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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gut?«
    »Nein. Die Konzentration kann zu starken Gewebeschäden führen.«
    Nekrose. Absterben von Gewebe. Muskeln und Knochen konnten sich buchstäblich auflösen. Das hatte Jo in der Notaufnahme erlebt. Und Peytons Zustand war ohnehin schon bedrohlich. Die Bisswunde war rot und blau verfärbt und bereits stark geschwollen. Und sie schnaufte angestrengt.
    »Es brennt so furchtbar.« Sie kratzte sich am Bauch und an den Beinen. »Und überall juckt es.«
    Rasselnd rang sie nach Atem. Im Schein der Taschenlampe bemerkte Jo, dass sie rot angelaufen war.
    »Muss …« Plötzlich konnte sie kaum noch flüstern. »Aufstehen.«
    Ihre Augen wurden groß. Sie riss den Mund auf und schnappte nach Luft. Nur ein Kratzen war zu hören. Und länger dauerte es nicht. Sie krallte nach ihrem Hals. Ihre Augen verdrehten sich nach hinten, und sie sackte auf den Boden.
    »Sie bekommt keine Luft«, stellte Jo fest.
    »Flach hinlegen«, sagte Gabe. »Atemwege frei.«
    Kaum war sie auf dem Boden ausgestreckt, hob er ihr Kinn und schob das Gesicht ganz nah an ihre Lippen, um zu prüfen, ob sie atmete. In Jo brandete Panik hoch. Sie verstand nicht, was passiert war.
    Sie hatte Peyton versprochen, dass sie überleben würde. Und so war es tatsächlich bei den meisten Menschen, die von einer Klapperschlange gebissen wurden. Aber jetzt lag Peyton bewusstlos da, schlaff, die Brust reglos.
    Sie verstand es nicht, aber es war passiert. Peyton atmete nicht mehr.

47
    Tang steuerte ihren kessen Honda Civic in die Parkgarage des Polizeipräsidiums, und Evan folgte in ihrem Mustang. Das ausladende Gebäude nahm einen ganzen Straßenblock ein. Es war groß wie ein Ozeandampfer und blitzte weiß im Licht der Straßenlampen.
    Das Morddezernat war wie ausgestorben, nur eine Rumpfmannschaft war zum Nachtdienst eingeteilt. Neonlicht tauchte das Büro in kalten Glanz. Tang griff nach ihrem Tischtele fon und rief das Sheriff’s Office von Tuolumne County an.
    Aus dem Lautsprecher drang die gequälte Stimme des Sheriffs. »Hallo, Lieutenant. Ja, wir haben Deputy Gilbert losgeschickt, um der Sache nachzugehen. Er hat den Tacoma Pick-up gefunden.«
    Evan machte unwillkürlich einen Schritt auf den Schreibtisch zu.
    »Und Dr. Beckett? Mr. Quintana?«, fragte Tang nach.
    »Keine Spur von ihnen.«
    Tangs Gesicht spannte sich an. Blind starrte sie durch das Telefon. Dann hatte sie sich wieder im Griff. »Können Sie mich mit Deputy Gilbert verbinden?«
    Der Sheriff zögerte. »Er meldet sich nicht über Funk. Ich kann ihn nicht erreichen.«
    Tang sank auf ihren Stuhl. »Sie haben den Kontakt ver loren?«
    »Ein anderer Streifenwagen ist unterwegs zu Rons letztem bekannten Standort, aber er ist noch sechzig Kilometer entfernt, und es herrschen schlechte Wetterbedingungen.«
    Tang überlegte kurz. »Wie hat Deputy Gilbert den Ort beschrieben, wo er den Tacoma entdeckt hat?«
    »Der Pick-up war beim Ausgangspunkt des Fußwegs zur Mine abgestellt. Mit offener Fahrertür und laufendem Motor.«
    Nervös rieb sich Evan über die Stirn. Das konnte einfach nichts Gutes bedeuten.
    Sie beugte sich vor. »Hier Evan Delaney. Ich bin diejenige, die Deputy Gilbert die Informationen über den Standort gegeben hat. Hat er das Gelände erforscht? Den Fußweg zur Mine?«
    In diesem Moment klingelte Tangs Handy. Sie trat beiseite und meldete sich.
    Der Sheriff antwortete: »Wenn Ron den Fußweg hochgestiegen ist, dann hat er das zumindest nicht erwähnt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er so viel Zeit hatte.«
    Evan spürte ein leises Ziehen im Magen. »Zeit?«
    »Ein Auto ist die Forststraße raufgefahren. Er hat es angehalten, um rauszufinden, ob die Leute was gesehen hatten. Per Funk hat er gemeldet, dass es ein neuerer Volvo-Geländewagen ist.«
    Tang beendete ihr Gespräch, doch unmittelbar darauf klingelte das Handy erneut. Sie meldete sich und ging nach kurzer Unterredung wieder aus der Leitung. Als sie sich wieder an den Sheriff wandte, war ihre Stimme erfüllt von Sorge. »Hat der Deputy das Nummernschild des Volvos notiert?«
    »Die Armaturenkamera hat es gefilmt und weiterge schickt.« Der Sheriff las das Kennzeichen vor. »Ist auf ein Unternehmen zugelassen. Ragnarok.«
    Am liebsten hätte Evan den Sheriff durchs Telefon gezogen und ihn geküsst.
    Sichtlich angespannt beugte sich Tang vor. »Hören Sie. Gerade hab ich mit den Leuten vom Bayview-Revier geredet. Sie haben gestern Nachmittag einen Anruf von einer Frau bekommen, die am Candlestick Point einen

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