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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Zeitbombe. Krank und gestört. Das hat er schon früher bewiesen. Und jetzt noch einmal. Du darfst ihn nicht unterschätzen.« Sie ging zurück zum Volvo. »Ich fahr die Straße hoch. Unsere Autos sollten ein Stück weit auseinanderstehen. Dann können wir jedem den Weg abschneiden, der aus der Schlucht hochklettert.« Sie blickte zurück. »Und wir müssen endlich das Heft in die Hand nehmen. Tu was, Dane. Du sitzt doch in einem verdammten Polizeiwagen. Also benutz ihn auch.«
    Sie sprang in den Volvo und schoss die Straße hinauf, dass der Splitt nur so spritzte.
    P eyton suchte den Boden nach dem Armband ab, aber da waren überall nur blöde Kiefernzapfen, Steine und Wurzeln. Ihre Zähne klapperten. Die Kälte machte sie wütend. Ihr brummte der Schädel, und ihr Mund war ganz ausgetrocknet. Blöde Berge. Blöder Dustin, der den Champagner geöffnet und ihr in der Limousine die Flasche aufgedrängt hatte.
    Ihre Brust hob und senkte sich. Tränenerstickt atmete sie aus.
    Dustin war tot. Grier war tot. Noah war verletzt. Dieser Rettungsspringer Gabe Quintana war ein roher Kerl. Das mit dem Armband hätte er nie verstanden. Wenn sie ihn gebeten hätte, hätte er ihr bestimmt verboten zurückzulaufen. Ihr war gar nichts anderes übriggeblieben, als sich heimlich davonzustehlen, allein.
    Oben am Himmel zuckte ein Licht auf, so kurz, dass sie es zuerst für einen Blitz hielt. Aber es folgte kein Donner. Dann kam erneut das Licht. Blau, weiß, rot fegte es über die Bergwand. Mit einem scharfen Atemzug wechselte sie die Richtung und kämpfte sich die Steigung hinauf, auf das Licht zu.
    Ein Streifenwagen. Ihr Herz hämmerte wie wild. Ihr Mund war jetzt so trocken, dass sie nicht einmal mehr schlucken konnte. Da oben war die Polizei. Endlich war es vorbei mit diesem Albtraum, sie musste es nur noch irgendwie hinauf zur Straße schaffen. Mit Klauen und Zähnen. Sie rutschte auf einem glitschigen Stück Moos aus und fiel auf die Knie. Taumelnd rappelte sie sich hoch und wischte sich die Hände an ihrem Shirt ab.
    »Hilfe«, krächzte sie.
    Das Polizeiauto war wirklich da, direkt über ihr. Wie Engelsflügel fegten die Lichtstrahlen durch die Baumstämme.
    »Helft mir.«
    Ihr Ruf war nur ein schwaches Piepsen. Ächzend torkelte sie den Hang hinauf. Das Licht wurde heller. Sie glaubte, das Rauschen eines Funkgeräts zu hören.
    »Hey, Hilfe! «
    Sie stürmte durch eine Lücke zwischen den Bäumen. Einen Moment lang hatte sie einen völlig ungehinderten Blick bis zur Straße weit über ihr. Am Rand des Abhangs parkte mit rotierenden Engelslichtern ein schwarz-weißer Streifenwagen.
    »Helft mir.«
    Flügelschlagend jagte ein Vogel an ihr vorbei. Sie zuckte zusammen. »Scheiße.«
    Mit eingezogenem Kopf drehte sie sich um und erhaschte noch einen Blick auf die Eule, die durch die Bäume glitt.
    Hektisch fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar, um sich zu vergewissern, dass ihr das dreckige Vieh nicht auf den Kopf gekackt hatte. Ihre Finger brannten vor Kälte. Das Haar war ganz feucht und verklebt vom Regen. Ihre Nase lief. Nachdem sie sie kurz abgewischt hatte, wandte sie sich wieder zurück.
    Plötzlich stand ein Mann vor ihr.
    Ein kleiner Mann in Schwarz mit einer Windjacke von Edge Adventures. Im Dunkel war sein Gesicht nicht zu erkennen.
    Aus ihrer Kehle stieg ein Wimmern. Seine Hand schoss nach vorn. Klatsch , ihr Gesicht brannte, und ihr Kopf ruckte zur Seite.
    Dann packte er sie am Sweatshirt, drückte ihr eine Waffe unters Kinn und riss sie an sich. »Wenn du einen Mucks machst, knall ich dich ab.«
    Die Pistole bohrte sich kalt in ihre Haut. Das Gesicht des Mannes war direkt vor ihrem. Er hatte schmale Augen und roch nach Schweiß. Das war einer der Entführer, sie erkannte ihn vom Candlestick Point wieder, obwohl er dort eine Maske getragen hatte.
    Aus dem Walkie-Talkie, das er ans Ohr hob, drang ein Krächzen, und ihr wurde klar, dass es das Geräusch von vorhin war, das sie für ein Polizeifunkgerät gehalten hatte.
    Er drückte auf einen Knopf. »Hab eine.«
    Kurz darauf kam die Rückfrage. »Wen?«
    »Peyton Mackie.«
    Aus dem Walkie-Talkie: »Wo sind die anderen?«
    Der Mann mit der Pistole beugte sich noch näher. »Wo sind die anderen?«
    Sie wimmerte.
    »Du selbst bist nicht wertvoll«, zischte er. »Wertvoll bist du nur, wenn du mir Informationen zu bieten hast. Und je länger du mich warten lässt, desto mehr schrumpft dein Wert auf null.«
    Hektisch atmete sie die kalte Luft ein und blinzelte sich brennende

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