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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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nicht?«
    »Kannst du Jo sehen?«
    Autumn lief ein Stück flussaufwärts. Nach einer Minute deutete sie. »Hinter dem Fels.«
    Gabe entspannte sich, aber nur leicht.
    Autumn spähte den Berg hinauf. »Soll ich ihr nachklettern? Damit wir zu zweit sind?«
    Überrascht wandte er sich zu ihr um. »Gute Idee. Hauptsache, ihr bleibt zusammen.«
    Autumn fand die seichte Stelle und rannte platschend hinüber.
    S ie hatte eine Nachricht. Nein, mehrere. Das bedeutete, dass sie ein Signal hatte. Behutsam gab sie erneut 9-1-1 ein.
    Verbindungsaufbau fehlgeschlagen.
    Das Signal war wieder verschwunden. Sie bewegte das Telefon herum. Nichts. Schließlich lehnte sie den Kopf an den Fels.
    Wenn es eine Chance gab, ein stabiles Funksignal zu bekommen, dann oben am Kamm der Schlucht. Sie musste wohl noch weiter hinaufklettern.
    Zuerst öffnete sie jedoch die Nachrichten. Die erste war von Kyle Ritter:
    Oben angekommen, habe Signal, aber unsicher. Bisher nur SMS , keine Anrufe. Probiere es weiter. Bergab im Westen Lichter.
    Sie schrieb zurück: Auf halber Höhe des Hangs, komme nach. Sie versuchte, die Nachricht abzuschicken, aber ohne Erfolg, und ließ sie in der Warteschleife.
    Die nächste SMS war von Evan.
    Evan.
    Jo hatte sich nicht nach achtundvierzig Stunden bei ihr gemeldet. Möglicherweise – bitte! – war Evan sauer und versuchte jetzt, sie zu erreichen.
    Nummer auf Wylies Telefon zu Besitzer zurückverfolgt. SCHLECHTE NACHRICHT: Exhäftling, gewalttätig. Ruby Ratner. GEFÄHRLICH. BITTE RÜCKRUF.
    Jos Herz pochte. Eine Spur. Eine Spur im Mordfall Phelps Wylie. Allerdings half ihr das im Augenblick auch nicht viel. Sie wählte Evans Nummer.
    Verbindungsaufbau fehlgeschlagen.
    Sie kletterte weiter. War ihr Handy doch beschädigt – konnte es Anrufe nur empfangen, aber nicht machen? Dann piepte es erneut. Eine weitere SMS von Evan. Weit vorgebeugt starrte sie auf das Display. Und blieb wie angewurzelt stehen.
    Sie versuchte sich zu beruhigen und sagte sich, dass sie in der Dämmerung Gespenster sah, dass die schockierenden Ereignisse des Tages ihr Auffassungsvermögen beeinträchtigt hatten.
    Dann beschleunigte sie ihr Tempo, bis sie den Hang förmlich hinaufrannte. Nein, sie hatte sich nicht getäuscht. Der Zufall mochte eine furchterregende Kraft im Kosmos sein, aber zu viel davon machte sie misstrauisch.
    Vorbei an Felsen und Bäumen stürmte sie weiter. Ihre Lunge brannte. Der Wind stemmte sich gegen sie, die ersten Regentropfen platschten durch die Kiefernzweige und trafen sie im Gesicht. Zweihundert Meter über ihr endete der Berghang.
    Kein Signal.
    Die Nachricht, die Evan ihr geschickt hatte, war ein Foto. Es war mit Evans Telefon aufgenommen und zeigte Ruby Ratner. Offenbar stammte es aus einer billigen Werbe broschüre.
    Red Rattler! Reit- und Lassounterricht von ehemaligem Rodeoprofi.
    Heftig nach Luft schnappend, erreichte sie den Höhenkamm. Im Laufschritt wandte sie sich nach Westen, in die Richtung, die Dustin und Kyle eingeschlagen hatten.
    Evan hatte ihr ein Foto von einem Mann mit Cowboyhut geschickt. Er hatte einen weißen Ring um die blaue Iris des linken Auges, der wie eine weiße Schlange aussah. Er grinste wie der Schnitter persönlich.
    Es war ein Bild vom Bösen Cowboy. Von Kyle Ritter.

25
    Die Hände in den Taschen seines Sweatshirts vergraben, stapfte Dustin hinter Kyle her. Der Wind war eisig kalt geworden. Seit dem Unfall fühlte er sich am ganzen Körper zerschlagen, und in seinem Kopf tobte der Kater. »Ich bin sicher, ich hab da drüben Licht gesehen. Im Westen.«
    Die Schatten waren verschwunden, weggewischt von der Dämmerung und den tief stehenden Wolken. Regen sprühte ihm ins Gesicht.
    Sie liefen in südwestlicher Richtung bergab, ungefähr eineinhalb Kilometer nach dem Kamm der Schlucht. Die Kiefern standen allmählich weniger dicht. Als die ersten fetten Regentropfen auf die Erde klatschten, verstärkte sich der Staubgeruch in der Luft.
    Dustin fing an zu traben. »Ja, das muss es sein. Dort ist Westen, oder?«
    Kyle marschierte einfach weiter, den Blick auf den Horizont geheftet. Er nahm die Baseballmütze ab. »Da ist die Sonne untergegangen, also ja.«
    Bergab wurde Dustin schneller. Er brach aus den Bäumen hervor und kam auf eine offene Wiese. Weiter vorn wartete noch etwas Besseres. Ein Stacheldrahtzaun.
    Er rannte darauf zu. »Privateigentum. Da muss jemand leben.«
    Kyle rief ihm nach: »Mach langsam. Das könnte die Ponderosa sein. Dann sind es immer noch fünfzehn Kilometer

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