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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Gehsteig. »Das ist Daniel. Jos Mann.«
    Evan musterte sie scharf.
    »Ist vor drei Jahren gestorben.«
    »Das wusste ich nicht. Tut mir leid.«
    »Absturz im Rettungshubschrauber. Er war Notfallarzt. Jo ist mit dem Leben davongekommen.« Tina sah sie an. »Sie ist zäh wie eine Katze. Aber auch Katzen haben nur neun Leben.«
    Nebenan ragte an der Straße eine Backsteinvilla auf. Die Pflanzen, die den Weg säumten, wirkten so sorgfältig geschleckt wie nach einem Brasilian Waxing. Die Dachterrasse war mit römischen Götterstatuen geschmückt: fette Cupidos und lüstern grinsende Faune. Tina pochte an die Tür.
    Der Mann, der öffnete, wirkte zugleich beflissen und nervös. »Tina?«
    »Fred, hast du heute schon was von Jo gehört?«
    Er trug ein Compurama-T-Shirt und hatte genug Gel im Haar, um eine Fahrradkette zu ölen. Bei der Erwähnung von Jos Namen richtete er sich unwillkürlich auf und lief puterrot an. »Nein. Stimmt was nicht?«
    »Sie ist in die Sierras gefahren, um Nachforschungen in einem Fall anzustellen, und am Nachmittag wollte sie in der Yosemite Lodge absteigen. Aber im Hotel ist sie nicht angekommen.«
    Er presste die Hände aneinander und rang sie. »Ich weiß gar nichts davon. Aber du siehst so besorgt aus. Komm rein, komm rein.«
    Evan folgte Tina hinein. Der Parkettboden und die bordeauxroten Vorhänge verliehen dem Haus ein Ambiente wie aus dem neunzehnten Jahrhundert. Die gewaltige Treppe erinnerte an Das Phantom der Oper. Auf dem Flurtischchen lagen Spielemagazine und ein Lehrbuch über das Verhalten von Affen.
    Ferd kratzte sich die Brust, als hätte er einen Ausschlag. »Heute Morgen um zehn hab ich gesehen, wie sie mit ihrem Wagen weggefahren ist. Sie ist überhaupt nicht zu erreichen?«
    Evan schaltete sich ein. »Ich glaube, es ist Zeit für ernsthafte Maßnahmen. Jemand muss nach Jo suchen.«
    Tina nickte fahrig. »Ich weiß, wen wir anrufen. Sie ist Mordermittlerin. Sie heißt Amy Tang.«

27
    Der Wind pfiff durch die Kiefern. Ein zuckender Blitz tauchte die Baumstämme in nacktes Schwarz und Weiß. Jo sah, dass der Wald ein paar Hundert Meter bergab in offenes Feld überging.
    Krachender Donner ließ sie zusammenfahren. Dustin und Kyle hatten sich nach Westen orientiert. Sie verlangsamte ihren Schritt. Schließlich wollte sie nicht zufällig über Kyle stolpern. Irgendwie musste sie es schaffen, Dustin von ihm zu trennen. Bloß wenn sie ihn nicht bald fand, blieb ihr nichts anderes übrig, als zum Hummer zurückzukehren.
    Dann gelangte sie zum Waldsaum. In der stürmischen Däm merung lag eine breite Wiese vor ihr. Und ungefähr zweihundert Meter weiter lief ein Stacheldrahtzaun über den Boden.
    Das hieß, dass der Grund hier jemandem gehörte. Einem Menschen, der sich vielleicht in der Nähe aufhielt. Sie fasste neuen Mut.
    Weit hinten auf dem Feld hörte sie das Blöken von Kühen. Am anderen Ende der Wiese, wo der Wald wieder anfing, hatte sich eine Herde Kurzhornrinder zusammengeschart.
    Sie hastete zum Zaun. Unmittelbar davor fiel ihr eine zerknitterte Zigarettenschachtel ins Auge. Die Marke, die Kyle vorhin aus der Tasche gezogen hatte.
    Behutsam zwängte sie sich durch den Stacheldraht und rannte über die Wiese.
    D ustin und Kyle liefen neben dem kanternden Pferd her. Der Rancher bombardierte sie mit Fragen. Wie viele Leute saßen am Grund der Schlucht fest? Welche Verletzungen hatten sie?
    »Wie ist es zu der Entführung gekommen?«
    »Lange Geschichte«, japste Dustin. Er konnte kaum Schritt halten.
    »Es sind noch ein paar Hundert Meter bis zum Telefon. Ich hab Zeit, um sie zu hören.«
    Kyle keuchte, das hohe Tempo in dieser Höhe machte ihm offenbar ebenfalls zu schaffen. »Wir brauchen Ihre Hilfe. Die Entführer haben Komplizen. Und diese Komplizen sind schon auf dem Weg hierher.«
    »Worauf wollen Sie raus?«
    »Haben Sie noch mehr Waffen zu Hause? Munition, ein Gewehr, irgendwas, womit wir uns verteidigen können? Diese Typen fackeln nämlich nicht lange.«
    Dustin begriff genau, worauf Kyle hinauswollte. Warum ritt der Rancher nicht einfach voraus, um die Polizei zu rufen?
    »Wir haben nicht vor, bei Ihnen einzubrechen und Ihre Sachen zu klauen«, schnaufte er.
    Kyle warf ihm einen gequälten Blick zu. Er rieb sich mit der Hand über die Brust.
    »Was ist denn? Was soll ich um den heißen Brei herumreden? Mister, wir sitzen in der Klemme. Galoppieren Sie einfach zum Haus und rufen Sie den Sheriff an.«
    Unter seinem Cowboyhut schielte der Rancher auf ihn hinab. Er

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