasst«, fügte Kaufmann hinzu.
    »Ein machtbesessener Psychopath also, oder zumindest ein Sadist«, unterstrich Durant.
    »Was, wenn es sogar mehr als das war?«, überlegte Hellmer.
    »Mehr als was?«, fragte Julia.
    »Etwas Persönliches. Schwulenhass vielleicht, nur so eine Idee, ich meine, wegen der analen Verletzungen. Also Sadismus aus einer Leidenschaft heraus.«
    »Das spräche aber dann gegen die Theorie mit dem Mason-Mord, oder nicht?«, wandte Doris Seidel sich vorsichtig an Sabine Kaufmann.
    »Nicht zwingend«, verneinte diese. »Aber ich würde das gerne so lange ausklammern, bis ich die Tatortfotos gesichtet habe.«
    »Gibt es denn irgendwelche Erkenntnisse, die uns da weiterbringen?«, fragte Julia und versuchte dabei, ihre Skepsis zu verbergen.
    »Ich habe mit einigen Beamten telefoniert«, erklärte Kaufmann, »und bin im Kopf das gesamte Szenario noch einmal durchgegangen. Bisher kann ich es noch nicht beweisen, aber es spricht zumindest einiges dafür, als wäre auch am Mason-Tatort Musik gelaufen.«
    »War ja auch ne Party im Gange«, warf Kullmer ein.
    »Ja, doch als wir ankamen, herrschte Stille«, setzte Hellmer dagegen. »Aber Sabine ist sich trotzdem sicher, neben einer laufenden Musikanlage gestanden zu haben.«
    »Genau, danke«, übernahm Kaufmann das Wort. »Ich möchte nun noch einen Kollegen anrufen, den ich bislang nicht erreicht habe, und dann die Tatort-Fotografien einsehen.« Sie seufzte. »Und wenn ich da auch nichts finde, hat mir das Gedächtnis wohl einen üblen Streich gespielt, und ich schulde euch allen eine Runde.«
    »Wir müssen auch noch zu Frau Stiegler«, seufzte Hellmer. »Ich würde einiges darum geben, wenn dieser Kelch an mir vorüberginge.«
    »Ach, das kriegt ihr schon hin«, sagte Kullmer aufmunternd. »Ich hatte die Kübler an meiner Seite, du weißt schon, wegen weiblicher Begleitung und Psychologie und so, na ja, es war schon heftig. Aber sie möchte ja auch, dass der Mörder geschnappt wird.«
    »Okay, dann Folgendes.« Julia Durant warf einen Blick auf ihre

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