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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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des Hummer war unter ihrem Rücken. Sie lag auf Scherben von Sicherheitsglas. Als sie den Kopf drehte, knirschte es wie von zerbrochenen Flaschen in einem Sammelcontainer. Dann drangen allmählich andere Geräusche in ihren pochenden Kopf vor. Ein leises Greinen wie von einem verletzten Tier.
    Heiße Angst durchzuckte sie. »Gabe?«
    Mein Gott, das Dach der Limousine drückte hart gegen ihren Rücken, aber der Boden war nur knapp über ihrem Kopf. Bei dem tiefen Sturz in die Schlucht war der Hummer zusammengequetscht worden, als hätte ein riesiger Kiefer zugebissen. Bei der Vorstellung schnürte es ihr die Brust zusammen.
    Vorsichtig hob sie die Hände und presste gegen den Boden des Wagens. Es war, als wäre sie eingemauert. Sie unterdrückte einen Schrei. Sie musste hier raus. Wo war Gabe?
    »Quintana!«
    Auf der anderen Seite, hinter den wirbelnden Staubpartikeln bewegte sich etwas. »Jo.«
    »Gabe …« Erleichterung und überwältigende Angst verschlangen den Rest ihrer Worte.
    Sie mussten sich aus dem Wagen befreien, sonst wurden sie zermalmt. »Weg hier.«
    Ihre Stimme war heiß vor Panik. Sie hustete, um nicht in Tränen auszubrechen. Wo waren die anderen? Waren sie unverletzt geblieben?
    Sie hatte bestimmt ein Dutzend Prellungen und Schnittwunden, ihr Schädel brummte, und ihre Muskeln waren ver spannt, als hätte sie versucht, aus dem Stand eine halbe Tonne zu stemmen. Sie hatte den Schultergurt so fest umklammert, dass sie fast am ganzen Körper Krämpfe hatte. Hastig tastete sie nach dem Verschluss und drückte. Er löste sich.
    Sie versuchte sich zu drehen und schlug sich den Kopf am Dach – dem Boden – des Hummer an. In ihren Augen brannte Staub.
    Hinter ihr ging das Greinen jetzt in Husten über. Wie eine Fallschirmspringerin, die sich in ihrem Geschirr verheddert hat, hing Autumn in ihrem Gurt. Ihre Knie scharrten über das Dach der zertrümmerten Limousine unter ihr. Sie war bei Bewusstsein und hatte die Augen weit aufgerissen. Sie schnallte sich ab.
    »Raus hier, schnell.« Es fehlte nicht viel, und Jo hätte es herausgekreischt.
    Um sie herum waren die anderen verstreut. Lark hatte ihren Gurt schon gelöst und kroch auf Jo zu. Peyton lag quer und mit dem Gesicht nach unten da. Sie weinte. Ihre Lunge schien also bestens zu funktionieren. Ihr Haar hatte blutrote Streifen.
    Die Luft fühlte sich an wie elektrisch aufgeladen. Sie kitzelte Jos Haut wie eine Million kleiner Nadeln. Es war nicht die Erde, die durch die zerbrochenen Fenster eingedrungen war, nicht der talgähnliche Staub aus dem Airbag und auch nicht die winzigen Glassplitter, die durch das Fahrzeug wehten, sondern schiere, höllische Energie. Jo drehte sich auf den Bauch und suchte nach der Tür. Sie war einen guten Meter entfernt und völlig zusammengestaucht. Ein Wimmern drang aus ihrem Mund.
    Dann fing sie an zu zittern. In ihrem Kopf toste es. Das Licht wurde gelb und kalt. Es roch nach Zementstaub, nach dem Knirschen von tonnenschwerem Straßenbeton, der auf das Auto ihres Vaters presste. Alles drehte sich, verdunkelte sich, zersplitterte.
    Sie musste hier raus.
    Bevor die oberste Fahrbahn des Cypress Viaduct vollständig einstürzte und sie zusammen mit ihrem Dad, ihrem Bruder und ihrer kleinen Schwester in dem alten Auto zermalmte.
    Alles umwölkte sich, als hätte die Tonnenlast nun auch die Sonne verdeckt. Grau, braun, dunkel. Rauch. Sie würgte vom Gestank nach Benzin und brennenden Reifen. Wild strampelnd kroch sie vorwärts, ohne auf die Scherben zu achten. Sie musste zur Tür, bevor ein Nachbeben kam und der gesamte zweistöckige Abschnitt des Highways nach unten krachte.
    »Wir müssen raus, schnell.«
    »Jo, nein.«
    »Sofort, los. «
    Eine Hand packte sie an der Schulter. Jaulend stieß sie sie weg und robbte zu der dunklen Tür. Die Hand fuhr über ihre Schulter und zog sie zurück.
    »Jo, bleib da.« Gabe hielt sie mit eisernem Griff fest. »Warte.«
    Sie war kurz davor zu hyperventilieren. Dann wälzte sie sich herum, vergrub das Gesicht an seiner Brust und zwang sich, ruhig zu atmen.
    Verdammt.
    Allmählich klärte sich ihr Blick. Sie war nicht im Auto ihres Vaters. Nicht gefangen auf dem Cypress Viaduct. Das Loma-Prieta-Beben lag schon Äonen zurück. Es war Ver gangenheit.
    »Entschuldige.« Sie klammerte sich an ihn. »O Gott.«
    Wie aus dem Nichts hatte die Klaustrophobie sie an gesprungen und sie um ein Haar in die Panik getrieben. In ihren Augen brannten heiße Tränen. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Morgen

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