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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Konsequenzen für die Vermögensverwaltung und ihre Anleger nach sich. Um den Verlust aufzufangen, waren zusätzliche Ausfallsicherungen nötig. Zur Deckung der Abbuchung musste er bei seinen größten Anlegern Zahlungen abrufen.
    Aber das kam erst später. Im Augenblick zählte nur, dass er es machen konnte . Die Mittel zur Rettung seiner Tochter standen ihm zur Verfügung.
    »Sagen Sie mir, wo ich das Geld hinschicken soll.«
    »Schon besser«, erwiderte die Stimme. »Ein guter erster Schritt.« Der Mann nannte ihm eine Kontonummer.
    Reiniger kritzelte sie hastig auf einen Zettel. »Und was ist mit dem Jet?«
    »Eine Gulfstream G5. Ich will sie um sechs Uhr früh auf der Startbahn am Reno Airport, voll aufgetankt, mit frischer Crew, abflugbereit.«
    »In Ordnung.«
    »Moment, nicht irgendein Jet – Ihr Jet. Und ich will, dass Sie mich dort empfangen.«
    J o rannte über das Feld. Das Gras war niedergetreten, die Erde steinig. Tief im Westen zuckte ein Blitz. Kalter Regen peitschte ihr ins Gesicht und gegen die Schultern.
    Es donnerte krachend. Auf der hinteren Seite der Wiese stand ein Tor vor einem Weg, der zwischen die Bäume führte. Sie kletterte hinüber und lief weiter.
    Plötzlich zerriss ein tiefer Donner die Luft. Erschrocken fuhr sie zusammen. Kurz darauf folgte ein zweiter Knall.
    Die Kühe auf dem Feld muhten. Oben schrien Krähen und flohen in die stürmische Dämmerung. Mit heftig pochendem Herzen tauchte sie in das Wäldchen. Jetzt hörte sie nur noch den Wind und das nervöse Schlurfen der Rinder.
    Zwei Schüsse. Sie war sich völlig sicher. Aus einem großen Gewehr. Wie weit weg, wusste sie nicht.
    Nachdem sie sich tiefer in die Bäume zurückgezogen hatte, bewegte sie sich langsam und vorsichtig parallel zum Pfad. Sie fühlte sich wie eine verschreckte Katze. Der Regen trommelte jetzt stärker herunter. Ein Blitz in den Wolken warf einen bleichen Schein auf das Terrain vor ihr. Sie erstarrte.
    Obwohl sie noch tief in den Bäumen war, konnte sie es erkennen. Gerade so. Der Wind klatschte ihr ins Gesicht. Mit hämmerndem Herzen näherte sie sich dem Weg. Ein weiterer Blitz stanzte das Bild in die Landschaft. Nur einen Moment lang – weiß, bläulich, dunkel.
    Auf dem Weg lagen zwei Menschen.
    Einer mit dem Gesicht nach oben, die Arme weit ausgebreitet. Ein großer Mann in Daunenweste und Cowboystiefeln. Der zweite lag einen Meter hinter ihm, das Gesicht nach unten, als wäre er mit großer Gewalt zu Boden geschleudert worden. Jo erkannte sein USF -Sweatshirt. Es war Dustin.
    Wie Steine in einer Öltonne polterte der Donner über den Berg.
    Völlig versteinert stand Jo da und schaute die Männer an. Dann huschte ihr Blick über den Weg und die Bäume. Wo war Kyle?
    Im nächsten Moment drosch wieder der Regen auf sie ein. Mit voller Kraft, eiskalt, vom Wind gepeitscht. Sie sah niemanden mehr, keine Bewegung. Gar nichts.
    Hastig stürzte sie zwischen den Bäumen hervor, auf die beiden Männer zu.
    Wie einen Vorhang trieb ihr der Wind den eisigen Regen ins Gesicht. In der Ferne brüllten die Rinder. Sie erreichte den großen Mann mit den Cowboystiefeln. Sein Gesicht war rötlich und wettergegerbt, seine Augen starrten blicklos nach oben. Ein Schuss hatte ihm ein Loch in die Brust geschlagen.
    Mit zitternden Händen schloss sie seine Augen, dann rannte sie zu Dustin.
    »Nein.«
    Er hatte eine riesige Wunde im Rücken. Sein Sweatshirt war von Schrot zerfetzt und getränkt mit dunklem Blut. Verzweifelt presste sie ihm die Finger an den Hals, um einen Puls zu finden.
    Nichts. Wahrscheinlich war der Tod auf der Stelle eingetreten. Doch der Moment der Angst davor war bestimmt grausam gewesen. Der Schuss hatte ihn mit geringer Streuung durchbohrt und das Rückgrat und wohl auch den größ ten Teil der Lunge und des Herzens zerrissen. Schrotflinte, großes Kaliber. Aus nächster Entfernung. In den Rücken.
    Würgen, Schreien, Weinen, den Drang zu helfen – alles schluckte sie hinunter.
    Vermutlich hatte die Schrotflinte dem anderen Toten gehört. Irgendwie hatte Kyle sie in seinen Besitz gebracht und den Rancher und Dustin getötet. Aber wohin war er verschwunden?
    Der Regen trommelte auf ihren Rücken. Gesicht und Hände waren schon ganz ausgekühlt. Erneut blitzte es.
    Die Taschen des Ranchers waren durchwühlt worden. Hatte Kyle seine Schlüssel an sich genommen? Neben der Taille des Mannes lag seine Brieftasche. Sie war offen, alles Geld entfernt. Ein Schnappschuss flatterte im Wind. Eine Frau mit zwei

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