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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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nicht hören. Schade.«
    Erneut schoss die Zunge aus dem Maul. Die Schlange wollte offenbar fliehen.
    »Uh, jetzt ist sie aber stinkwütend.« Er grinste auf die Schlange hinab, schüttelte sie und gab ein lautes Zischen von sich. Dann ließ er sie auf Peytons Gesicht fallen.
    Die Schlange wand sich und schlitterte herum. Schneller als ein Stromschlag stieß sie zu und bohrte Peyton die Zähne in den Arm.
    Mit dem Schock durchfuhr sie ein neuer Schmerz.
    Kyle zog die Hand von ihrem Mund, schnappte sich die Schlange und stopfte sie zurück in den Beutel. Dann griff er nach dem Walkie-Talkie und drückte den Sprechknopf.
    Ohne ein Wort hielt er ihr das Walkie-Talkie vor den Mund, während ihre Schreie durch die Nacht hallten.

46
    Die Schreie kamen von oben aus der Dunkelheit. Jo fuhr herum. Sofort trat Gabe vor sie. In der linken Hand hielt er den Knüppel, in der rechten das Jagdmesser.
    »Peyton«, flüsterte Jo.
    Es war ein hemmungsloses Kreischen, das sich nicht da rum scherte, ob es Feinde anlockte. Jenseits von Verzweiflung.
    Und es bewegte sich.
    »Sie läuft.«
    Die Schreie strebten in die Richtung, wo Jo und Gabe die Gruppe um Autumn zurückgelassen hatten.
    »Komm.« Gabe wandte sich um und hetzte zurück.
    Jo zögerte, den Blick auf den Toten gerichtet. Sie bemerkte das Walkie-Talkie, das aus seiner Jackentasche lugte. Einem Impuls folgend, nahm sie es an sich, dann folgte sie Gabe, der dem Kreischen nachjagte, in der Hoffnung, Peyton abzufangen. Sicher dachte Gabe das Gleiche wie sie: Wenn Peyton so laut schrie, zog sie bestimmt alle Leute hier auf dem Berg an.
    Und dummerweise waren das keine Rettungskräfte hier auf dem Berg.
    A ls Autumn die Schreie hörte, fuhr sie mit dem geschnitzten Speer in der Hand herum.
    Der Hengst hob den Kopf ins Mondlicht. Sein Zaumzeug klickte. Das Kreischen wurde lauter.
    »Das ist Peyton«, sagte Noah.
    Sie hörten Keuchen, Ächzen, Hände, die Äste beiseite stießen.
    Plötzlich brach sie aus den Bäumen hervor und taumelte in Autumns Arme. »Hilfe.«
    Ihr Blick war panisch. Dann riss sie den Kopf zurück und sackte zusammen.
    Autumn warf sich neben ihr zu Boden. »Was hast du?«
    Wie aus dem Nichts stand Kyle vor ihnen. »Nichts Besonderes.«
    J o kämpfte sich den Berg hinauf. »Wir müssen uns beeilen.«
    Gabe rannte, ließ sie aber nicht hinter sich. Voller Sorge erkannte sie, wie abgehackt sein Atem klang.
    Sie drängten durchs Unterholz und erreichten schließlich die Lichtung über dem Flussufer, wo sie die anderen zurückgelassen hatten. Keine Spur von Autumn, dem Pferd, Lark und Noah.
    Aber Jo bemerkte eine Gestalt in einer schmutzigen himbeerfarbenen Trainingshose. Wie eine Betende kniete Peyton mitten auf der Lichtung, abwechselnd kreischend und schluchzend.
    Sie hob den Kopf. »Hilfe.«
    Sie liefen zu ihr. Gabe warf Jo den Knüppel zu und schaltete die Taschenlampe ein. Peytons Brust hob und senkte sich. In ihren Augen war ein irres Flackern. Das Sweatshirt war ihr heruntergerissen worden. Aus zwei punktartigen Wunden am Bizeps lief ihr Blut über den rechten Arm.
    Jo versuchte, sie festzuhalten. »Nicht bewegen.«
    »Sie hat mich gebissen«, schrie sie.
    »Eine Schlange? Eine Klapperschlange?«
    Peyton nickte hektisch.
    »Setz dich hin«, forderte Gabe. »Ganz ruhig.«
    »Helft mir«, wimmerte Peyton. »Ich will nicht sterben.«
    »Das will niemand. Also sei ruhig und halt still.«
    Jo drückte ihr die Schultern. »Schau mich an, Peyton.«
    »Hat mich gebissen.« Peyton schloss die Augen, lehnte sich zurück und schrie den Himmel an.
    Jo schüttelte sie. »Hör auf damit. Sofort.«
    Peyton schluchzte weiter. Gabes Gesicht war angespannt vor Frustration.
    Jo zog Peyton fest an sich und drückte den Kopf des Mädchens an ihre Brust. Mit ruhiger Stimme sprach sie ihr ins Ohr. »Je mehr du schreist, desto heftiger pumpt dein Herz und desto schlimmer ist die Wirkung des Gifts. Also sei still.«
    Es funktionierte wie eine Ohrfeige. Peytons Kopf ruckte nach oben.
    Gabe deutete auf den Boden. »Setz dich hin. Mach schon, schnell.«
    Wacklig ließ sich Peyton nieder. »Er …« Schniefend unterdrückte sie ein Schluchzen. »Er hat mich festgehalten. Und sie aus dem Sack gelassen.«
    »Kyle hat das getan?« Jo schaute Gabe an und las in seinen Augen.
    Zu spät. Peytons Schreie hatten die Gangster alarmiert. Sie war wie ein Leuchtturm im Dunkeln.
    »Sie werden kommen«, sagte er. »Bald.«
    »Nein«, erwiderte Peyton. »Sie sind schon weg. Kyle hat die anderen

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