Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesmelodie

Todesmelodie

Titel: Todesmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
Vom Netzwerk:
mir etwas mehr darüber«, bat John.
    »Es handelte sich um einen nagelneuen Ford Taurus in bestem Zustand. Die Fahrgestellnummer ist weggefeilt worden, und deshalb wissen wir nicht, wo das Fahrzeug gestohlen wurde. Wir warten noch darauf, daß sich jemand meldet.«
    »Wie können Sie sicher sein, daß der Wagen gestohlen wurde?« wollte John wissen.
    »Die fehlende Fahrgestellnummer deutet sehr darauf hin, und außerdem war das Kennzeichen gefälscht.«
    »Befand sich ein Schlüssel im Wagen?«
    »Ja, er war zwischen dem Kotflügel und der hinteren Stoßstange versteckt.«
    »Wo war dieses Auto geparkt?«
    »Nicht weit vom Winter Lake entfernt«, sagte Sergeant Patterson.
    »Haben Sie Fingerabdrücke genommen?« erkundigte sich John.
    »Ja.«
    »Und wessen Abdrücke haben Sie gefunden?«
    »Gefunden haben wir einige, von ungefähr zehn verschiedenen Personen. Aber wir konnten nur zwei sicher identifizieren.«
    »Und zu wem gehörten die?«
    »Ann Rice und Paul Lear«, erwiderte Sergeant Patterson.
    Ein Wagen? Ein Fluchtwagen?
    Wieder ging ein hörbares Raunen durch den Saal, und Sharon hatte das Gefühl, vor Spannung schier zu platzen. War Ann noch am Leben? Das mußte es sein, was John beweisen wollte – aber es war unmöglich!
    »Ruhe im Saal!« verlangte Richter Warner und ließ seinen Hammer niedersausen. Die Unruhe legte sich ein wenig, aber nicht vollständig.
    »Wie sind Sie zu den Vergleichsstücken von Ann Rices Fingerabdrücken gekommen?« fragte John weiter.
    »Wir haben sie in ihrem Haus genommen.«
    »Und die Kopien der Abdrücke von Paul Lear?« fuhr John fort.
    »Von Paul Lear lagen uns schon Fingerabdrücke vor«, erwiderte Sergeant Patterson. »Er ist in San Diego wegen Trunkenheit und Ruhestörung verhaftet worden.«
    »Danke, Sergeant! Keine weiteren Fragen«, sagte John zufrieden.
    »Will die Anklage den Zeugen ebenfalls befragen?« erkundigte sich Richter Warner.
    Die Staatsanwältin wandte sich um und beriet sich mit einem jungen Assistenten, aber nur kurz. Margaret Hanover war ohne Zweifel verwirrt und durchschaute Johns Absichten ebensowenig wie die übrigen Anwesenden.
    »Nein, Euer Ehren«, erklärte sie.
    »Euer Ehren«, meldete sich John wieder zu Wort, »die Verteidigung wünscht Fred Banda noch einmal in den Zeugenstand zu rufen.«
    Fred kam rasch wieder nach vorn und nahm seinen Platz ein – er hielt sich jetzt sehr aufrecht, wirkte lebhafter und aufgeregt wie alle anderen. Im ganzen Saal war die Atmosphäre wie aufgeladen, und John spürte, daß es gut lief. Er eilte zu seiner Aktenmappe zurück und zog einen kleinen metallenen Gegenstand heraus. Sharon kam nicht dazu, auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln, bevor er schon wieder vorne stand. Er hielt den Gegenstand hoch, damit alle ihn sehen konnten.
    »Dies hier ist ein Felshaken – man treibt sie mit dem Hammer in kleine Spalten in Felswände, und Bergsteiger befestigen ihre Seile daran. Ich habe diesen Haken heute morgen auf dem Weg hierher in einem Trekkingladen gekauft. Fred, haben Sie schon mal so etwas gesehen?«
    »Ja, an dem Abend, als Ann starb. Der Haken lag am Fuß der Klippe auf dem Boden.«
    »Wann genau haben Sie ihn entdeckt?«
    »Nachdem wir runtergelaufen waren, um nach Anns Leiche zu suchen. – Als wir sie nicht fanden und ich zum Wagen zurückging, um die Polizei zu benachrichtigen, sah ich ihn zwischen den Felsen am Flußufer.«
    »Haben Sie ihn aufgehoben?« fragte John.
    »Für einen Augenblick, ja«, erklärte Fred. »Aber dann hab’ ich ihn wieder dahin zurückgelegt, wo ich ihn gefunden hatte.«
    »Haben die andern Sie dabei beobachtet?«
    »Chad war schon flußabwärts verschwunden; Paul und Sharon haben gesehen, wie ich mich bückte, aber ich habe ihnen nicht erzählt, was ich gefunden hatte.«
    »Also haben Sie den Haken einfach dort liegenlassen?«
    »Ja«, antwortete Fred.
    »Aber als sie mit den Polizisten wiederkamen, fiel ihnen ein, daß es vielleicht wichtig sein könnte?«
    »Ja.«
    »Haben Sie diese Sache der Polizei gegenüber erwähnt?« fragte John.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich wollte ihnen davon erzählen, als wir ankamen, aber der Haken war verschwunden.«
    »Und warum haben Sie auch dann noch nichts gesagt?«
    »Ich war mir nicht sicher, ob ich am richtigen Ort danach gesucht hatte. Ich wäre nie darauf gekommen, daß irgendjemand ihn während meiner Abwesenheit fortgenommen haben könnte. Später hab’ ich Paul danach gefragt, aber er sagte, er hätte ihn nicht

Weitere Kostenlose Bücher