Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
Vom Netzwerk:
Tränen aus den Augen. Sie musste sich zusammenreißen, um sich nicht in die Hose zu machen.
    Mit klappernden Zähnen sagte sie: »Sie sind über den Fluss und drüben aus der Schlucht gestiegen. Nach Westen. Da ist eine Ranch.«
    »Wie weit weg?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Dein Wert rutscht schon wieder in den Keller.«
    »Ein Kilometer vielleicht.« Sie deutete über den Fluss, im Neunziggradwinkel zu der Richtung, die sie tatsächlich eingeschlagen hatten. »Und sie sind langsam. Sie können sie noch einholen.«
    Verdammt, warum hatte sie das gesagt? Weshalb hatte sie ihm zu verstehen gegeben, dass er die Gruppe allein stellen konnte? Sie hätte … »Ich kann Sie führen.«
    Plötzlich grinste er breit. »Vom Verhandeln verstehst du nicht viel, oder? Du verstehst nur was vom Aufgeben. Zu spät, dumme Kuh.«
    Ihre Beine knickten ein. »Nein, bitte. Ich …«
    Der Schuss war nicht laut. Nur schockierend nah. Der Schlag fühlte sich erstaunlich schwach an. Peyton sackte zusammen und stürzte unter dem kleinen Mann auf die kalte Erde. Sie spürte warmes Blut. Sehr viel Blut.
    Der Schmerz in ihrem Schlüsselbein war furchtbar. Sie war auf dem Rücken gelandet, und er lag auf ihr. Sein Atem streifte sie als langer, kranker Luftzug. O Gott.
    Sein Blut strömte über sie.
    Mit Händen und Füßen strampelnd, schob sie ihn von sich. Er rutschte in den Dreck, und seine schwarze Wind jacke glänzte dunkel und nass. In der Luft hing ein scharfer, beißender Geruch.
    Die Kugel hatte nicht sie getroffen, sondern ihn. Sie trat nach dem Mann und stieß ihn weg, bis sie sich zappelnd von ihm lösen konnte.
    Verzweifelt blickte sie sich um. »Wer ist da?«
    Ein anderer Mann löste sich aus dem Schatten. Die Pistole in seiner Hand schimmerte im Mondschein.
    »Steh auf«, sagte Kyle.
    Peyton glotzte ihn an. »Du hast ihn erschossen.«
    »Und ob. Er wollte dich umbringen.«
    »Tu mir nichts.«
    In seinen Augen blitzte ein wahnsinniges Funkeln auf. »Warum sollte ich dir was tun?«
    »Bitte nicht. Ich geb dir alles, was du willst.«
    Trotz des eisigen Windes blinzelte er nicht. Irgendwas an seinen Augen war anders.
    Bedächtig steckte er die Waffe in die Tasche. »Du musst mir nichts geben. Verrat mir einfach, warum du solche Angst hast.«
    Ihr Blick huschte zu dem Toten. Angeekelt schloss sie die Augen. Kyle hat mich gerettet. »Wo warst du denn?«
    »Ich hab nach einem Fluchtweg gesucht. Wo ist Dustin? Ist er zurückgekommen?«
    Sie erstarrte. »Was soll das heißen?«
    »Wir wurden getrennt. Er ist losgestürmt, weil er dachte, er sieht Lichter hinter dem Wald.« Kyle streckte die Hand aus. »Komm, ich helf dir auf. Wir müssen hier verschwinden.«
    »Kyle, Dustin ist tot.«
    »Was?«
    »Jo sagt, dass Dustin erschossen wurde.«
    »O mein Gott.« Er drückte die Hand an die Schläfe. »Das kann doch nicht sein. War es Von?«
    Sie zögerte. Wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Wieder schielte sie zu der Leiche.
    Vorsichtig nahm sie Kyles Hand.
    Er zog sie hoch. »Du zitterst ja.«
    »Jo dachte, dass du …«
    »Was?« Seine Stimme klang sanft.
    »Sie hat gesagt, dass du ihn erschossen hast.«
    Er fuhr zurück. »Ich?«
    Peyton nickte. Ihr Atem dampfte in der Luft.
    Kyle riss die Hände hoch. »Das ist doch total verrückt. Dustin? Ich soll Dustin erschossen haben? Warum denn, um alles in der Welt?«
    »Sie hat es gesagt.«
    Diesmal legte er beide Hände an die Schläfen, als hätte er Mühe, die Anschuldigung zu verdauen. »Jo behauptet, sie hat gesehen, wie ich ihn erschossen habe?«
    »Nein, sie hat gesagt …« Was hatte Jo eigentlich gesagt? »Sie hat seine Leiche entdeckt. Und die von einem Rancher.«
    »Du hast also nur ihr Wort dafür, dass das alles tatsächlich passiert ist. Niemand hat es mit eigenen Augen gesehen. Vielleicht ist Dustin verletzt und irrt irgendwo herum. Oder er versucht zu fliehen.«
    »Warum sollte Jo …« Das war doch völlig sinnlos. Sie fror und hatte Angst. Und sie war total verwirrt.
    Aber Kyle blieb ganz ruhig. »Was weißt du eigentlich über Jo?«
    »Sie ist Ärztin.«
    »Sagt sie. Hast du Beweise dafür?«
    »Sie …« Peyton überlegte angestrengt. »Sie hat Noahs Bein eingerichtet.«
    »Wirklich?«
    Peyton wurde auf einmal flau. »Eigentlich war es Gabe.«
    Wachsam blickte Kyle um sich. Er nahm sie am Ellbogen und führte sie tiefer in die Bäume, heraus aus dem Mondlicht. »Woher willst du wissen, dass sie die ist, als die sie sich ausgibt?«
    »Wer sollte sie denn sonst sein?«
    »Sie

Weitere Kostenlose Bücher