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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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schien ihn zu taxieren. »Wo genau ist der zerstörte Hummer?«
    Dustin hätte ihn am liebsten umarmt. »In der Schlucht neben der Forststraße, ein Stück nachdem der Asphalt in Schotter übergeht. Es …«
    » O Gott. « Mit einem dumpfen Geräusch sackte Kyle zu Boden.
    Dustin drehte sich um. »Was ist?«
    Kyle wälzte sich auf den Rücken und drückte die Hand auf die Brust. Sein Gesicht war verzerrt. »Ich kann nicht …«
    Der Rancher riss sein Pferd herum. »Fehlt Ihnen was?«
    »Kann nicht atmen.«
    Dustin sank neben ihm aufs Knie. »Was hast du?«
    »Brust. Eng.« Er schnappte nach Luft.
    Der Rancher warf das Bein über den Sattel und sprang ab, um sich neben Kyle zu kauern.
    Dustin schaute den Rancher an. »Ich glaube, er hat einen Herzinfarkt.«
    Der Mann nahm den Hut ab. Mit ernster Stimme wandte er sich an Kyle. »Wo tut es weh?«
    »Linker Arm, Brust. O Gott.« Kyle schloss die Augen.
    Mehrere lange Sekunden starrte ihn der Rancher an. »Wir sollten lieber einen Krankenwagen holen.«
    Er stützte die Hand aufs Knie, um aufzustehen.
    Kyle packte ihn am Ärmel. »Lassen Sie mich nicht hier zurück.«
    »Setzen Sie ihn auf Ihr Pferd«, forderte Dustin.
    »Aber ich muss zum Haus reiten, um den Krankenwagen zu rufen.«
    »Bis ein Krankenwagen hier ist, ist es möglicherweise schon zu spät. Haben Sie ein Auto beim Haus? Einen Lieferwagen? Ich fahr ihn zum Krankenhaus.«
    Der Rancher zögerte, doch als er Dustins Gesichtsausdruck sah, wurde er schließlich weich. »Junge, auf dieser Seite der Schlucht sind es dreißig Kilometer zur Forststraße. Du hast recht, wir müssen ihn fahren. Hilf mir, ihn in den Sattel zu heben.«
    Dustin schlang sich Kyles Arm um die Schulter. »Wir lassen dich nicht hängen, Kumpel. Das kriegen wir schon.«
    Der Rancher warf sich Kyles anderen Arm um den Nacken, und sie zogen ihn vorsichtig hoch. »Wie heißt ihr überhaupt?«
    »Ich bin Dustin, und das ist Kyle.«
    »Ich heiße John Yarrow. Los, heben wir ihn in den Sattel.«
    Sie näherten sich dem Pferd. Kyles Füße schleiften über das Gras. Er schnappte nach Luft. »Schnell.«
    »Gleich sind wir da«, sagte Dustin.
    Kyle starrte auf das Pferd. Er hing praktisch im Griff der beiden anderen.
    Yarrow packte ihn fester. »Ich heb Sie hoch.«
    Stöhnend vor Schmerz, sackte Kyle nach vorn, und sein Arm rutschte von Yarrows Schulter. Taumelnd löste er sich auch aus Dustins Griff.
    Dann war er mit zwei schnellen Schritten beim Pferd und zog die Schrotflinte aus ihrem Futteral am Sattel.
    »Kyle?«, rief Dustin.
    Ohne ein Wort riss Kyle den Lauf herum.
    Yarrow stürzte sich auf die Waffe.

28
    In einer Kurve mit ungehindertem Blick auf den südlichen Himmel lenkte Haugen den Volvo von der Straße. Er wählte die Nummer des Satellitentelefons.
    Nach einigen Sekunden Verzögerung läutete es. Der Stimmmodulator war bereits angeschlossen. Dieses Telefon lief über eine Zwischenstelle in Großbritannien, damit war eine geografische Ortung ausgeschlossen. Niemand konnte ihn aufspüren.
    Peter Reiniger meldete sich in schroffem Ton. »Sie krie gen nicht, was Sie wollen. Mit Erpressern verhandle ich nicht.«
    »Aber du verhandelst doch schon mit mir«, antwortete Haugen. »Zum Beispiel führst du dieses Gespräch. Du bist rangegangen, hast nicht aufgelegt und wirst es auch nicht tun. Und wenn du dabei bleibst, wird deiner Tochter kein Haar gekrümmt.«
    »Sie wollen nicht, dass ich mit meinem Anwalt und dem Notfallteam der Firma rede, wie soll …«
    »Sie müssen nicht eingeschaltet werden. Vielleicht war der Schock vorhin so groß, dass du mich nicht richtig verstanden hast.«
    »Dann erklären Sie’s mir«, knurrte Reiniger.
    »Es geht um Gewinnmaximierung. Um ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis.«
    »Raus damit.«
    »Wenn du deine Tochter zurückhaben willst, musst du mir zwanzig Millionen Dollar zahlen. Du überweist sie auf eine Kontonummer, die ich dir durchgebe.«
    Es knisterte in der Leitung. » Zwanzig Millionen ? Sind Sie übergeschnappt? So viel Geld kann ich unmöglich beschaffen.«
    »Schluss mit dem Gejammer. Du klingst wie ein flennender Schuljunge.« Haugen bremste sich. Er musste langsamer reden, um sich nicht durch seine Stimme und seine Wortwahl zu verraten. Niemand durfte ahnen, dass er hinter der Sache steckte. Aber dieser Moment war einfach so köstlich, dass es fast unmöglich war, sein … Gift zu beherrschen.
    Reiniger liebte Spiele. Haugen hatte das am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der Finanzmogul

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