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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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ist auf der Lichtung aufgetaucht, wo die Bande mit dem Hummer angehalten hat. Lässig wie nur was kam sie aus dem Wald rausspaziert. Wie wahrscheinlich ist so was?«
    »Willst du damit sagen, dass sie aus einem anderen Grund dort war?«
    »So was wie Zufall gibt es nicht. Meinst du, jemand fährt einfach so ohne besonderen Grund diese Forststraße rauf? Vergiss es.«
    »Moment, meinst du, sie hat dort gelauert?«
    »Warum ist sie denn überhaupt hier rausgefahren, mitten in die Pampa? Hat sie euch das erzählt?«
    Peytons Magen zog sich zu einem Knoten zusammen. »Nein, sie hat nichts erzählt.«
    »Eben.« Er wirkte beunruhigt. »Das ist ganz schlecht.«
    »Was denkst du?«
    Er rieb sich über den Hals. »Erst möchte ich wissen, ob du mir vertraust.«
    »Glaubst du, Jo arbeitet mit den Leuten zusammen, die uns entführt haben?«
    »Warum sollten sonst zwei Gruppen an diesem abgelegenen Ort aufeinanderstoßen?«
    Sie fühlte sich, als hätte man sie durch eine Mangel gedreht. »O mein Gott.«
    »Wo sind Autumn und die anderen?« Er lächelte. »Ich meine, wo sind sie in Wirklichkeit hin?«
    Sie spürte, wie sie rot anlief. »Du hast gehört, was ich dem Entführer erzählt habe?«
    »Wirklich schlau von dir.« Das Lächeln wurde breiter. »Ziemlich schlagfertig, dass du ihm diesen Quatsch aufgetischt hast. Und mutig.«
    Er hatte wirklich ein strahlendes Lächeln. Peyton fühlte sich so davon ermutigt, dass sie es erwiderte. »Sie sind fluss aufwärts gegangen. Sie haben ein Pferd und wollen einen Weg hoch zur Straße finden. Du weißt schon, damit sie Handyempfang haben und die Polizei anrufen können.«
    »Das hat euch Jo zumindest weisgemacht.«
    »O Gott. Was machen wir jetzt?«
    »Wir müssen deine Freunde warnen. Komm.«
    Er winkte sie an der Leiche vorbei. Im Vorbeigehen nahm er die Waffe des Mannes an sich und schleuderte sie weit hinaus, ins Wasser. Dann liefen sie am Hang entlang durch die Bäume, parallel zum tobenden Fluss.
    Auf einmal war ihr ganz warm. »Danke, dass du mir geholfen hast.«
    »Das würde doch jeder Mann machen.« Wieder blitzte sein Lächeln auf. »Für eine hübsche Lady.«
    »Dieser Typ – der Tote – was wollte der eigentlich?«
    »Gute Frage. Autumns Familie hat Kohle, das weiß ich, aber was ist mit euch anderen?«
    »Dustins Leute haben auch Geld.«
    Er schaute sie an. »Und was ist mit dir, hübsche Lady?«
    »Mein Dad ist Börsenmakler.«
    »Superreich?«
    »Eher nicht.« Sie stolperte. Vom Laufen war sie völlig außer Atem.
    Kyle ergriff sie am Handgelenk und stützte sie, bis sie wieder das Gleichgewicht fand. Seine Augen hingen an ihrem Gesicht. Sie kannte diesen Blick. Er war von ihr bezaubert.
    »Wie weit flussaufwärts sind die anderen?«, wollte er wissen.
    »Wir sind eine Weile gelaufen – ich weiß auch nicht, vielleicht zwanzig Minuten.«
    Mit brodelnden Schaumkronen rauschten unter ihnen die Stromschnellen vorbei. Vor ihnen hing ein tiefer Ast herunter. Kyle drückte ihn mit der rechten Hand zur Seite. Die Pistole schimmerte im Mondschein.
    Sie dachte: Zum Glück hatte er die Waffe. Und dann dachte sie: Wo hat er sie gefunden?

45
    Langsam schoben sich Gabe und Jo am Flussufer entlang. Wie weiße Wolken schwebte ihr Atem durch die Luft. Der Himmel war klar und unglaublich nah, die Sterne glitzerten überwältigend wie eine Kaskade aus Funken. Doch die Tem peratur sank immer weiter. Der Wind fuhr ihr bis in die Knochen.
    Gabe hob die Hand. Stopp.
    Behutsam trat sie vor. Vorn am Ufer des reißenden Stroms, in den sich der Fluss verwandelt hatte, erblickte sie, was Gabes Aufmerksamkeit geweckt hatte.
    Gabe kauerte sich hin, das Jagdmesser tief an der Seite. Jo schob sich dicht hinter ihn. Nach einem ausgiebigen Blick auf den Klumpen am Hang war sie sich sicher: Dort lag die Leiche eines Mannes.
    Eine unendlich lange halbe Minute lang blieb Gabe völlig reglos. Er und Jo konnten das Hemd des Mannes erkennen, das dunkel und nass glänzte. Sonst hörten und sahen sie nichts. Schließlich richtete sich Gabe auf und lief hinüber.
    Er kniete sich hin und legte dem Mann zwei Finger auf den Hals. »Tot. Erschossen.«
    Jo sah genauer hin. Der Mann hatte am Rücken eine Eintrittswunde. Nirgends eine Austrittsstelle. Nur dieses Loch. »Wurde nicht mit einer großkalibrigen Schrotflinte getötet, das steht fest. Das war eine Faustfeuerwaffe.«
    Langsam ließ Gabe den Blick in alle Richtungen schweifen. »Kyle.«
    »Wo hat er die Waffe her? Und wer ist das?« Kaum hatte sie die

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