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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Spaziergang gemacht hat. Sie wollte einen ›zwielichtigen Vorfall‹ am Strand melden.«
    Evan drehte sich zu ihr um. »Was heißt das?«
    »Sie hat es so beschrieben. Eine Gruppe schicker junger Leute kommt in einer Limousine angerollt und trinkt Champagner. Ein paar Minuten später taucht ein Schnellboot auf, und sie werden von Bewaffneten mit Skimasken zusammengetrieben.«
    »Was?«, entfuhr es dem Sheriff.
    »Aber dann hat eine der jungen Frauen der Zeugin erklärt, dass alles nur ein Spiel ist. Eine Party. Und eine Bewaffnete hat ihr sogar eine Visitenkarte gegeben.«
    »Lass mich raten.« Evan tippte sich auf die Nase. »Edge Adventures.«
    Tang zielte mit dem Finger auf sie wie mit einer Pistole. »Volltreffer.«
    »Und was weiter?«
    »Die Bewaffnete konnte die Zeugin nicht ganz besänftigen. Als ein Teil der jungen Leute mit dem Schnellboot weggedüst ist, hat sie schnell die Kennzeichen von zwei Autos aufgeschrieben: von einer großen Stretchlimousine und von einem schwarzen Volvo-Geländewagen, die gleich danach weggefahren sind. Dann hat sie die Polizei angerufen, um den Vorfall zu melden. Sie fand das Ganze einfach verdächtig.«
    »War es derselbe Volvo?«, fragte der Sheriff.
    »Ja.«
    »Verdammt.«
    Evan hielt sich zurück.
    Tang war zugleich voller Energie und blass vor Sorge. »Aber jetzt kommt der Clou. Die Leute vom Bayview-Revier haben der Anruferin versichert, dass alles in Ordnung ist. Edge Adventures hat die Polizei vor zwei Tagen informiert, dass ein ›Reality-Spiel‹ geplant ist.«
    Evan mischte sich ein. »Soll das jetzt heißen, dass alles paletti ist? Der Volvo, das Rollenspiel – alles sauber?«
    »Nein. Die Firma Edge Adventures besitzt keinen Volvo.« Tang zögerte kurz. »Und der zweite Anruf gerade war von Terry Coates’ Freundin. Sie hat mir die Liste von Spielleitern für dieses Wochenende durchgegeben. Keine einzige Frau dabei.«
    Bei Evan schrillten alle Alarmglocken. Das Ganze ist doch oberfaul. »Noch was anderes, Sheriff. Ragnarok, das Unternehmen, dem der Volvo gehört – die Nummer der Firma stand in dem Handy, das Jo in der Nähe der verlassenen Mine gefunden hat.«
    Nach einer Weile brach der Sheriff das dröhnende Schwei gen. »Wir müssen unbedingt diesen Geländewagen auf spüren.«
    »Sie müssen eine Straßensperre aufbauen«, forderte Tang.
    »Das sehe ich genauso, Lieutenant.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Evan öffnete den Mund, dann zögerte sie. »Ich hoffe, Deputy Gilbert taucht wohlbehalten wieder auf.«
    »Da schließe ich mich an«, ergänzte Tang. »Viel Glück.«
    Sie legte auf und sprach erst nach einer längeren Pause wieder. »Coates’ Freundin hatte noch eine weitere Information. Die Kundin von Edge Adventures an diesem Wochenende ist eine junge Frau namens Autumn Reiniger.«
    »Die, die ihren einundzwanzigsten Geburtstag feiert?« In Evans Gehirn tickten die Rädchen. »Ausgezeichnet. Das passt perfekt.«
    Tang telefonierte mit einem Polizeibeamten im Dienst. Sie bat ihn, so viel wie nur möglich über Autumn Reiniger herauszufinden. Nach dem Ende des Gesprächs schloss sie die Augen und kniff sich in den Nasenrücken.
    »Du wirkst nicht besonders aufgeregt«, sagte Evan. »Was ist denn?«
    »Der Deputy von Tuolumne County. Schlimme Sache. Sieht nicht nach einem glücklichen Ende aus.«
    »Warum bist du da so pessimistisch?«
    »Deputy Gilbert hat Jos Pick-up gefunden, verlassen, mit offener Fahrertür und laufendem Motor. Und unmittelbar nachdem dieser rätselhafte Volvo auf der Szene auftaucht, verschwindet er spurlos. Bestimmt kein Grund für Jubelarien.«
    »Dem Sheriff hast du doch Mut zugesprochen, und bei dir solltest du es genauso machen.«
    Tangs Augenbrauen zuckten nach oben. »Soll das ein Witz sein? Weißt du, wer das am Telefon war? Sheriff Walt Gilbert. Der Vater von Deputy Ron Gilbert.«

48
    Hingestreckt lag Peyton auf der kalten Erde, die Augen halb geöffnet, das Gesicht schlaff. Ihre Brust bewegte sich nicht. Gabe kniete sich neben sie. Wie Flammen zuckten Gefühle über sein Gesicht. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    Jo bekam selbst kaum noch Luft vor Wut und Fassungslosigkeit. Es tat weh, wenn ein Patient starb. Und wenn er jung war, konnte die Erfahrung wirklich niederschmetternd sein. Ärzte, Sanitäter, Feuerwehrleute, Rettungskräfte – sie alle mussten mit solchen Erlebnissen zurande kommen. Und wenn es geschah, fühlte es sich nicht an wie ein Schlag, son dern wie ein Abgrund, der alles

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