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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Kullmer. Immerhin war er der Mann im Team, und er kannte das Haus bereits. Aber Sabine stand bereits staunend in der Halle.
    »Wow!«, flüsterte sie, als ihr Kollege hinter sie trat. »Schicke Bude.«
    »Mir ist das etwas zu protzig.«
    Dem Protokoll der Security zufolge war das Alarmsystem seit Dienstag nicht mehr deaktiviert worden, um 19.48 Uhr war es über die Konsole der Haustür scharf geschaltet worden. Zugang hatten neben Alexander Bertram lediglich dessen Eltern und eine Reinigungsfirma, wobei diese über einen speziellen Code verfügte, damit man deren Zugänge separat erfassen konnte. Da die Eltern am anderen Ende Europas weilten und das Reinigungspersonal erst für kommende Woche wieder eingeplant war, bestand kein Zweifel daran, dass Alexander Bertram persönlich das Haus verlassen und verschlossen hatte. Ebenso sicher erschien es also auch, dass sie niemand im Inneren erwartete, dennoch hatte Kullmer zur Vorsicht gemahnt.
    »Wir gehen da systematisch gemeinsam durch«, war seine Ansage gewesen, und Kaufmann hatte keinerlei Einwände gehabt.
    Es war angenehm kühl, die Luft roch allerdings ein wenig abgestanden. Vermutlich wird er hier unten nicht lüften, dachte Kullmer. Er erinnerte sich daran, dass sich Alexander Bertrams Räumlichkeiten im oberen Stock des Hauses befanden, eine eigene Etage unter dem Dach.
    Unten hatte sich seit 2008 offenbar kaum etwas verändert, sie öffneten nach und nach jede Tür, einzig der Zugang zum Keller unterhalb des Treppenaufgangs war verschlossen. Kullmer nickte fragend nach oben, Kaufmann bejahte, dann stiegen sie die Stufen hinauf. Den kleinen Sensor bemerkten sie nicht, Alexander hatte ihn viel zu gut getarnt; schließlich musste er nicht nur vor seiner gutherzigen Mutter verborgen bleiben, sondern auch den Argusaugen des wachsamen Generals standhalten. Die schlampige Putzkolonne mal außen vor gelassen.
    »Keine Menschenseele hier«, stellte Sabine fest, nachdem sie den Kopf in Bertrams Schlafzimmer gesteckt hatte. Kullmer hatte sich im Bad umgesehen, war zum gleichen Ergebnis gekommen, und für einen kurzen Augenblick standen sie nun unschlüssig am oberen Treppenabsatz.
    »Ich schlage vor, wir beginnen hier.« Sabine sah ihren Kollegen fragend an. »Immerhin ist das ja sein Reich, oder?«
    »Offensichtlich.« Schon vor zwei Jahren hatte sich Kullmer darüber gewundert, dass ein junger Mann wie Alexander Bertram noch immer zu Hause wohnte. Das Zimmer war nicht klein, sicherlich, aber es war auch keine voll ausgestattete Wohnung. Essen bei Mutti und allabendliches Scharfmachen der Alarmanlage durch den Vater, na, ich weiß nicht, ich wäre da mit achtzehn wohl schon durchgedreht.
    »Wir müssen dem Wachmann noch Bescheid geben«, ergänzte er seinen knappen Kommentar. »Ich gehe schnell mal runter.«
    »Ist okay, ich verschaffe mir derweil einen ersten Überblick.«
    Vorsichtig stieg Peter Kullmer die von Bohnerwachs glänzenden Holzstufen hinab, durchquerte den Eingangsbereich und trat blinzelnd hinaus ins Tageslicht. Es mochte trüb sein, doch erst jetzt stellte er fest, wie dämmrig es in der Villa gewesen sein musste. Von dem Wachmann fehlte jede Spur, Kullmer reckte den Hals und versuchte, die abgestellten Autos zu erspähen. Doch er konnte nichts erkennen. Er verließ das Grundstück, wandte sich nach rechts, da nahm er eine Bewegung auf der anderen Straßenseite wahr. Oh nein, bitte nicht jetzt, flehte er in Gedanken. Ein weiteres Gespräch mit Klara von Diethen war so ungefähr das Letzte, was er nun brauchte.
    Wegen der mit Folien beklebten Scheiben des Firmenwagens sah Kullmer erst im letzten Moment durch den Außenspiegel, dass tatsächlich ein Mann hinter dem Steuer saß. Dann roch er auch schon den Tabakrauch, der aus dem heruntergelassenen Fenster stieg. Er trat neben den schwarzen Audi Kombi, der Wachmann blinzelte ihm gelangweilt entgegen. »Und?«
    »Wir werden noch ein Weilchen brauchen«, erklärte Kullmer. »Am besten wird sein, wir verständigen Sie wieder telefonisch.« Er überlegte kurz. »Oder können wir die Anlage selbst wieder scharfmachen?«
    »Schon«, sagte der Wachmann. Ein weiterer klassischer Einwortsatz, über den Kullmer sich gerade aufregen wollte, als der Mann fortfuhr: »Sie können das per Code erledigen, den kann ich Ihnen aufschreiben. Ist so ne Art doppelter Boden, wissen Sie, wenn man mal die Karte nicht hat oder so. Wird ja ohnehin alles elektronisch erfasst.«
    »Ja, das würde uns helfen«, nickte Kullmer mit

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