Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
Vom Netzwerk:
Knirschen aus dem Rahmen und fiel auf die Felsen am Flussufer.
    Gabe prüfte kurz die Lage. »Es ist sicher, wir können raus.«
    Jo fing seinen Blick auf. Wortlos tauschten sie eine Nachricht aus: Triage. Sie mussten klären, wer wie schwer verletzt war. Vorsichtig achtete sie darauf, die Hände nicht auf Scherben zu stützen, und robbte auf dem Bauch durch die zerstörte Limousine. Ihr Herzschlag beruhigte sich allmählich. Sie blinzelte sich Staub aus den Augen.
    Dann erreichte sie Autumn. »Alles in Ordnung bei dir?«
    Autumn hatte den Gurt abgeschnallt und kauerte in Embryonalstellung an der Wagenseite. Ihre Augen waren hellwach.
    Jo legte ihr die Hand auf die Schulter. »Bist du verletzt?«
    Autumn starrte sie an wie ein Reh, das vor einer Flammenwand steht. Mit beiden Händen umfasste Jo ihren Kopf. »Antworte.«
    »Ich bin okay.«
    Jo nickte. »Gut. Wir bringen dich gleich raus.«
    Autumn schien unversehrt: bei Bewusstsein, koordinierte Bewegungen, hochgradig orientiert. Dustins Gesicht war mit Erde und Schutt bedeckt und blutverschmiert, weil er Abschürfungen am Kopf hatte, aber auch er war wach und zeigte keine neurologischen Defizite. Gabe hatte eine Taschenlampe gefunden, mit der er ihm in die Augen leuchtete, um eventuelle Anzeichen einer Kopfverletzung zu erkennen.
    »Alles in Ordnung.« Gabe nickte zum Fenster, das er und Kyle aufgebrochen hatten. »Rutsch da durch und rühr dich nicht vom Fleck. Das meine ich ernst.«
    Dustin fixierte den Boden und mied Gabes Blick, als er zum Fenster kroch.
    Jo schob Autumn an. »Du auch.«
    Autumn bewegte sich nicht. Dustin streckte ihr die Hand hin. »Komm.«
    Autumn funkelte ihn böse an. Sein bleiches Gesicht bebte. Er wandte sich ab und ließ sich durch den Fensterrahmen gleiten.
    Peyton stöhnte nur noch unregelmäßig, aber laut.
    »Du hast dir das Schlüsselbein gebrochen«, stellte Gabe fest.
    Lark lag auf dem Bauch und tastete hilflos das schuttübersäte Dach der Limousine ab. »Meine Brille, ich kann sie nicht finden.«
    Autumn wandte sich vom Fenster ab und eilte zu ihr. »Sie muss doch irgendwo sein.«
    Abgesehen von der fehlenden Brille schien Lark einigermaßen in Ordnung. Jo wandte sich Noah zu.
    Er lehnte an der Rückseite der Fahrerkabine, bedeckt mit Staub und Glasscherben. Blutbesudelt, stumm.
    Sie krabbelte zu ihm. »Bist du wach?«
    Er bewegte sich nicht, doch es schien, als würde eine Schmerzwelle über ihn hinwegbranden. Sein Blick glitt zu ihr. »So eine Fahrt brauch ich so schnell nicht mehr.«
    Mit gezwungenem Lächeln fühlte Jo seinen Puls. Stark und heftig wie bei einem Rennpferd. »Wo tut’s weh?«
    »Überall. Von der Brust abwärts.«
    »Auch in der Brust?«
    Sein Blinzeln bedeutete nein . »Schulter brennt wie die Hölle.«
    Sie bemerkte ein blutiges Loch im T-Shirt. Eine Schusswunde.
    Nach dem Triage-System wurden Unfallopfer in vier Kategorien eingeteilt: grün, leichte Verletzungen; gelb, nicht lebensbedrohliche Verletzungen; schwarz tot oder im Sterben; und rot, lebensbedrohliche Verletzungen – Menschen, die nur gerettet werden konnten, wenn sie sofort zur Behandlung in ein Krankenhaus transportiert wurden.
    Noah war ganz klar ein roter Punkt.
    Jo hatte Erfahrung in der Notfallmedizin, wenngleich sie sich als forensische Psychiaterin vorwiegend mit der Vergangenheit von Menschen befasste, deren Leben schon vor bei war. Es war immer ein beängstigender Moment für sie, wenn sie sich plötzlich mit einem akuten Krisenfall konfrontiert sah.
    Mit einem Kopfruck winkte sie Gabe zu sich. Er kroch herüber. Er war dreckverschmiert und blutig, seine Augen glänzten dunkel.
    Doch als er sich an Noah wandte, war seine Stimme so beruhigend wie ein kühler Schluck Wasser. »Schauen wir uns das mal an.«
    Der junge Mann war blass, aber wach. »Seid ihr Sanitäter?«
    »Ich bin Rettungsspringer, und Jo ist Ärztin.«
    Noah riss die Augen auf. »Mein Glückstag.«
    »Jedenfalls jemand, bei dem das Glas halb voll ist.«
    Noahs Hände waren kalt. Aus Sorge wegen seines Schockzustands bat Jo Autumn, Trinkwasser zu holen, und sah sich nach etwas um, das sie ihm unter die Füße schieben konnte. Sie wollte seine Beine hochlegen, um die Blutzufuhr zum Gehirn zu verbessern.
    »Dann wollen wir mal.« Gabe fing an.
    Noahs Schulter und der schmutzige Belag unter ihm waren blutgetränkt. Behutsam riss Gabe das nasse Hemd auf, um einen Blick auf die Verletzung zu werfen.
    Die Kugel hatte ihn aus schrägem Winkel getroffen. Jo konnte nur eine kleine

Weitere Kostenlose Bücher