Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
Vom Netzwerk:
um den Wagen. Sie zitterten nicht vor Kälte und weinten nicht. Aber sie waren verängstigt, geschockt und verwirrt. Und schauten sie an.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Peyton.
    Jo atmete tief durch. Beruhig dich. Nimm deine fünf Sinne zusammen. Peyton beäugte sie, als hätte sie einen Zauberstab in der Hand.
    »Wir überlegen uns, wie wir hier wegkommen und Hilfe holen«, antwortete Jo.
    »Wie wollen wir das anstellen?« Kyle machte ein Gesicht. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich bin Ärztin.«
    Dustin zeigte auf Gabe. »Und der da?«
    Gabe blieb zurückhaltend. »Ich bin Rettungsspringer bei der Air National Guard von Kalifornien.«
    »Häh? Rettungs was? Donnervögel?« Dustin breitete die Hände aus. »Was heißt das?«
    »Such- und Rettungsdienst, auch bei Kampfeinsätzen. Notoperationen.«
    »Kampfeinsätze? Und wo warst du, als ich da vorn im Wagen deine Hilfe gebraucht habe?«
    Jo kochte. Arroganter kleiner Pinsel.
    Dustin trat auf Gabe zu. »Ich hab versucht, uns zu retten. Und du hast einfach zugeschaut …«
    Der Rest des Satzes hing in der Luft: … wie ich mich zum Narren mache und der Wagen abstürzt.
    Mit dem Handrücken wischte sich Dustin Splitt aus dem Gesicht. Er schien kurz davor, zu spucken oder zu weinen. »Ich hätte ein bisschen Hilfe gebrauchen können, Mann. Dann wären wir vielleicht noch oben auf der Straße in dieser Scheißkarre und könnten Delta Force anrufen oder wie deine Brigade heißt.«
    Jo mahlte mit dem Kiefer. Halt den Mund, Beckett. Halt einfach die Klappe.
    Gabe nahm die Hände aus den Taschen und ließ sie ruhig herunterhängen. »Vielleicht. Oder vielleicht wären wir gar nicht abgestürzt, wenn du noch gewartet hättest.«
    Kopfschüttelnd wandte sich Dustin zu seinen Freunden um. »Glaubt ihr diesem Wochenendkrieger?«
    Kyle schob seine Baseballmütze mit dem Zeigefinger zurück. »Ich weiß genau, wer das ist.«
    Alle schauten ihn an.
    »Das ist der Typ, der wahrscheinlich verhindert hat, dass ihr eine Kugel abkriegt. Er hat Vons Schädel an den Tür rahmen geknallt, bis der Kerl fast bewusstlos war. Hat ihn dazu gebracht, die Waffe runterzunehmen, statt weiterzuschießen.«
    »Was?« Dustin runzelte die Stirn.
    Kyle schlenderte auf sie zu. »Von hat um sich geballert wie eine verängstigte Grundschullehrerin.« Mit dem Kinn deutete er auf Friedrichs bedeckte Leiche. »Von hat den Fahrer abgeschossen.«
    Autumn machte große Augen. »Im Ernst?«
    »Was glaubt ihr, warum der Wagen von der Straße abgekommen ist? Dustin hat sich auf den Mann mit der Kanone gestürzt, und der Mann mit der Kanone hat sich gewehrt. Jeden Einzelnen von euch Ärschen wollte er treffen. Aber zum Glück hat er nur euren Freund Noah und seinen Compadre am Steuer erwischt.«
    Dustin wurde bleich.
    Kyle nickte Gabe zu. »Das ist der Mann, der Von ausgeschaltet hat. Ohne ihn wärt ihr jetzt wahrscheinlich alle tot.« Nach einer Pause trat er auf Gabe zu. »Ich weiß, wer du bist. Du hast dich vor Robert McFarland geworfen und die Kugel abgekriegt, die für ihn bestimmt war.«
    Alle wurden still, und Peyton taumelte einen Schritt zurück, als wäre sie gestoßen worden. Autumns Augen wurden rund wie Untertassen. Dustin wirkte belämmert.
    »Du hast dem Präsidenten das Leben gerettet und die Verfassung bewahrt.« Kyle blieb vor Gabe stehen. »Du bist mein Mann, Partner.«
    Der Fluss gurgelte. In der Ferne grummelte Donner. Kyles Blick war intensiv und fordernd. »Also, was ist der Plan?«
    Bedächtig musterte Gabe erst Kyle, dann die anderen. »Der Plan ist, dass wir überleben. Und dazu müssen wir Folgendes tun.«

18
    Evan hakte sich den Rucksack über die Schulter und verließ das Starbucks. Sie fühlte sich gleichzeitig von Energie und Misstrauen erfüllt.
    Die Oktobersonne schien warm, aber die Schatten flüsterten bereits von der kommenden Kühle. Der strahlend blaue Himmel hatte goldene Streifen; es ging auf den Abend zu. Auf dem Gehsteig drängten die Leute an ihr vorbei. Bei Rot stoppte sie an einer Ecke und dachte über Ragnarok Investments nach.
    Das Unternehmen existierte nicht.
    Ein Phantom. Die Nummer auf Phelps Wylies zweitem Handy, von der aus er in den Tagen vor seinem Tod mehrere Anrufe erhalten hatte, gehörte einer Briefkastenfirma.
    Die Präsenz von Ragnarok auf der gesamten Welt be schränkte sich auf einen Eintrag im kalifornischen Handelsregister. Keine Website. Keine Nachrichten. Nicht einmal eine Pressemitteilung. Keine offizielle Telefonnummer. Ragnarok war nur eine

Weitere Kostenlose Bücher