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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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er: Nichts wie raus hier. Es war sein Freund. Und Freunde hielten zusammen. Freunde halfen sich gegenseitig aus der Patsche.
    Er überprüfte das Magazin und vergewisserte sich, dass keine Erde die Mechanik behinderte. Dann stand er auf und lehnte sich weit vor, um nach unten zu spähen.
    Er musste sich die Kids vorknöpfen, und zwar sofort. Damit sie nicht wegrannten, alles ausposaunten oder wieder über ihn herfielen wie in der Limousine.
    Haugen verstand das bestimmt – sofern bei seinem Eintreffen alles schon geregelt war. Von konnte ihm erklären, dass ihn die Umstände in die Enge getrieben hatten. Er hatte keine andere Wahl. Es war ein – wie hieß dieser französische Ausdruck, mit dem Haugen immer um sich schmiss? – Fait accompli . Schicksal, genau.
    Er wusste schon, wen er fürs Erste am Leben lassen musste. Miss Autumn Reiniger, die goldene Prinzessin. Und diese kleine Schlampe in ihrem rosa Top, Peyton. Damit er an ihr ein Exempel statuieren konnte. Eine Spielgefährtin, damit Autumn spurte. Die anderen konnten verschwinden.
    Und sie mussten verschwinden. Angefangen bei diesem Weichei von Edge Adventures, Mr. Kyle Ritter mit der Alienknarre. Dann die zwei Bergwanderer, die zufällig dazwischengeplatzt waren. Gewehrschüsse bekam hier oben niemand mit, und so schnell würde die beiden sicher keiner vermissen.
    Langsam kletterte er weiter, Zentimeter für Zentimeter, und das machte ihn noch wütender.
    Der Wind fegte durch die Kiefern. In der Ferne plätscherte Wasser über Felsen. Von den Wänden der Schlucht hallten Stimmen aus der Tiefe wider. Die schrillen, gestressten Stimmen von stinkreichen Gören. Wahrscheinlich wunderten sie sich, dass ihnen ihre Mocha Frappuccinos und Platinkreditkarten hier nicht weiterhalfen.
    Vorsichtig beugte sich Von vor, um zu sehen, was die Entbehrlichen da unten trieben.
    Er konnte überhaupt nichts erkennen.
    An dieser Stelle war die Neigung schon zu flach. Er konnte nicht mehr bis zum Grund der Schlucht blicken. Konnte sie nicht abknallen.
    Wieder setzte er sich hin. »Ihr kleinen Wichser.«
    Er schlang sich das A K - 47 um die Schulter. Er musste eine bessere Position finden. Dann machte er sich wieder auf den Weg nach oben, kroch Meter um Meter die Geröllböschung hinauf, während die Wut immer heftiger in seinem Schädel brodelte.
    Eine Minute später entdeckte er das Handy.
    H alt noch ein bisschen durch«, sagte Gabe zu Noah. »Wir sind gleich wieder da und richten dein Bein ein.«
    Noah nickte grimmig. Er war bleich wie ein Fischbauch, und in seinen Augen waberte der Schmerz. Lark war in der Nähe, äußerlich ruhig, aber innerlich dröhnend wie ein Rohr unter Druck.
    Jo krabbelte hinter Gabe über das Bodendach des zerstörten Hummer. Geschmeidig wie ein Aal glitt er durch den Fensterrahmen. Sie folgte ihm mit steifen Muskeln und sank auf die Erde.
    Es roch nach Benzin, Gummi und feuchtem Moos. Einen Augenblick lang kauerte sie sich hin, um dankbar die Weite des Raums in sich aufzunehmen. Alles war riesig und frei.
    Sie spürte jeden Kratzer und Riss, als sie sich vorsichtig aufrichtete. Ihr Blick hing an der Limousine. Zum ersten Mal sah sie das volle Ausmaß der Zerstörung.
    Der Hummer war an der Ostseite der Schlucht nach unten gerutscht. Auf halber Höhe hatte er mehrere Felsbrocken gestreift. Diese Schleuse aus Granit hatte die Schussfahrt gebremst und ihn seitlich in weiche Erde abgelenkt, ehe er in schrägem Winkel bis hinunter zum Flussufer pflügte. Nur diesem Umstand war es zu verdanken, dass er nicht wie eine Bombe von einem Sims dreißig Meter über dem Grund der Schlucht nach unten gestürzt war.
    Der Sims war stark ausgewaschen. Wurzeln ragten he raus, und durch die bröckelige Erde schimmerte der blanke Stein. Bei diesem Sturz wären sie alle umgekommen. Doch stattdessen war die Limousine ungefähr vier Meter vor dem felsübersäten Fluss auf dem Dach liegen geblieben.
    Über klickende Kiesel und moosige Steine marschierte sie zum Ufer. Flussaufwärts führte die Strömung um Felsbrocken. Das Wasser plätscherte beruhigend. Doch weiter hinten wirkte es merkwürdig aufgewühlt.
    Sie hatten Glück gehabt. Sie wollte gar nicht so genau wissen, wie viel.
    Noch immer zitterte sie, aber wenigstens pochte ihr der Puls nicht mehr in den Ohren. Sie hatte nicht das Gefühl, Zementstaub zu schmecken und ölig schwarzen Rauch zu riechen. Lediglich ihr Mund war trocken, die Beine wacklig. Sie drehte sich um.
    Alle starrten sie an.
    Sie standen im Halbkreis

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